# taz.de -- Spielfilm
       
 (DIR) Wolfgang Beckers letzter Film im Kino: Geschichte ist, was man dabei fühlt
       
       „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ ist Wolfgang Beckers letzter, postum
       vollendeter Film. Seine Betrugsklamotte fragt nach dem Umgang mit
       Vergangenheit.
       
 (DIR) Sci-Fi-Film „Zone 3“: Jetzt ist die Demokratie in Gefahr
       
       Der Regisseur Cédric Jimenez stellt in seinem Actionthriller „Zone 3“
       handfeste Fragen zur Rolle von KI für die Politik. Optimistisch wirkt er
       nicht.
       
 (DIR) Spielfilm „Anemone“ mit Daniel Day-Lewis: Wenn die Luft aufklart
       
       „Anemone“ ist das von Licht und Farben durchzogene Regiedebüt von Ronan
       Day-Lewis. Sein Vater Daniel Day-Lewis spielt darin die Hauptrolle.
       
 (DIR) Spielfilm „Paternal Leave“: Ciao Sehnsuchtsort
       
       In ihrem Debütfilm „Paternal Leave“ erzählt Alissa Jung von einer Tochter,
       die ihren unbekannten Vater sucht. Annäherung und Rückzug wechseln sich ab.
       
 (DIR) Spielfilm „Lolita lesen in Teheran“: Nafisis Erzählung und Riklis’ Film
       
       Eran Riklis’ Film „Lolita lesen in Teheran“ ist eine Hommage an Literatur
       und weiblichen Widerstand. Überragend: Golshifteh Farahani in der
       Hauptrolle.
       
 (DIR) Komödie „Sehnsucht in Sangerhausen“: Wo verstreute Seelen sich verbünden
       
       Julian Radlmaiers Komödie „Sehnsucht in Sangerhausen“ verbindet leichtfüßig
       Geschichte, Kapitalismuskritik und politische Fragen. Geister gibt’s auch.
       
 (DIR) Satire „Eddington“: Ein Film ohne Helden
       
       Wer verrennt sich wo? In der Filmsatire „Eddington“ seziert Ari Aster die
       extreme gesellschaftliche Polarisierung in den USA während der
       Covidpandemie.
       
 (DIR) Film „Chaos und Stille“: Sie steigt dem Haus aufs Dach
       
       Eine Frau will raus und nach oben: „Chaos und Stille“ ist ein
       kompromissloser Film über Neue Musik – und Darmstadt.
       
 (DIR) Film „Kingdom“ über korsische Mafia: Angst haben sie alle
       
       Der Regisseur Julien Colonna erzählt in seinem Spielfilm „Kingdom“ mit
       Laiendarstellern realistisch vom Leben in der organisierten Kriminalität.
       
 (DIR) Springsteen-Biopic im Kino: Bikerstiefel, Jeans und Lederjacke
       
       Der Film „Springsteen: Deliver Me From Nowhere“ erzählt von den inneren
       Kämpfen des „Boss“. Anfang der Achtzigerjahre steht er vor dem Durchbruch.
       
 (DIR) Film „Kontinental ’25“ von Radu Jude: Schuld und Fußball
       
       In Radu Judes Film „Kontinental ’25“ kämpft eine Gerichtsvollzieherin mit
       moralischen Zweifeln und systemischen Zwängen.
       
 (DIR) Überdrehter Meta-Film: Bilder mit klaren Ansagen
       
       Das Regieduo Cattet und Forzani verzichtet auf erzählerischen Ballast.
       „Reflection in a Dead Diamond“ erinnert an das italienische
       Exploitation-Kino.
       
 (DIR) Isländischer Film über Trauer auf DVD: Wenn die anderen zu Tränen werden
       
       In Rúnar Rúnarssons Film „Wenn das Licht zerbricht“ müssen zwei Frauen mit
       dem Tod ihres Geliebten zurechtkommen. Nur eine der beiden weiß von der
       anderen.
       
 (DIR) Thriller „A House of Dynamite“: Die Zahnpasta ist aus der Tube
       
       Kathryn Bigelow probt im Thriller „A House of Dynamite“ den Ernstfall auf
       globaler Ebene. Die Action verlegt sie in die Hierarchie der US-Regierung.
       
 (DIR) Filmfest Osnabrück: Mit der Gitarre in die Unterwelt
       
       Queere Punks in Malaysia, illegale Ballonkunst in Brasilien und litauische
       Bohème: Ein Schwerpunkt beim Filmfest Osnabrück sind Subkulturen.
       
 (DIR) Filmfest Hamburg: Die Party kann beginnen
       
       Vor allem Filme von Frauen erweisen sich beim Filmfest Hamburg als
       sehenswert. Viele haben einen Realismus, in dem das Fantastische Raum
       bekommt.
       
 (DIR) Film „One Battle After Another“: Trump wird diesen Film hassen
       
       Paul Thomas Andersons Spielfilm „One Battle After Another“ ist virtuos
       inszeniert. Der auf 35-mm gedrehte Film kritisiert den autoritären Umbau
       der USA.
       
 (DIR) Neuer Film von Christian Petzold: Königsberger Klopse für die Schiffbrüchigen des Lebens
       
       In Christian Petzolds elegantem neuem Spielfilm „Miroirs No. 3“ versuchen
       vom Leben gezeichnete Menschen in der Uckermark, sich gegenseitig zu
       helfen.
       
 (DIR) Spielfilm „Ganzer Halber Bruder“: Routiniertes Wohlfühlkino
       
       Hanno Olderdissen erzählt von einem Immobilienbetrüger, der spät erfährt,
       dass er einen Halbbruder mit Down-Syndrom hat. Es mangelt an
       Überraschungen.
       
 (DIR) Argentinischer Film „Kill the Jockey“: Ein eigenwilliger Galopp
       
       Der Regisseur Luis Ortega bürstet im Film „Kill the Jockey“ so einiges
       gegen den Strich. Er bietet Surrealismus, logische Brüche und viel
       Popmusik.
       
 (DIR) Kung-Fu-Film aus Italien: Kampfkunst in der Trattoria
       
       Im neuen Film von Gabriele Mainetti sucht die Kung-Fu-Heldin Mai nach ihrer
       Schwester. Und erkundet zwischendurch auch mal Rom mit der Vespa.
       
 (DIR) Filmfestspiele Venedig: Lieber Duse als Duce
       
       Lidokino 9: Regisseur Pietro Marcello verbindet in seinem preiswürdigen
       Film „Duse“ das Leben der Diva Eleonora Duse mit dem Aufstieg des
       Faschismus in Italien.
       
 (DIR) Filmfestspiele Venedig: Wir sind alle verdammt
       
       Lidokino 8: Regisseur Francois Ozon verfilmt Camus in existenzialistischem
       Schwarz-Weiß. Kathryn Bigelow führt mit einem Actionfilm ins Weiße Haus.
       
 (DIR) Filmfestspiele Venedig: Akrobaten turnen im Kreml
       
       Lidokino 6: Regisseur Jim Jarmusch blickt etwas altersmüde auf Familien.
       Olivier Assayas macht dagegen zu gute Unterhaltung über Russland bei den
       Filmfestspielen.
       
 (DIR) Filmfestspiele Venedig: Auch Stars sind am Ende Aliens
       
       Lidokino 3: Schauspielprominenz, zerrissenes jüdisches Leben im
       sozialistischen Ungarn und Besuch von Aliens bei den Filmfestspielen von
       Venedig.
       
 (DIR) Düsterer Großstadt-Spielfilm: Zwischen Abschied und Entfremdung
       
       „Der Kuss des Grashüpfers“, ein Film von Regisseur Elmar Imanov, erzählt
       mal realistisch, mal kafkafesk von sozialer Versehrtheit in der Großstadt.
       
 (DIR) Mascha Schilinskis neuer Film: Die Schatten aus anderen Zeiten lauern im Hausflur
       
       Mit „In die Sonne schauen“ hat Mascha Schilinski einen herausragenden Film
       über Frauen auf dem Land geschaffen. Er ist sinnlich, traurig,
       unsentimental.
       
 (DIR) „Materialists“ von Celine Song: Berechnende Liebe
       
       In der Komödie „Materialists“ gerät Hauptdarstellerin Dakota Johnson
       zwischen Chris Evans und Pedro Pascal. Liebe dreht sich um Kapital und
       Kalkül.
       
 (DIR) Horrorfilm „Bring Her Back“: Hochglanzhorror im Leerlauf
       
       Traumatisierte Geschwister und eine Pflegemutter mit finsteren Absichten:
       Danny und Michael Philippou setzen in „Bring Her Back“ auf Schreckbilder.
       
 (DIR) Roadmovie in Marokko: Sie wollen bloß den Bass
       
       Die Wüste vibriert: „Sirāt“, ein Roadmovie von Óliver Laxe, schickt eine
       Gruppe Raver mit der grummelnden Musik von Kangding Ray ins Atlasgebirge.
       
 (DIR) Horrorfilm „Weapons“: Öffne die Arme für die Nacht
       
       Viel Lob auf Kredit gab es für Zach Creggers Spielfilm „Weapons“. Was wie
       spukhafter Horror beginnt, gerät mehr und mehr zur Genreparodie.
       
 (DIR) Kriegsfilm „Warfare“: Ein abgerissenes Bein bleibt auf der Straße zurück
       
       Der Film „Warfare“ von Alex Garland und Ray Mendoza zeigt einen
       militärischen Einsatz im Irakkrieg. Erzählt wird real Erlebtes. Nun
       erscheint er auf DVD.
       
 (DIR) Bodyhorrorfilm „Together“: Aus zwei wird eins
       
       Zusammenkommen mal ganz anders: Im Debütfilm „Together – Unzertrennlich“
       von Michael Shanks geht ein junges Paar buchstäblich auf Tuchfühlung.
       
 (DIR) Regisseurin zu Abtreibungs-Drama „April“: „Die Klinik war ein sicherer Ort“
       
       In ihrem Film „April“ zeigt Dea Kulumbegaschwili eine mutige Gynäkologin.
       Die Regisseurin spricht über ihr Exil in Berlin und die Lage in Georgien.
       
 (DIR) Italienischer Film „Vermiglio“: Wo Landleben kein Idyll ist
       
       Mit „Vermiglio“ erzählt die Regisseurin Maura Delpero über Frauenschicksale
       einer Familie in den Dolomiten in Italien am Ende des Zweiten Weltkriegs.
       
 (DIR) Britischer Popstar-Komödienfilm: Mein Song für dich
       
       „The Ballad of Wallis Island“ vom britischen Regisseur James Griffiths
       erzählt vor rauer Kulisse von frustrierten Musikern und einem besessenen
       Fan.
       
 (DIR) „Superman“: Berufswunsch Weltretter
       
       Der neue „Superman“-Film verspricht eine Rückkehr in gute alte Zeiten.
       James Gunns nostalgisches Update gelingt am besten, wenn er am albernsten
       ist.
       
 (DIR) Kino in den USA: Gott ist mit den Preppern
       
       US-Kino: Spielfilme mit rechten christlichen Botschaften – wie das
       apokalyptische Drama „Homestead“ – begleiten ideologisch die politischen
       Umbrüche.
       
 (DIR) Spielfilm „Kino“: Jeden Tag Filmtheater
       
       Pourya Pour arbeitet im Hamburger Abaton-Kino. Nun hat er einen Film
       gedreht, der dort spielt: Fast ohne Budget und mit blutigen Aktionszenen.
       
 (DIR) Ruhrpott-Thriller „Frisch“ im Kino: Stadien kaputter Männlichkeit
       
       Damian John Harpers Film „Frisch“ zeigt sicheres Gespür für düstere
       Atmosphären. Doch Genrefilme aus Deutschland finden oft schwer zu ihrem
       Publikum.
       
 (DIR) Feelgood-Film über Flüchtlinge: Alles in Butter in Paimpont
       
       „Die Barbaren“ ist eine Komödie von Julie Delpy. Sie zeigt eine Stadt in
       der Bretagne, die Flüchtlinge aufnimmt, ohne in Willkommenskultur geübt zu
       sein.
       
 (DIR) Spielfilm über Pflege der Eltern: Im Betreuungshamsterrad
       
       „Zikaden“ von Ina Weisse ist ein Film der Zwischentöne, getragen von
       fantastischen Darstellerinnen. Für ihre Sehnsüchte lässt ihr Leben kaum
       Platz.
       
 (DIR) Film „Loyal Friend“: Eine Konfrontation mit sich selbst
       
       Eine Autorin findet durch einen Hund zu sich selbst: Der Spielfilm „Loyal
       Friend“ von Scott McGehee und David Siegel erzählt lakonisch über Verlust.
       
 (DIR) Spielfilm über unterdrückte Queerness: Das Verlangen hinter der Fassade
       
       Unterdrücktes Begehren, große Träume: Der Spielfilm „On Swift Horses“ von
       David Minahan taucht in das Leben dreier Menschen in den 1950ern ein.
       
 (DIR) 50. Jahrestag Stammheim-RAF-Prozess: Die Stammheim-WG, ein deutsches Kammerspiel
       
       Vor 50 Jahren wurde der RAF-Führung in Stuttgart-Stammheim der Prozess
       gemacht. Die Konfrontation von Guerilla und Staat spitzte sich weiter zu.
       
 (DIR) Spielfilm „Grüße vom Mars“: Unendliche Weiten in Schleswig-Holstein
       
       „Grüße vom Mars“ begleitet den autistischen Tom, der seine Ferien bei den
       Großeltern als Marsmission sieht. Entstanden ist ein heiterer Familienfilm.
       
 (DIR) Berlinale-Sieger „Oslo-Stories: Träume“: Opfer schreiben anders
       
       Ein stiller Triumph ist Dag Johan Haugeruds Berlinale-Sieger „Oslo Stories:
       Träume“. Der Film erzählt von erster Liebe und dem Schreiben darüber.
       
 (DIR) „Oslo Stories: Liebe“: Norwegischer Sommer auf Augenhöhe
       
       Wirkt improvisiert, folgt aber doch einem Plan. „Oslo Stories: Liebe“ ist
       der Auftakt zu Dag Johan Haugeruds Filmtrilogie über Begehren und
       Verwandtes.
       
 (DIR) Regisseur über Film „Was Marielle weiß“: „Ein Kind ist eine moralische Instanz, die man heranzieht“
       
       In „Was Marielle weiß“ sieht und hört ein Kind alles, was die Eltern tun.
       Regisseur Frédéric Hambalek spricht über Geheimnisse und Selbstbefreiung.
       
 (DIR) Marta Savinas „Primadonna“: Wider die Wiedergutmachungsehe
       
       „Primadonna – Das Mädchen von morgen“ ist klassisches Erzählkino. Darin
       widersetzt sich eine Frau dem sexistischen Strafrecht im Italien der
       1960er.