# taz.de -- Migrationspolitik in der EU: 20 Staaten drängen auf mehr Abschiebungen nach Afghanistan
       
       > In einem Brief fordern die Staaten von der EU-Kommission mehr
       > Möglichkeiten zur Abschiebung nach Afghanistan. Auch Bundesinnenminister
       > Dobrindt hat unterzeichnet.
       
 (IMG) Bild: EU-Migrationskommissar Magnus Brunner und Bundesinnenminister Alexander Dobrindt nach dem europäischen Ministertreffen zur Migrationspolitik
       
       Brüssel dpa | 20 europäische Staaten fordern von der EU-Kommission mehr
       Möglichkeiten, um Afghanen ohne Aufenthaltsrecht in ihre Heimat
       zurückzubringen. Einen entsprechenden Brief an EU-Migrationskommissar
       Magnus Brunner [1][veröffentlichte die niederländische Regierung] – als
       Mitunterzeichner wird auch Bundesinnenminister [2][Alexander Dobrindt]
       (CSU) genannt.
       
       Darin beklagen die Staaten, dass im vergangenen Jahr in der EU 22.870
       Afghanen eine Rückführungsentscheidung erhalten hätten, aber nur 435 von
       ihnen tatsächlich nach Afghanistan zurückgekehrt seien. Sie fordern, das
       Thema freiwilliger und erzwungener Rückkehr nach Afghanistan als
       „gemeinsame Verantwortung“ auf EU-Ebene anzugehen. Die Staaten fordern
       zudem, weitere Möglichkeiten für Abschiebungen in das von den
       islamistischen Taliban beherrschte Land zu prüfen – mit Priorität auf
       Personen, „die eine Gefahr für die öffentliche Ordnung oder die nationale
       Sicherheit darstellen“.
       
       Zu den Staaten, die den Brief auf belgische Initiative unterzeichnet haben,
       gehören neben Deutschland und den Niederlanden noch Bulgarien, Estland,
       Finnland, Griechenland, Irland, Italien, Litauen, Luxemburg, Malta,
       Österreich, Polen, die Slowakei, Schweden, Tschechien, Ungarn und Zypern.
       Außerdem auch Norwegen, das nicht EU-Mitglied ist, aber zum Schengen-Raum
       gehört und mit der EU-Asylagentur zusammenarbeitet.
       
       Deutschland verhandelt mit den islamistischen Taliban über Abschiebungen
       nach Afghanistan. Die Gespräche sind laut Dobrindt „weit fortgeschritten“.
       [3][Die Kontakte zu den Taliban sind umstritten,] denn offiziell unterhält
       die Bundesregierung keine diplomatischen Beziehungen zu den Islamisten,
       [4][die seit August 2021 wieder in Afghanistan an der Macht sind]. Wegen
       ihrer [5][Missachtung von Menschen- und vor allem Frauenrechten] sind sie
       international isoliert. Seit der Machtübernahme der Taliban kam es mit der
       Hilfe von Katar zweimal zu Abschiebungen von Afghanen aus Deutschland.
       
       18 Oct 2025
       
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 (DIR) [1] https://www.rijksoverheid.nl/documenten/rapporten/2025/10/18/joint-letter-from-the-undersigned-ministers-on-strengthening-voluntary-and-forced-returns-to-afghanistan
 (DIR) [2] /Aufnahme-gefaehrdeter-Afghaninnen/!6110297
 (DIR) [3] /Abschiebungen-nach-Afghanistan/!6110287
 (DIR) [4] /4-Jahre-Taliban-Herrschaft/!6103242
 (DIR) [5] /Suche-nach-Gerechtigkeit/!6118026
       
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