# taz.de -- Berliner Bürgermeisterkandidat Krach: „Den roten Schal kenne ich, seitdem ich zehn bin“
       
       > Steffen Krach will 2026 Regierender Bürgermeister werden – Walter Momper
       > gelang das im Jahr 1989. Ein Gespräch zwischen zwei SPD-Generationen.
       
 (IMG) Bild: Junger Sozi, alter Sozi: Steffen Krach und Walter Momper (mit rotem Schal) vor dem Interview in einem Kreuzberger Café
       
       taz: Herr Krach, als die Berliner Mauer am 9. November 1989 fiel, waren Sie
       gerade zehn Jahre alt. Hat Sie das in diesem Alter überhaupt interessiert,
       im fernen Hannover? 
       
       Steffen Krach: Das hat mich sehr interessiert, weil ein großer Teil meiner
       Verwandten im Osten Deutschlands gelebt hat. Meine Tante und ihre Familie
       wollten schon lange ausreisen. Am 2. November 1989 hatten sie ihre
       Ausreisegenehmigung in der Tasche.
       
       taz: Eine Woche vor dem Mauerfall. 
       
       Krach: In der Nacht sind sie bei uns eingezogen. Zu fünft. Ich kann mich
       noch gut daran erinnern, wie wir ihnen eine Woche später gesagt haben, die
       Mauer sei gefallen. Das konnten sie nicht glauben. Wenn ich da schon etwas
       älter gewesen wäre, wäre ich sofort in den Zug gestiegen und nach Berlin
       gefahren.
       
       taz: So mussten Sie alles vom Fernseher aus verfolgen. Wie haben Sie den
       Mann mit dem roten Schal, also Walter Momper, in Erinnerung? 
       
       Krach: Den roten Schal kenne ich, seitdem ich zehn bin. Walter Momper ist
       seitdem für mich mit dem Fall der Mauer verbunden.
       
       taz: Herr Momper, ist das exakt derselbe rote Schal, den Sie heute
       mitgebracht haben? 
       
       Walter Momper: Es gibt viele rote Schals.
       
       taz: Das Original liegt vermutlich in einer Vitrine des Deutschen
       Historischen Museums. 
       
       Momper: Den wollten die haben, ich habe ihn aber nicht hergegeben.
       
       taz: Sie haben der taz einmal verraten, wie die BVG den Ansturm nach dem 9.
       November gemeistert hat. Sie fuhr einfach nach dem Smog-Notfallplan, also
       dem Plan, den sie in der Tasche hatte für den Fall eines Fahrverbots für
       Autos. 
       
       Momper: Allein am Wochenende nach der Maueröffnung waren eine Million
       Ostdeutsche in Westberlin. 300.000 davon auf dem Tauentzien zwischen
       Gedächtniskirche und KaDeWe.
       
       taz: Es wurden auf die Schnelle Stadtpläne gedruckt, die Ausgabe des
       Begrüßungsgeldes musste organisiert werden. Hat es Sie im Nachhinein selbst
       überrascht, dass Berlin das hingekriegt hat? 
       
       Momper: Nein. Das war gut organisiert. Mit den Vorbereitungen haben wir ja
       schon nach dem 30. Oktober 1989 begonnen.
       
       taz: Da hatten Sie die Information bekommen, dass es in der DDR in
       absehbarer Zeit die Reisefreiheit geben würde. 
       
       Momper: Wir wussten das von SED-Politbüromitglied Günter Schabowski, aber
       wir wussten nicht, wann genau. Es hieß nur, dass es noch vor Weihnachten
       kommen sollte. Als ersten Schritt haben wir sofort eine Urlaubssperre
       verhängt. Die Verwaltung war am 9. November also vorbereitet. Als das
       Bargeld für das Begrüßungsgeld ausging, haben die Amerikaner ein Flugzeug
       mit 7 Tonnen Geldscheinen geschickt.
       
       taz: Würde Berlin auch heute noch ein Großereignis wie den Mauerfall
       bewältigen können? 
       
       Momper: Wenn man die Verwaltung genügend motiviert, schafft man das.
       
       taz: Das Wort, das damals überall die Runde gemacht hat, war „Wahnsinn“.
       Heute ist von Wahnsinn meistens dann die Rede, wenn man über das spricht,
       was in Berlin alles nicht funktioniert. Über den Müll auf den Straßen und
       ausfallende Züge der BVG. Auch über die Verwaltung. Wie wollen Sie diese
       Abwärtsspirale stoppen, Herr Krach? 
       
       Krach: Ich teile die Einschätzung nicht, dass sich Berlin in einer
       Abwärtsspirale befindet. In vielen Bereichen haben wir eine gute
       Entwicklung, etwa beim überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum, und wir
       haben auch in der Berliner Verwaltung viele motivierte Kolleginnen und
       Kollegen. Aber ja, es gibt Bereiche, in denen große Unzufriedenheit
       herrscht, wie unsere Stadt funktioniert. Um das zu verändern, reicht es
       nicht, nur auf Digitalisierung zu setzen. Wir brauchen wieder mehr
       Entscheidungsfreude und Gestaltungswillen. Und das Verständnis, dass die
       Verwaltung der Dienstleister für 3,8 Millionen Menschen sein muss. Die
       Verwaltung ist dafür da, dass die Stadt funktioniert. Das gilt auch für den
       Regierenden Bürgermeister.
       
       taz: Immerhin hat der Senat gerade eine Verwaltungsreform gestemmt
       bekommen, mit den Stimmen von Grünen und Linken. 
       
       Krach: Es geht aber auch darum, weiter zu motivieren. Nicht zu erklären,
       was alles nicht geht, sondern, was geht. Jeder einzelne Mitarbeiter muss
       wissen, wo es Möglichkeiten gibt, Dinge umzusetzen.
       
       taz: Dass so vieles nicht funktioniert, liegt ja nicht nur an der
       Verwaltung, sondern an jedem Einzelnen. Da fehlt vielen inzwischen ein
       Verantwortungsgefühl. Den Müll, den die BSR dann aufsammelt oder nicht,
       haben einzelne Menschen hinterlassen. 
       
       Krach: Da hat jede und jeder einzelne von uns Verantwortung, das ist
       richtig. Auch da muss es einen Wandel geben. Es darf nicht cool sein, dass
       man einfach seine Matratze auf die Straße wirft und darauf hofft, dass es
       irgendwer schon wegräumt. Wie sauber unsere Stadt ist, haben wir alle
       selbst in der Hand. Wir müssen insgesamt wieder rücksichtsvoller mit
       unserem Berlin und auch miteinander umgehen.
       
       taz: Herr Momper, war Berlin 1989 rücksichtsvoller? 
       
       Momper: Die Rücksichtslosigkeit gab es damals nicht. Da war die Welt noch
       in Ordnung. Im kleinen Westberlin, aber auch im kleinen Ostberlin. Da
       passte jeder auf seine Umgebung auf.
       
       taz: Würde ein Großereignis wie Olympia helfen, dass wieder mehr Menschen
       Verantwortung für ihre Stadt übernehmen? 
       
       Krach: Ich will ein Großereignis wie Olympia überhaupt nicht mit dem
       vergleichen, was 1989 passiert ist. Ich glaube aber, dass man die Menschen
       davon überzeugen kann, dass sich Olympia oder auch die Expo 2035 auf die
       einzelnen Kieze positiv auswirken. Dass es einen Mehrwert geben kann für
       die Infrastruktur, für den Wohnraum, für den klimagerechten Stadtumbau.
       Dass es sich für diese Ziele lohnt, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln.
       Das haben wir in Paris gesehen.
       
       taz: Auch in Paris gab es kritische Stimmen. 
       
       Krach: Als die Spiele dann begonnen haben, stand die ganze Stadt hinter
       Olympia. Dass in Berlin das Vertrauen fehlt, dass die Spiele dem Großteil
       der Bevölkerung zugutekommen können, sollte dem Regierenden Bürgermeister
       zu denken geben. Übrigens hat auch die Expo 2000 in Hannover viel gebracht,
       nicht zuletzt bezahlbaren Wohnraum und einen Ausbau des öffentlichen
       Nahverkehrs. Wenn man sich richtig dahinterklemmt, kann man solche Vorhaben
       sehr wohl zum Nutzen der Menschen in unserer Stadt machen.
       
       taz: Für die Expo in Hannover gab es eine Beteiligung der Bürger. [1][So
       wie auch für die Bewerbung Münchens um die Olympischen Spiele.] Da haben
       zwei Drittel zugestimmt. Berlin plant keine solche Beteiligung. 
       
       Krach: Aus der Stadtgesellschaft heraus könnte ein Volksbegehren
       angestrengt werden. Wenn man ein vernünftiges Bewerbungskonzept hat, könnte
       man da ruhig mutiger sein.
       
       taz: Hamburg hat 2015 seine Verfassung geändert, um auch ohne Volksbegehren
       eine Befragung durchzuführen. 
       
       Krach: Ich bin absolut kein Fan von Markus Söder, aber natürlich hat er das
       sehr schlau gemacht. Natürlich hat die Münchner Bewerbung durch das klare
       Votum Rückenwind. Ein solches Votum würde uns auch in Berlin helfen.
       
       taz: Vielleicht wäre es sogar die Voraussetzung, um überhaupt die Chance
       auf einen Zuschlag aufrechtzuerhalten? Wenn wir der DOSB wären, der über
       die nationale Bewerbung entscheidet, und wir wüssten, dass es vielleicht
       neben den zwei Dritteln in München auch in Hamburg ein positives Votum
       gibt, gehen wir doch nicht das Risiko ein, Berlin zu nominieren. Es wäre
       doch eine Blamage, wenn die deutsche Bewerbung dann von einem Berliner
       Volksentscheid gekippt wird. 
       
       Krach: Schon vorher müsste sich auch die Bundesregierung für die Hauptstadt
       aussprechen. Ich bin überrascht, dass Kai Wegner da so zurückhaltend ist
       und sich bei seinem Parteifreund Merz nicht mehr für Berlin einsetzt. Da
       gab es in Frankreich keine Diskussionen.
       
       taz: Frankreich ist zentralistisch, Deutschland föderal. 
       
       Krach: Es gab auch in London keine Diskussion. Auch nicht in Griechenland.
       Da ist der Regierende Bürgermeister im Vergleich zu Markus Söder viel zu
       zögerlich.
       
       taz: Anders als in München gibt es in Berlin keine Mehrheit für die
       Olympischen Spiele. [2][Wäre es da nicht an der Zeit, die Bewerbung
       zurückzuziehen] und die 6 Millionen Euro Werbungskosten zu sparen?
       
       Krach: Wir sind eine sportbegeisterte Metropole mit fast einer Million
       Mitgliedern in Sportvereinen. Sie alle haben eine Familie, Freunde,
       Bekannte. Man kann das Feuer in Berlin entfachen, die Menschen begeistern.
       Aber man muss dann auch alles daransetzen, die Spiele zu bekommen, und
       nicht so halbherzig agieren wie Kai Wegner.
       
       taz: Herr Momper, hat die Berliner Zurückhaltung bei Olympia auch damit zu
       tun, dass bei der Bewerbung für die Spiele 2000, die 1993 entschieden
       wurde, so ziemlich alles schiefgelaufen ist, was schiefgehen konnte?
       Inklusive des Erstellens von Dossiers über die sexuellen Vorlieben der
       IOC-Mitglieder? 
       
       Momper: Das glaube ich nicht.
       
       taz: Die Angst vor steigenden Mieten war schon damals groß. Vielleicht ist
       sie jetzt sogar noch größer. Ganz egal, welche Erfahrungen Herr Krach in
       Hannover mit der Expo gemacht hat.
       
       Momper: Die Verantwortlichen konnten die Befürchtungen nicht ausräumen.
       Aber sie konnten auch nicht beweisen, dass sie falsch waren, weil Berlin
       den Zuschlag nicht bekommen hat.
       
       taz: Sie sind seit 60 Jahren Mitglied der SPD. Ist Ihnen ein Stein vom
       Herzen gefallen, dass Ihre Partei nicht mit Raed Saleh oder Franziska
       Giffey ins Rennen ums Rote Rathaus geht, sondern mit Steffen Krach? 
       
       Momper: Ja, klar ist mir da ein Stein vom Herzen gefallen. Steffen Krach
       ist ein guter Mann. Er kennt die Stadt, bringt Regierungskompetenz aus
       Hannover mit und hat vorher Erfahrungen in seiner Position als
       Staatssekretär in der Wissenschaftsverwaltung gewonnen. Da merkt man, was
       schieflaufen kann und wo man ansetzt. Er ist der richtige Kandidat.
       
       taz: Es ist erstaunlich, wie ruhig es in der Berliner SPD gerade ist. Wird
       das so bleiben? Schaffen Sie es tatsächlich, eine Partei, von der Ihr
       ehemaliger Vorsitzender Peter Strieder sagte, sie sei die größte
       Selbsterfahrungsgruppe Berlins, hinter sich zu vereinen? 
       
       Krach: Es hätte der SPD niemand zugetraut, dass wir so geschlossen eine
       Kandidatenkür hinbekommen, wo wir über Wochen und Monate Gespräche führen,
       die nicht an die Öffentlichkeit gedrungen sind.
       
       taz: Darüber haben wir uns auch gewundert. 
       
       Krach: Für Sie mag das jetzt traurig sein, für uns ist das sehr gut. Das
       ist einer der Gründe dafür, warum ich mit einem sehr guten Gefühl in die
       Kandidatur gehe. [3][Seitdem die Personalie am 1. September offiziell ist],
       erlebe ich eine unglaubliche Geschlossenheit. Die Parteiführung und jetzt
       auch die Abteilung Südende für meinen Steglitzer Wahlkreis haben mich
       jeweils einstimmig nominiert. Es gibt ein großes Vertrauen und auch eine
       hohe Mobilisierung. Die Partei ist hoch motiviert.
       
       taz: Wir kennen die Berliner SPD ja auch ein wenig. Und Geschlossenheit war
       bisher nicht ihre Stärke. 
       
       Krach: Sie müssen da unterscheiden zwischen inhaltlich kontroversen
       Diskussionen und dem Umgang miteinander. Das heißt nicht, dass es nicht
       unterschiedliche Positionen gibt. Ich finde Olympia gut, aber das gilt
       sicher nicht für alle in der SPD.
       
       taz: Und auch nicht alle lehnen wie Sie die [4][Vergesellschaftung von
       privaten Wohnungskonzernen] ab. 
       
       Krach: Auch hier sind wir auf einem guten Weg. Die Fähigkeit zu guten
       Kompromissen, die Geschlossenheit, die spüre ich auch hier.
       
       taz: Sie gehen also optimistisch in den Parteitag am 15. November? 
       
       Krach: Absolut.
       
       taz: Was ist denn Ihre Botschaft an die Wählerinnen und Wähler? Die
       Linkspartei sagt: Alle, die gegen die da oben sind, kommen bitte zu uns.
       Kai Wegner sagt: Weiter so. Was sagt die SPD? Irgendwo dazwischen? 
       
       Krach: Weder das eine noch das andere ist der richtige Weg. Wenn wir
       enteignen, ist noch lange nicht alles gut. Da ist noch keine einzige
       zusätzliche Wohnung da. Wir setzen auf andere Maßnahmen, auf die
       Mietpreisbremse, auf die konsequente Verfolgung von Mietwucher und
       illegalen Ferienapartments und auf einen Stopp dieses Wahnsinns mit
       möblierten Wohnungen. Es reicht nicht, wie Kai Wegner zu sagen, wir machen
       einfach so weiter wie bisher. Das Gleiche gilt bei der Mobilität. Wir
       müssen die Außenbezirke stärker einbinden. Wir müssen beim öffentlichen
       Nahverkehr und bei der Fahrradinfrastruktur wieder das Tempo aufnehmen, das
       wir schon einmal hatten. Es gibt viele Dinge, die wir schneller angehen und
       besser umsetzen müssen.
       
       taz: Herr Momper, was ist Ihre Wahrnehmung? Wofür steht die SPD in Berlin? 
       
       Momper: Für die Sozialpolitik.
       
       taz: Das sagt die Linke auch. 
       
       Momper: Da ist das Original immer noch besser als die Kopie. Die SPD muss
       für die breite Masse der Menschen da sein und ihre Interessen vertreten.
       Auch wenn sie das mitunter etwas aus den Augen verloren hat.
       
       taz: Wo zum Beispiel? 
       
       Momper: Wenn sie sich zu sehr mit Randproblemen beschäftigt. Zum Beispiel
       beim Gendern. Das ist nicht das, womit wir die Wählerstimmen gewinnen. Wenn
       man das Soziale mit dem ganzen Herzen der Partei betreibt, wird das schon
       Früchte tragen.
       
       taz: Ist die SPD also die Partei, die den Spagat zwischen den Themen der
       Wählerinnen und Wähler in der Innenstadt und denen am Stadtrand schaffen
       kann? 
       
       Krach: Wir sind die einzige Partei für ganz Berlin. Wir sind die einzige
       Partei, die Antworten für die ganze Stadt anbietet.
       
       taz: Nun gibt es eine neue Umfrage, die die SPD seit Monaten erstmals
       wieder vor den Grünen sieht. Wollen Sie zur Wahl am 20. September 2026 auch
       vor der Linken einlaufen oder sogar noch vor der CDU? 
       
       Krach: Definitiv. Auf Platz eins.
       
       taz: Und was passiert, wenn sich in ersten Gesprächen mit der Linken
       herausstellt, dass sie nicht bereit ist, Kompromisse zu schließen oder
       sogar gar nicht regieren will? 
       
       Krach: Mein Eindruck ist, dass die Linkspartei wieder in die
       Regierungsverantwortung will. Den Anspruch finde ich erst einmal richtig.
       Das ist eine gute Voraussetzung, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Mit
       wem es dann am Ende verlässliche Mehrheiten gibt, wird sich zeigen. Das
       entscheiden die Wähler. Aus meiner Sicht gibt es für uns als SPD drei
       Optionen. Die Grünen, die CDU und die Linkspartei.
       
       taz: Walter Momper war 1989 ein Pionier, er hat das erste Berliner Bündnis
       mit den Grünen, damals noch Alternative Liste, gebildet. Falls nun die
       Linkspartei ausfällt, schließen Sie also auch eine Keniakoalition mit CDU
       und Grünen nicht aus. Auch das wäre neu in Berlin. 
       
       Krach: Ich schließe gar nichts aus, außer der AfD.
       
       taz: Herr Momper, Sie haben 1989, noch vor dem Fall der Mauer, die erste
       Berliner Stadtbilddebatte erlebt. Damals ging es um den sogenannten
       Polenmarkt am Potsdamer Platz. Der war der Springer-Presse wegen seiner
       Ärmlichkeit ein Dorn im Auge. [5][Jetzt gibt es wieder eine
       Stadtbilddebatte …]
       
       Momper: Anders als der Bundeskanzler sehe ich im Stadtbild kein Problem.
       Ich sehe aber Armut, Bettelei, Obdachlosigkeit. Das müssen wir ändern.
       
       Krach: Das, was Friedrich Merz da gesagt hat, hilft niemandem. Es führt
       ausschließlich zu einer Polarisierung, bei der viele Menschen, die zu
       unserer Gesellschaft dazugehören, die unser Land mit am Laufen halten,
       verletzt werden. Statt Zusammenhalt zu befördern, treiben solche Aussagen
       unsere Gesellschaft weiter auseinander. Natürlich gibt es Probleme in
       unseren Städten. Wir haben Leerstand in den Innenstädten, wir haben
       Sicherheitsfragen, die zu lösen sind, Fragen der Sauberkeit. Aber dazu habe
       ich noch keinen Beitrag von Friedrich Merz gesehen.
       
       5 Nov 2025
       
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