# taz.de -- Berlin-Wahl im September 2026: Der Countdown Richtung Wahl läuft
       
       > Die SPD kann in der neuesten Umfrage aufholen – und darauf hoffen, dass
       > das an ihrem Spitzenkandidaten Steffen Krach liegt.
       
 (IMG) Bild: Liegt es an ihm, dass die SPD in der neuen Umfrage aufholt? Spitzenkandidat Steffen Krach würde diese Frage mutmaßlich bejahen
       
       Weniger als elf Monate vor der Abgeordnetenhauswahl am 20. September 2026
       hat die zuletzt schwächelnde SPD beim Wählerrückhalt aufholen und den
       letzten Platz im linken Lager an die Grünen abgeben können. Zugleich sind
       die Sozialdemokraten eng an die dort zuvor klar führende Linkspartei
       herangerückt. Zusammen würde es derzeit für die drei Parteien zu einer
       Sitzmehrheit im Abgeordnetenhaus reichen. Das geht aus einer neuen
       Wahlumfrage hervor.
       
       Insgesamt führt dabei zwar deutlich die CDU. Sie käme aber weder mit der
       SPD noch mit den Grünen allein auf eine Mehrheit. Da sie nicht mit
       Linkspartei und AfD koalieren will, wäre ihre einzige Option derzeit ein
       für Berlin erstmaliges schwarz-rot-grünes Bündnis. Eine solche
       Kenia-Koalition regierte in Brandenburg bis 2024.
       
       Die Umfrage des Instituts Insa ist für Berlin die erste seit Mitte Juni
       unter den a[1][uf der renommierten Internetseite <i>wahlrecht.de</i>]
       gelisteten Instituten. Die Juni-Umfrage hatte die Linkspartei bei 19
       Prozent gesehen [2][und die Diskussion um ein erneutes rot-grün-rotes
       Bündnis entfacht,] in dem erstmals die Linkspartei die führende Kraft wäre
       und die CDU im Roten Rathaus ablösen würde.
       
       Die Grünen kamen damals in einer Umfrage des Instituts Infratest dimap auf
       15 Prozent, die Sozialdemokraten nur auf 14. Die CDU lag mit 25 Prozent
       deutlich vorne. Doch schon damals wäre jenen Zahlen zufolge für sie ein
       Zweierbündnis wie aktuell mit der SPD nicht möglich gewesen.
       
       ## Bei der Umfrage waren alle Spitzenkandidaturen bekannt
       
       In der Insa-Umfrage, die zwischen dem 21. und 28. Oktober entstand, kommt
       die CDU auf 23 Prozent. Die Linkspartei liegt mit 17 Prozent nur noch knapp
       vor der SPD mit 16. Dahinter folgt nun die AfD mit 15 Prozent – sie stand
       im Juni noch bei 13 Prozent. Die Grünen sind damit derzeit nicht nur
       schwächste Kraft im linken Lager, sondern auf dem letzten Platz [3][aller
       fünf derzeit im Abgeordnetenhaus in Fraktionsstärke vertretenen Parteien].
       Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das dort einen einzigen der 159
       Abgeordneten stellt, kommt auf 5 Prozent, was der gesetzlichen Einzugshürde
       fürs Parlament entspricht.
       
       Die Umfrage ist auch die erste, seit alle Spitzenkandidaturen bekannt, wenn
       auch noch nicht überall offiziell und von Parteitagen abgestimmt sind. Dass
       sich die SPD anders als CDU, Linkspartei und Grüne dabei nicht
       verschlechtert, sondern um zwei Punkte verbessert hat, könnte auch daran
       liegen, dass seit Ende August bekannt ist, dass Ex-Staatssekretär Steffen
       Krach die Partei in den Wahlkampf führen soll.
       
       Vorangegangen war längeres Gezerre um die Spitzenkandidatur, für die sich
       auch Fraktionschef Raed Saleh und Ex-Regierungschefin Franziska Giffey
       interessierten. Auslegungen dieser Art sind aber nicht überzubewerten, da
       für Umfragen in der Regel eine Fehlertoleranz von bis zu 3 Prozent gilt.
       
       Ob es auch unter Führung der Linkspartei zu einer Wiederauflage des linken
       Dreierbündnisses kommen könnte, das in Berlin von 2016 bis 2023 mit der SPD
       im Roten Rathaus regierte, ist bei SPD und Grünen noch offen. Beide wollen
       das von deren Regierungswillen abhängig machen und auch von der Haltung des
       Linken-Landesverbands zu Antisemitismus.
       
       29 Oct 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/berlin.htm
 (DIR) [2] /Neue-Umfrage-zu-Berlins-Parteien/!6091740
 (DIR) [3] https://parlament-berlin.de/das-parlament/fraktionen
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Alberti
       
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