# taz.de -- Gesetzentwurf gegen Familiennachzug: Dobrindt trennt Familien
       
       > Der Innenminister legt am Mittwoch einen Gesetzentwurf vor; Flüchtlinge
       > mit subsidiärem Schutz sollen ihre Familien nicht nach Deutschland holen
       > dürfen.
       
 (IMG) Bild: Deckelt per Handbewegung die Zahl der geflüchteter Familien: Dobrindt (rechts) mit Söder Mitte Mai an der Grenze zu Österreich
       
       Berlin dpa/afp/taz | Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) will dem
       Kabinett am Mittwoch den Gesetzentwurf zur Einschränkung des
       Familiennachzugs für bestimmte Flüchtlinge vorlegen. Einen entsprechenden
       Bericht der Bild am Sonntag bestätigte das Innenministerium der Deutschen
       Presse-Agentur.
       
       Wie im [1][Koalitionsvertrag] vereinbart, sollen Flüchtlinge mit
       eingeschränktem Schutzstatus [2][zwei Jahre lang keine Familienangehörigen
       mehr nach Deutschland] holen dürfen. Härtefälle sind ausgenommen.
       Sogenannte subsidiär Schutzberechtigte sind Menschen, die zwar kein Asyl
       bekommen, aber aus anderen Gründen vorerst bleiben dürfen.
       
       „Wir schreiben die Begrenzung von Migration wieder ins Gesetz“, betonte der
       Minister. „Bisher konnten 1.000 Personen pro Monat nach Deutschland
       nachgezogen werden. Damit ist jetzt Schluss“, sagte Dobrindt der Bild. „Wir
       müssen die Pull-Faktoren (Sog-Faktoren) nach Deutschland deutlich
       reduzieren. Auch damit zeigen wir, die Migrationspolitik in Deutschland hat
       sich geändert.“
       
       ## Familiennachzug seit 2018 wieder möglich
       
       Der Familiennachzug für Flüchtlinge ohne Asylstatus war bereits von März
       2016 bis Juli 2018 von der damaligen schwarz-roten Koalition ausgesetzt
       worden. Begründet wurde dies damals mit der Absicht, eine Überlastung bei
       der Aufnahme und Integration zu vermeiden. Seit August 2018 dürfen
       monatlich insgesamt 1.000 Menschen als Angehörige von Menschen mit diesem
       Schutzstatus einreisen.
       
       ## Protest von Nichtregierungsorganisationen
       
       Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP von 2021 sah zwar eigentlich
       vor, dass der Familiennachzug auch zu Menschen aus dieser Gruppe wieder
       unbegrenzt möglich werden soll. Umgesetzt wurde dieses Vorhaben aber nicht.
       
       Mehr als 30 Nichtregierungsorganisationen haben an die Bundesregierung
       appelliert, ihre Pläne zur Einschränkung des Familiennachzugs für
       Flüchtlinge fallen zu lassen und ihn stattdessen auszuweiten.
       
       25 May 2025
       
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