# taz.de -- Friedenspläne für die Ukraine: EU will Militärhilfe für die Ukraine erhöhen
> Bei einem Treffen in Brüssel beraten die EU-Verteidigungsminister über
> neue Rüstungslieferungen an die Ukraine. Verhandelt wird derzeit ohne die
> Europäer.
(IMG) Bild: Kaja Kallas, EU-Außenbeauftragte, im Gespräch mit der spanischen Verteidigungsministerin Margarita Robles
Eine Woche nach dem Streit über den [1][sogenannten Friedensplan] für die
Ukraine von US-Präsident Donald Trump kämpft die EU erneut um einen Platz
am Verhandlungstisch. Bei einem Treffen der 27 Verteidigungsminister in
Brüssel sprach die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas von einer
„entscheidenden Woche für die Diplomatie“. Die EU werde ihr ganzes Gewicht
in die Waagschale werfen, sagte sie. Brüssel setzt dabei auch auf neue
Waffenlieferungen an die Ukraine.
Dafür wurden zwei neue Instrumente geschaffen: ein 150 Milliarden Euro
schweres Rüstungskredit-Programm bei der EU mit dem vielversprechenden
Namen Safe – und ein Waffenbeschaffungs-Programm bei der Nato, unter dem
Titel Purl. Während es bei der EU vergünstigte Kredite gibt, müssen die
Teilnehmer bei der Nato selbst in die Tasche greifen, um aus ihren
nationalen Budgets neue Rüstungsgüter für die Ukraine in den USA zu
bestellen.
Genau das wollen die Niederlande nun tun. „Wir erleben täglich schwere
Luftangriffe in der Ukraine. Die einzige Möglichkeit, ihnen kurzfristig zu
helfen, besteht darin, Hilfsgüter aus amerikanischen Beständen zu liefern.
Deshalb kündige ich an, dass die Niederlande weitere 250 Millionen Euro
beisteuern werden“, sagte Verteidigungsminister Ruben Brekelmans in
Brüssel.
Weitere Hilfen kann die Ukraine aus dem neuen Safe-Programm der EU
erwarten. Verteidigungskommissar Andrius Kubilius teilte mit, dass 15 von
19 beteiligten Ländern die geplanten Kredite für die Aufrüstung auch für
die Ukraine nutzen wollen. Hier gehe es nicht um Millionen, sondern um
Milliarden, betonte Kubilius. Insgesamt hat die EU schon Hilfen im Wert von
187 Milliarden Euro bereitgestellt, so Kallas – „mehr als jeder andere“.
## Großbritannien beteiligt sich nicht
Reibungslos funktioniert die Bewaffnung der Ukraine allerdings nicht. So
räumte Kallas nach dem Treffen der Verteidigungsminister ein, dass ein
geplantes neues Programm zur Beschaffung von Munition noch nicht in
trockenen Tüchern sei. Am Freitag war zudem bekannt geworden, dass die
geplante Beteiligung Großbritanniens am Safe-Programm der EU nicht zustande
kommt. Brüssel und London waren sich über die Finanzierung nicht einig
geworden.
Keine Antwort hatte Kallas auf die Frage, wie sie Europa an den
Verhandlungstisch bringen will. Am Sonntag hatte es [2][Gespräche zwischen
der Ukraine und den USA in Florida] gegeben – ohne die EU. Die Europäer
sind ebenfalls nicht dabei, wenn der US-[3][Sondergesandte Steve Witkoff]
am Dienstag den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau trifft.
Auf die Frage, ob sie Witkoff vertraue, wich Kallas aus. „Ich fürchte, sie
werden Druck auf das Opfer machen, und nicht auf den Aggressor“, erklärte
sie auf Nachfrage. Die wichtigste Aufgabe der EU sei es, die Ukraine zu
stärken, damit sie bei Verhandlungen besser dasteht. Derzeit sieht es
schlecht aus – Russland ist militärisch in der Offensive.
1 Dec 2025
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## AUTOREN
(DIR) Eric Bonse
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