# taz.de -- Vorstoß auf der Weltklimakonferenz: Spanien und Frankreich für Abgabe auf Luxusflugreisen
       
       > Sollen Privatjetter*innen und Passagier*innen gehobener
       > Ticketklassen mehr zahlen? Das wollen etliche Länder, die Bundesregierung
       > ist uneins.
       
 (IMG) Bild: Plakat an einer Londoner Bushaltestelle vor dem Besuch von US-Präsident Trump in Großbritannien im September
       
       dpa/taz | Frankreich und Spanien werben auf der [1][Weltklimakonferenz in
       Brasilien] zusammen mit sieben weiteren Staaten für eine extra Abgabe auf
       Businessclass-Flugtickets und Reisen mit Privatjets. „Wer mehr verschmutzt,
       sollte auch mehr beitragen“, sagte die spanische Botschafterin in
       Brasilien, María del Mar Fernández-Palacios, in Belém. „Eine Abgabe auf
       Premium-Fluggäste kann Milliarden für Klimaresilienz, Anpassung und
       nachhaltige Entwicklung einbringen.“ Im Kampf gegen die Klimakrise
       bräuchten die Staaten berechenbare Einnahmen, die Normalbürger nicht
       übermäßig belasteten.
       
       Der französische Klimabotschafter Benoît Faraco sagte, Solidaritätssteuern
       wie die auf Luxusflüge entsprächen dem Geist des Pariser Klimaabkommens zur
       Eindämmung der Erderwärmung. Man rufe alle Länder auf der Klimakonferenz
       auf, sich anzuschließen.
       
       Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums von Carsten Schneider (SPD) sagte
       dem Spiegel zu der Idee: „Jeder, der First Class oder im Privatflieger
       unterwegs ist, wird ohne Probleme darauf eine Abgabe zahlen können.“ Laut
       dem Magazin schloss sich das Bundesfinanzministerium von Lars Klingbeil
       (SPD) dieser Aussage an. Unionsgeführte Ministerien hingegen lehnen den
       Vorschlag ab oder wollen sich nicht äußern. Deutschland kann sich der
       Initiative deshalb bislang nicht anschließen.
       
       Erst am vergangenen Donnerstag hatte die schwarz-rote Koalition
       beschlossen, zum 1. Juli 2026 [2][die Ticketsteuer im Luftverkehr zu
       senken] – was ihr scharfe Kritik von Klimaschützer*innen einbrachte.
       Die sogenannte Luftverkehrsabgabe fällt pro Ticket in streckenabhängiger
       Höhe an. Die Ampelregierung hatte sie erst im vergangenen Jahr erhöht. Das
       Nachfolgekabinett dreht diesen Schritt nun zurück.
       
       ## „Besteuerung von Milliardären und Privatjets notwendig“
       
       [3][Fliegen] ist die bei weitem klimaschädlichste Art zu reisen. Nach
       Angaben der „Premium Flyers Solidarity Coalition“ ist nur ein Prozent der
       Weltbevölkerung verantwortlich für mehr als die Hälfte der klimaschädlichen
       Treibhausgasemissionen der kommerziellen Luftfahrt. Gleichzeitig hätten
       „Premium“-Flugreisen stark zugenommen: Die Emissionen der privaten
       Luftfahrt seien zwischen 2019 und 2023 um 46 Prozent gestiegen.
       
       Auch die frühere Klimastaatssekretärin von Ex-Außenministerin Annalena
       Baerbock, Jennifer Morgan, warb für die Solidaritätssteuer im Luftverkehr.
       „Die Menschen sehen die zunehmende Ungleichheit. Und sie wissen, dass die
       Besteuerung von Milliardären und Privatjets gerecht und auch notwendig
       ist.“
       
       16 Nov 2025
       
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