# taz.de -- Deutsche in der französischen Résistance: Keine Würdigung geplant
       
       > Rund 3.000 Deutsche kämpften in den Reihen der Résistance gegen den
       > Faschismus. Geehrt dafür werden sie immer noch nicht, kritisiert der
       > Linke Korte.
       
 (IMG) Bild: In Frankreich wird der Résistance gedacht – die 3000 Deutschen werden von der Bundesregierung nicht geehrt
       
       Berlin taz | Der 8. Mai 2025 wird der 80. Jahrestag der Kapitulation der
       deutschen Wehrmacht und damit des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa
       sein. Wie daran erinnert und der Tag begangen werden soll, das prüft gerade
       die Bundesregierung. Eines ist allerdings nicht beabsichtigt: Es soll von
       staatlicher deutscher Seite keine besondere Ehrung oder Würdigung
       derjenigen geben, die im französischen Widerstand, der Résistance, gegen
       die deutschen Besatzer gekämpft haben.
       
       „Die Initiative für Maßnahmen zu Ehren der französischen Résistance liegt
       auf französischer Seite“, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf
       eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag. Es sei zwar nicht
       ausgeschlossen, dass deutsche Vertreter in Frankreich etwa Kränze in
       Erinnerung an deutsche Antifaschist:innen niederlegen werden, aber das
       werde „nach Vorlage einer entsprechenden Einladung von französischer Seite
       entschieden“, so die Bundesregierung weiter. Auch sei der deutsche
       Widerstand in vielen Ausstellungen und in der Bildungsarbeit bereits
       thematisiert worden.
       
       Allerdings fehlt bis heute eine staatliche Ehrung der Deutschen in der
       Résistance, kritisiert [1][Jan Korte], kulturpolitischer Sprecher der
       Linken im Bundestag. Die Bundesregierung müsse endlich „das einzig
       Naheliegende tun“, fordert Korte: „die 3.000 Frauen und Männer würdigen,
       die sich bis 1945 als Deutsche in der französischen Résistance der
       Mordorgie des deutschen Faschismus entgegenstellten und ihren Beitrag zum
       Sieg über den Nationalsozialismus leisteten“.
       
       In den letzten 30 Jahren habe sich bei der offiziellen Erinnerung „wenig
       bis nichts“ verändert, kritisiert Korte. Es fehle „bis heute auch nur eine
       einzige positive offizielle Bezugnahme der Bundesrepublik auf den
       militärischen Widerstand“ der Deutschen in der Résistance. Das Ausklammern
       des Themas durch die Ampel erschrecke ihn.
       
       „Die Bundesregierung lässt sich die Gelegenheit entgehen, die zu würdigen,
       die aktiv gegen Hitler gekämpft haben“, kritisiert auch Annelie Buntenbach,
       früher im DGB-Bundesvorstand und heute in der politischen Bildungsarbeit
       aktiv. „Das muss auch von deutscher Seite aus thematisiert werden, weil das
       ja für die deutsche Erinnerungskultur wichtig ist“, fordert die frühere
       Gewerkschaftsfunktionärin.
       
       1 Sep 2024
       
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