# taz.de -- Rechter Aufmarsch am 12. März in Berlin: Breites Bündnis will blockieren
       
       > Obskure rechte Gruppen planen eine Demonstration und eine Mahnwache am
       > 12. März in Berlin. Linke Gruppen rufen zu Gegenaktionen auf.
       
 (IMG) Bild: Solche ollen Flaggen stehen bei Rechten hoch im Kurs.
       
       Das Datum ist nicht zufällig gewählt. Einen Tag vor den Wahlen in drei
       Bundesländern rufen rechtsextremistische Gruppen in der Hauptstadt zu
       Protestaktionen auf. Gleich zwei Anmeldungen aus diesem Spektrum liegen der
       Polizei für Samstag, den 12. März, vor. Zeitgleich ruft ein breites Bündnis
       aus antifaschistischen Initiativen, antirassistischen Gruppen, Parteien und
       Gewerkschaften zu Blockaden gegen den Aufmarsch der Rechten auf.
       
       Die rechte Demonstration wurde unter dem Motto „Wir für Deutschland – Wir
       sind das Volk – Angela Merkel muss weg“ angemeldet. Die Sicherheitsbehörden
       rechnen mit einer geringen Beteiligung im unteren dreistelligen Bereich.
       Wie Innensenator Frank Henkel (CDU) am Mittwoch im
       Verfassungsschutzausschuss sagte, kommt die Anmeldung aus dem
       islamfeindlichen Spektrum Pegida, Pro Deutschland und rechter Hooligans
       (Hogesa).
       
       Der Bundesvorsitzende von Pro Deutschland, Enrico Stubbe, habe die
       Versammlung angemeldet, sagte die grünen-Innenexpertin Clara Herrmann zur
       taz. Auch die Wegstrecke des geplanten Aufzugs der Rechten hat Herrmann
       mittels einer schriftlichen Anfrage an den Senat in Erfahrung gebracht.
       Treffpunkt ist am Samstag um 15 Uhr am Hauptbahnhof. Von dort wollen die
       Rechten in Richtung Wilhelmstraße über den 17. Juni bis zum Platz des 18.
       März gehen. Die Streckenführung kann sich aber kurzfristig noch ändern.
       
       Der Aufruf des Bündnisses „Berlin Nazifrei“ deutet daraufhin, dass die
       Rechten diesmal mit mehr Gegenwind rechnen müssen als vor ein paar Monaten
       die AfD. Zur Erinnerung: 5.000 Anhänger der Alternative für Deutschland
       (AfD) waren im November ungehindert durch die Hauptstadt marschiert. Frauke
       Petry und ihre deutschnationalen Anhänger, darunter Hooligans und Neonazis,
       hatten in Berlin ein komplettes Heimspiel gefeiert. 1.500
       Gegendemonstranten in Schach zu halten war für die Polizei ein leichtes
       Spiel gewesen.
       
       Nicht nur bundesweit, auch in Berlin haben rechte Gewalttaten massiv
       zugenommen. Die jüngsten Zahlen der Opferberatungsstelle ReachOut sprechen
       von einem Anstieg von 80 Prozent. Auch wegen der vielen Angriffe auf die
       Unterkünfte von Geflüchteten sei es wichtig, ein Signal zu setzen, so
       Steffen Schmidt, Bündnissprecher von Berlin Nazifrei. Eine Versammlung
       rechter Strukturen im Herzen Berlins dürfe auf keinen Fall zugelassen
       werden, findet auch Markus Tervooren von der Vereinigung der Verfolgten des
       Naziregimes (VVN-BdA).
       
       Innensenator Frank Henkel sagte im Ausschuss für Verfassungsschutz, die
       Organisatoren des rechten Aufzugs versuchten diesem einen überparteilichen
       Anstrich zu geben. „Eine heterogene Zusammensetzung aus Rechtsextremisten
       und Rechtspopulisten erscheine aber als wahrscheinlich.“
       
       Angemeldet worden ist für den 12. März aus dem rechten Spektrum auch eine
       Mahnwache für Heimat und Weltfrieden. Diese ist von 10 bis 20 Uhr auf dem
       Platz der Republik geplant.
       
       9 Mar 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Plutonia Plarre
       
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