# taz.de -- Nach dem Koalitionsgipfel zu Flüchtlingen: Unionsspitze beharrt auf Transitzonen
       
       > CDU und CSU einigen sich nach langen Verhandlungen auf das weitere
       > Vorgehen. Außen vor bleibt für den Moment der sozialdemokratische
       > Koalitionspartner.
       
 (IMG) Bild: Bei Wegscheid an der deutsch-österreichischen Grenze sind Flüchtlinge auf dem Weg zur Registrierungsstelle.
       
       Berlin rtr | CDU und CSU beharren auf einer schnellen Einführung von
       Transitzonen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise. Eine Entscheidung gemäß
       EU-Richtlinie sei die vordringlichste Maßnahme zur besseren Kontrolle der
       Grenzen, heißt es in einem am Sonntagabend veröffentlichten Positionspapier
       der Unionsspitzen.
       
       CDU-Chefin Angela Merkel, ihr CSU-Kollege Horst Seehofer,
       Unionsfraktionschef Volker Kauder und CSU-Landesgruppenchefin Gerda
       Hasselfeldt hatten stundenlang im Kanzleramt verhandelt. In den
       Transitzonen soll es zum Beispiel für Asylbewerber aus sicheren
       Herkunftsländern ein beschleunigtes Asylverfahren geben.
       
       Den Vorwurf der SPD, es handele sich um „Haftanstalten“, wies die Union
       kategorisch zurück. „Die Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt in enger
       Anlehnung an das Flughafenverfahren, das nach der Rechtsprechung des
       Bundesverfassungsgerichts keine Hafteinrichtung ist.“ Eine Entscheidung
       hierüber solle noch in dieser Woche bis zu einem Treffen Merkels und
       Seehofers mit SPD-Chef Sigmar Gabriel und einem Gespräch der
       Länderministerpräsidenten am Donnerstag fallen.
       
       Am Vormittag hatte ein Spitzengespräch zwischen Merkel, Seehofer und
       Gabriel nicht zu einer Lösung über ein schnelleres Registrierverfahren für
       neuankommende Flüchtlingen und Migranten geführt. Allein am Freitag und
       Samstag kamen in Deutschland laut Bundespolizei rund 18.640 Flüchtlinge an,
       davon 80 Prozent in Bayern.
       
       1 Nov 2015
       
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