# taz.de -- Nach der Wahl in Hessen: Babbeln bis die Regierung steht
       
       > Weder Schwarz-Gelb noch Rot-Grün sind möglich. SPD und Grüne haben nun
       > von ihrer Basis die Erlaubnis bekommen, mit allen Parteien zu reden. Und
       > das kann dauern.
       
 (IMG) Bild: Hier wird für längere Zeit durchgeredet: Hessischer Landtag in Wiesbaden
       
       FRANKFURT dpa | Die hessische Landespolitik steht vor einem
       Verhandlungsmarathon: Nach der Wahl vom vergangenen Wochenende wollen die
       Parteien mit ersten Gesprächen über die Zusammensetzung der nächsten
       Landesregierung beginnen.
       
       Die Basis von SPD und Grünen gab am Samstag auf getrennten Parteitagen in
       Frankfurt am Main grünes Licht für Gespräche mit den anderen Parteien.
       Vorlieben für mögliche Koalitionen wurden dabei nicht benannt. Zunächst
       werden demnach CDU und SPD aufeinandertreffen, um Gemeinsamkeiten
       auszuloten.
       
       SPD-Landeschef Thorsten Schäfer-Gümbel sagte, seine Partei werde neben der
       CDU auch mit der Linken und der FDP sprechen. Mit den Grünen gab es bereits
       ein erstes Sondierungsgespräch. Da die Wunschkonstellation der SPD,
       Rot-Grün, keine Mehrheit erhalten habe, sei das Ergebnis der Verhandlungen
       offen. Präferenzen gebe es nicht. Klar sei, dass sich alle Parteien
       aufeinander zu bewegen müssten. Die SPD werde Verantwortung übernehmen,
       aber nicht um jeden Preis, heißt es einem Beschluss, den die SPD einstimmig
       fasste.
       
       Wichtig seien stabile und verlässliche Verhältnisse, sagte Schäfer-Gümbel.
       Ein Tolerierungsmodell oder eine Minderheitsregierung schloss er nicht aus.
       Spätestens in der letzten Oktober-Woche solle entschieden werden, ob und
       mit wem die SPD in Verhandlungen über eine Koalition einsteige.
       
       Bei der Landtagswahl vergangenen Sonntag haben weder Schwarz-Gelb noch
       Rot-Grün eine Mehrheit erreicht. Stärkste Partei blieb die CDU. Rechnerisch
       möglich sind unter anderem eine schwarz-rote, eine schwarz-grüne oder eine
       rot-rot-grüne Koalition. Ein Ampelbündnis aus SPD, Grünen und FDP haben die
       Liberalen ausgeschlossen.
       
       Grünen-Fraktionschef Tarek Al-Wazir bezeichnete ein Tolerierungsmodell als
       nicht erstrebenswert. Auch Al-Wazir bekräftigte, ergebnisoffen mit allen im
       Landtag vertretenen Parteien sprechen zu wollen. Spätestens Anfang November
       wollen auch die Grünen in Koalitionsverhandlungen eintreten, damit es bis
       zum Ablauf der Legislaturperiode am 18. Januar eine neue Regierung geben
       könne.
       
       Auch der Landesvorstand der Linken zeigte sich offen. „Wir sind
       gesprächsbereit mit SPD und Grünen“, sagte Fraktionschefin Janine Wissler
       im Anschluss. Die Linke sei auch zu einem Tolerierungsmodell bereit.
       
       Landeschef Ulrich Wilken hatte zuvor in der Frankfurter Rundschau gesagt,
       er sehe weder in der Haushaltspolitik, noch beim Frankfurter Flughafen
       unüberbrückbare Differenzen mit SPD und Grünen, bekräftigte aber die von
       der SPD bereits vehement zurückgewiesene Forderung nach einer Schließung
       des Verfassungsschutzes.
       
       28 Sep 2013
       
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