# taz.de -- Bundesbeauftragte für Datenschutz: Speicherfan als Datenwächterin
       
       > Bisher ist Andrea Astrid Voßhoff nicht durch eine kritische Haltung beim
       > Datenschutz aufgefallen. Dennoch wird sie wohl Nachfolgerin von Peter
       > Schaar.
       
 (IMG) Bild: Neue Frau für den Datenschutz? Andrea Astrid Voßhoff.
       
       Mit ihr hatte wohl keiner gerechnet. Andrea Astrid Voßhoff, Brandenburger
       CDU-Politikerin und Rechtsexpertin, soll neue Bundesbeauftragte für
       Datenschutz und Informationsfreiheit werden. Eine Überraschung: Als
       Datenschützerin fiel die 55-Jährige bisher nicht auf.
       
       Noch bis Dienstag führt der Grüne Peter Schaar das Amt, tritt dann nach
       zehn Jahren turnusgemäß ab. Schaar stellte sich immer wieder gegen die
       Bundesregierung, rügte zuletzt Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) für
       sein lasches Vorgehen in der NSA-Affäre. Dass ihm nun die bisher kaum
       bekannte Voßhoff folgt, nennt das Innenministerium „Spekulation“. In
       Koalitionskreisen aber wird ihr Name als CDU-Vorschlag bestätigt.
       
       Klar ist: Mit Voßhoff dürfte Friedrich weniger Probleme haben. Als der
       Bundestag Internetsperren oder Online-Durchsuchungen verhandelte, stimmte
       Voßhoff dafür. Auch als es 2007 um die Vorratsdatenspeicherung ging,
       votierte Voßhoff mit Ja.
       
       Schaar hatte das anlasslose Sammeln von Internet- und
       Telefonverbindungsdaten, das CDU und SPD jüngst wieder auf den Weg
       brachten, stets kritisiert. Nicht so Voßhoff. Als rechtspolitische
       Sprecherin der CDU verteidigte sie die Regelung vor zwei Jahren als
       „dringend notwendig“: schwerste Straftaten könnten sonst nicht aufgeklärt
       werden. Auch das umstrittene Acta-Abkommen verteidigte sie.
       
       ## Überwindung des Karriereknicks
       
       Nun also Deutschlands oberste Datenschützerin? Für Voßhoff wäre damit ein
       Karriereknick überwunden. Seit 1998 saß die gebürtige Niedersächsin für die
       CDU im Bundestag. In der jetzigen Legislatur wollte sich die Juristin etwa
       dem Opferschutz widmen. Es kam anders: In ihrem Wahlkreis scheiterte sie im
       September knapp an SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, auch ihr
       Listenplatz reichte nicht. Voßhoff fiel politisch wieder zurück in ihre
       Wahlheimat Rathenow, eine Kleinstadt im Westen Brandenburgs, trat dort
       zuletzt beim Erntedankfest oder Bürgerpreisverleihungen auf.
       
       Jetzt steht Voßhoff wieder vor der großen Bühne. Just am Tag, an dem sie
       als Schaar-Nachfolgerin gehandelt wurde, kritisierte ein EuGH-Gutachter die
       Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung. Spannend zu sehen, wie sie nun dazu
       steht.
       
       12 Dec 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Konrad Litschko
       
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