# taz.de -- CDU in Thüringen: Sticheleien und Streit
       
       > Gleich nach der Wahl Ramelows zum ersten linken Ministerpräsidenten gibt
       > es Zoff: Die CDU legt der neuen Regierung Steine in den Weg.
       
 (IMG) Bild: „Ich erwarte weitere versteckte Minen“: Susanne Hennig-Wellsow, hier mit Bodo Ramelow auf dem Landesparteitag der Linken am Mittwoch
       
       ERFURT taz | Kaum ist Bodo Ramelow zum neuen Ministerpräsidenten gewählt
       worden, ist in Thüringen ein Streit um Stellenversetzungen ausgebrochen.
       Angesichts des erwarteten Regierungswechsels seien Beamte aus dem Stab der
       Staatskanzlei in die Fachabteilungen versetzt und damit abgesichert worden,
       erklärte die Vorsitzende der Linkspartei Susanne Hennig-Wellsow gegenüber
       der taz.
       
       Die Thüringer Linke, die nun mit Benjamin Hoff auch den neuen
       Staatskanzleichef stellt, sieht in den Stellenversetzungen in der
       Staatskanzlei eine unfreundliche Geste der CDU. „Um arbeitsfähig zu werden,
       müssen wir zusätzliche Stellen schaffen“, fügte Hennig-Wellsow hinzu. Das
       könne ihnen der politische Gegner wiederum vorwerfen. Sie deutete an, dass
       man das Problem wiederum mit Abordnungen aus den Fachministerien lösen
       könne.
       
       Der scheidende Regierungssprecher Karl-Eckhard Hahn bestätigte die
       Vorgänge. Nach seiner Ansicht handelt es sich jedoch um ein übliches
       Vorgehen bei Regierungswechseln. „Der Büroleiter der bisherigen
       Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht kann dort ohnehin nicht
       bleiben“, sagte Hahn. Da man die Beamten nicht entlassen könne, seien sie
       in die Fachreferate versetzt worden. Hahn versicherte zugleich, dass es
       keinerlei zusätzliche Verbeamtungen und Beförderungen gegeben habe.
       
       „Die CDU erweist sich als schlechter demokratischer Verlierer“, wertete
       Hennig-Wellsow das Verhalten der CDU. „Ich erwarte weitere versteckte
       Minen.“ Man wolle aber der künftigen Opposition weiterhin die Hand reichen.
       
       Auch Finanzminister Wolfgang Voß (CDU) hatte kurz vor dem Abschied aus
       seinem Amt Rücklagen aufgelöst und 200 Millionen Euro in die Tilgung der
       hohen Thüringer Landesschulden gesteckt. „Die bisherige Regierung übergibt
       die Landesfinanzen mit einer ausgeglichenen Bilanz“, sagte er dazu der taz.
       
       Der neue Ministerpräsident Bodo Ramelow hatte diese Sondertilgung in einer
       ersten Reaktion als „verbrannte Erde“ bezeichnet. Man wolle die
       Finanzspielräume der neuen Regierung bewusst einengen und entziehe das Geld
       vor allem den Kommunen. Die rot-rot-grüne Koalition hat zum Start ohnehin
       einen Kassensturz angekündigt.
       
       5 Dec 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Michael Bartsch
       
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