# taz.de -- Nina Warkens Streit mit Krankenkassen: Sie verschleppt die Probleme
> Die Zusatzbeiträge der Krankenversicherungen werden steigen, Kritik daran
> ist angemessen. Nur weiß Gesundheitsministerin Warken nicht damit
> umzugehen – und vermeidet notwendige Reformen.
(IMG) Bild: Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) in der Kritik
Alle politischen Zusagen halfen am Ende nichts: Die Zusatzbeiträge der
Krankenversicherungen [1][werden im nächsten Jahr steigen]. Entgegen den
Worten von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) und Bundeskanzler
Friedrich Merz, die bis vor Kurzem noch stabile
Krankenversicherungsbeiträge versprochen hatten. Verantwortlich dafür
machen die Krankenkassen das zuvor beschlossene Sparpaket der
Bundesregierung. Dieses sei zu klein, um zu entlasten, sagten die
Krankenkassen und kritisieren maßgeblich Nina Warken.
Anstatt die Kritik so hinzunehmen, schießt Warken zurück. Während Millionen
Versicherte auf erneut steigende Zusatzbeiträge blicken, leistet die
Ministerin sich einen öffentlichen Streit mit den Krankenkassen darüber,
wer „Schuld ist“. Eine politische Kommunikation, die zumindest als unklug
gewertet werden kann. Insbesondere, wenn Faktenlage und Erfolgslage gegen
einen sprechen.
Ist es doch noch keine zwei Wochen her, dass Warkens Arbeit in einem
anderen Bereich bereits heftig kritisiert wurde. Damals ging es um den
Abschlussbericht der Bund-Länder-AG „Zukunftspakt Pflege“. Diese sollte
Vorschläge machen, um die in finanzielle Schieflage geratene soziale
Pflegeversicherung zu stabilisieren. Heraus kam: [2][kaum Konkretes]. Statt
Entscheidungen zu treffen, wurde entschieden, weiter zu beraten. Sogar Merz
tadelte am Ende die Ergebnisse seiner eigenen Ministerin.
Warkens Haltung ist nicht nur unklug, sie ist vor allem unproduktiv. Die
Finanzierungsprobleme im Gesundheitssystem und in der Pflege werden immer
größer. Doch bisher unternimmt die Gesundheitsministerin nichts dagegen,
verschleppt sie weiter. Um nachhaltig etwas zu verbessern, braucht es
grundlegende Reformen. Die Vorschläge dazu liegen seit Langem auf dem
Tisch, die informierten Entscheidungen muss Warken treffen. Spätestens dann
wird es auch keinen Streit mehr geben müssen, wer dafür die Verantwortung
trägt. Denn die liegt, genauso wie die Handlungsmöglichkeiten, in der Hand
der Gesundheitsministerin.
23 Dec 2025
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(DIR) Amelie Sittenauer
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