# taz.de -- Enthaltung zum Rentenpaket: Linke kritisieren Linke
> Die Linke will sich bei der Abstimmung über das Rentenpaket enthalten.
> Nicht alle in der Partei sind begeistert über die Schützenhilfe für Merz.
(IMG) Bild: „Solchen Leuten würde ich ja nicht helfen“: Ex-Bundestagsabgeordneter Jan Korte (Linke)
Für Linken-Chefin Ines Schwerdtner ist die Sache ganz einfach. „Durch die
Enthaltung zum Rentenpaket sichern wir das Rentenniveau und geben diese
dilettantische Regierung der Lächerlichkeit preis“, erklärte Schwerdtner am
Mittwochnachmittag. Zuvor [1][hatte die Linksfraktion angekündigt], der
Verabschiedung des Pakets aus Haltelinie, Mütterrente & Co bei der
entscheidenden Abstimmung am Freitag im Bundestag nicht im Weg stehen zu
wollen.
Ein weiteres Mal könnte die Bundesregierung von CDU-Kanzler Friedrich Merz
damit auf die Linke angewiesen sein, um ein Gesetzesvorhaben durchs
Parlament zu bringen. Weil Schwarz-Rot nur eine Mehrheit von 12 Stimmen
hat, insgesamt aber [2][bis zu 20 Unionsabgeordnete den Rentenaufstand
proben], könnte die Entscheidung nun an der Linksfraktion hängen. Sollten
sich alle 64 Linke-Abgeordneten enthalten, gäbe es für die Koalition einen
Puffer von 44 Stimmen.
Bei der SPD kommt das gut an. „Ich bin wirklich dankbar, wie
verantwortungsvoll die Linke sich da im Parlament verhält“, betonte
SPD-Fraktions- und Parteichef Lars Klingbeil am Mittwochabend in der
ARD-Sendung „Maischberger“.
In Teilen der Linken ist man dagegen weniger begeistert. „[3][Solchen
Leuten würde ich ja nicht helfen], so als Basisgenosse gesprochen“, ließ
etwa der ehemalige Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, Jan
Korte, über die sozialen Medien wissen. Ebenda lästern erwartbarerweise
auch die abtrünnigen Ex-Genoss:innen vom Bündnis Sahra Wagenknecht.
„Friedrich Merz bedankt sich jeden Tag beim lieben Gott für diese
‚Opposition‘“, ätzte unter anderem Berlins BSW-Chef Alexander King.
## „Klatsche für die Rotzlöffel der Union“
Grundgütiger, heißt es dagegen aus den Reihen der Linksfraktion selbst. „Es
geht uns doch nicht darum, Friedrich Merz zu retten. Es geht darum,
halbwegs das Soziale abzufedern, was irgendwie überhaupt noch von dieser
SPD ausgeht. Das wird von der Fraktion auch breit getragen“, sagt die
Berliner Bundestagsabgeordnete Katalin Gennburg am Donnerstag zur taz.
Es handele sich [4][ja auch nicht um Zustimmung, sondern um eine
Enthaltung]. Gennburg, die der radikaleren Bewegungslinken zugerechnet
wird, sagt: „Das ist taktisch total klug.“ Denn es verhindere nicht nur
eine mit dem Nein der Jungen Gruppe der Union einhergehende
Verschlechterung der Situation von Millionen Rentner:innen, sondern habe
auch noch einen anderen schönen Nebeneffekt: „Die Rotzlöffel der Union
kriegen eine Klatsche.“
Bei Union und SPD gibt man sich unterdessen tapfer optimistisch, die
Rentenabstimmung [5][auch ohne Schützenhilfe der Linken über die Bühne
bringen] zu können. „Ich erwarte für Freitag, dass wir eine Mehrheit
haben“, sagt die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion,
Annika Klose.
Auch die Unionsführung setzt darauf, beim Showdown im Bundestag die
Mehrheit für das Gesetz selbst zu beschaffen. „Wir wollen eine eigene
Mehrheit sicherstellen und verlassen uns nicht darauf, was die Opposition
tut oder nicht tut“, so der Parlamentarische Geschäftsführer der
CDU/CSU-Fraktion, Steffen Bilger, zum Nachrichtenportal t-online.
4 Dec 2025
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## AUTOREN
(DIR) Rainer Rutz
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