# taz.de -- Lage der gesetzlichen Rentenversicherung: Renten sollen 2026 um 3,7 Prozent steigen
       
       > Im kommenden Jahr können Rentner:innen auf höhere Überweisungen
       > hoffen. Aber auch für die Beitragszahler:innen rückt die erste
       > Beitragserhöhung näher.
       
 (IMG) Bild: Die Bundesregierung hatte sich vorgenommen, die Mütterrente auszuweiten und das Rentenniveau bis zum Jahr 2031 bei 48 Prozent zu stabilisieren
       
       Vom schwelenden Streit der schwarz-roten Koalition um das geplante
       Rentenpaket ist beim jährlichen Presseseminar der Deutschen
       Rentenversicherung in Würzburg nur wenig zu spüren. Als Alexander Gunkel
       die Finanzlage der gesetzlichen Rentenkasse vorstellt, gibt er sich alle
       Mühe, seine politischen Ansichten hintanzustellen.
       
       Denn an diesem Dienstag ist er vor allem in seiner Rolle als
       Vorstandsvorsitzender der Deutschen Rentenversicherung Bund – und nicht
       [1][als Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der
       Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) – präsent.] Im kommenden Juli werden
       die Bezüge der rund 21 Millionen Rentner:innen voraussichtlich um 3,7
       Prozent steigen – das bestätigte Gunkel. Die Zahlen waren schon im Oktober
       bekannt geworden.
       
       Im Alltag von Rentner:innen heißt das etwas mehr Geld im Portemonnaie.
       Eine Rente von 1.000 Euro würde damit rechnerisch um 37 Euro steigen.
       „Sollte die Inflationsrate wie erwartet bei 2,1 Prozent liegen, wird die
       Kaufkraft der Renten auch im kommenden Jahr spürbar steigen“, sagte Gunkel.
       Wie hoch die Rentenanpassung im kommenden Jahr tatsächlich ausfalle, werde
       aber erst im Frühjahr 2026 feststehen, wenn alle erforderlichen Daten
       vorlägen. Am Jahresende 2025 stehe die Rentenversicherung aber „finanziell
       gut“ da, erklärte er.
       
       Das wird laut Gunkel aber nicht so bleiben. Die geplante Stabilisierung des
       Rentenniveaus bis 2031 werde „dauerhaft zu höheren Rentenausgaben führen“.
       
       ## Gunkel fordert Nachbesserungen von der Bundesregierung
       
       Die Deutsche Rentenversicherung rechnet damit, dass der finanzielle Puffer,
       die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage, in den nächsten Jahren sinkt. Werde
       die Untergrenze erreicht, steige der Beitragssatz. Mit dem [2][geplanten
       Rentenpaket der Bundesregierung] soll nun aber die untere Grenze angehoben
       werden, um den Puffer zu vergrößern.
       
       Gunkel begrüßt das zwar, zeigt sich aber unzufrieden, dass dafür die
       Beitragssätze voraussichtlich 2028 von 18,6 auf 19,8 Prozent steigen
       sollen. Das sei „der erste Beitragsanstieg seit 2007“, erläuterte er.
       Gunkel fordert, dass die Zusatzkosten für die Anhebung der Mindestrücklage
       zwischen Bund und Beitragszahlern aufgeteilt werden müsse.
       
       ## Kritik von jungen Unionsabgeordneten
       
       Mit dem Rentenpaket 2025 hatte sich die Bundesregierung vorgenommen, die
       Mütterrente auszuweiten und das Rentenniveau bis zum Jahr 2031 bei 48
       Prozent zu stabilisieren. Die Zusatzkosten sollen durch einen
       Bundeszuschuss finanziert werden. Doch junge Unionsabgeordnete halten den
       [3][vorgelegten Gesetzentwurf so nicht für zustimmungsfähig und wollen ihn
       blockieren.] Sie halten ihn für zu teuer und fordern Nachverhandlungen.
       
       Gunkel teilt diese Bedenken. Er bezifferte die Mehrausgaben nach dem Jahr
       2031 bis 2040 auf 111 Milliarden Euro. Anja Piel, ebenfalls im
       Bundesvorstand der Deutschen Rentenversicherung, aber auch
       Gewerkschafterin, verteidigte die geplante Stabilisierung des
       Rentenniveaus. Dies führe „nicht nur zu Verbesserungen für die Rentnerinnen
       und Rentner bis 2031, sondern auch für die heutigen Beitragszahlenden
       beziehungsweise alle künftigen Rentenempfänger“, sagte sie. Beiträge zur
       Rentenversicherung seien „kein Verlust für junge Menschen, vielmehr bieten
       sie einen echten Mehrwert“.
       
       Um tiefer greifende Reformen soll sich im kommenden Jahr eine
       Rentenkommission kümmern. Die Mitglieder sind aber bislang nicht bekannt.
       (mit dpa)
       
       11 Nov 2025
       
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 (DIR) Jasmin Kalarickal
       
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