# taz.de -- Erneute Debatte zum Deutschlandticket: Schrecklich ideenlos
       
       > Attraktiver öffentlicher Verkehr könnte nicht nur für die Umwelt
       > gewinnbringend sein. Stattdessen soll das Deutschlandticket nochmal
       > teurer werden.
       
 (IMG) Bild: Und jährlich grüßt die Deutschlandticket-Debatte
       
       Da ist sie wieder, die Debatte über das Deutschlandticket und seinen Preis.
       Die letzte Verteuerung auf 58 Euro im Monat ist noch kein Jahr her. Und
       eigentlich verspricht der [1][Koalitionsvertrag] Ruhe bis 2029. Bis dahin
       sollte der Preis stabil bleiben. Dass die Länder jetzt mit neuen
       Preissteigerungen um die Ecke kommen, widerspricht aber nicht nur dem
       Vertrag der schwarz-roten Koalition. Es ist auch schrecklich ideenlos. Und
       es zeugt davon, wie wenig sie sich um [2][eine soziale und klimagerechte
       Verkehrswende] scheren.
       
       Am Donnerstag treffen sich die Landesverkehrsminister:innen in
       München. Sie erwägen, das Deutschlandticket schon ab 2026 auf 62 oder 64
       Euro zu verteuern. Mit 62 Euro würden die erwarteten Kosten der
       Verkehrsbetriebe gedeckt, heißt es. 64 Euro wären den unionsregierten
       Ländern lieber. Jedes Mal, wenn die Minister:innen schon vor ihren
       Treffen die große Preisfrage stellen, untergraben sie wichtigere
       Diskussionen über das Deutschlandticket. Darüber zum Beispiel, wie sich
       mehr Kund:innen ins Abo locken lassen.
       
       Oder darüber, wie endlich ein Sozialticket für weniger Geld angeboten
       werden kann. Oder aber darüber, wie Bund und Länder den [3][ÖPNV]
       langfristig finanzieren können, ohne die Kosten auf die Kund:innen
       abzuwälzen. Wie gewinnbringend ein gut ausgebauter und bezahlbarer
       Nahverkehr wäre, zeigt eine neue Studie der [4][Beratungsfirma KCW] im
       Auftrag des Umweltbundesamtes: Ein gezielter ÖPNV-Ausbau bis 2045 könnte 10
       Prozent des Autoverkehrs auf Bus und Bahn verlagern – und so den
       Klimaschutz ankurbeln.
       
       Aus der Studie wird auch klar: Der Bus- und Bahnbetrieb wird
       inflationsbedingt immer teurer. Dafür aber sollten nicht allein Kund:innen,
       sondern vor allem Bund und Länder mehr zahlen. In der Studie steht zudem,
       wie das klappen kann. Die Länder und Bundesverkehrsminister [5][Patrick
       Schnieder] müssen also nicht mal mehr selbst auf gute Ideen kommen. Sie
       müssen bloß endlich beweisen, dass sie bereit sind, die Ideen für einen
       attraktiven Nahverkehr auch umzusetzen.
       
       18 Sep 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.koalitionsvertrag2025.de/
 (DIR) [2] /Positive-Effekte-durch-Deutschlandticket/!6080092
 (DIR) [3] /OePNV/!t5018153
 (DIR) [4] https://www.kcw-online.de/veroeffentlichungen/ueberfaellige-strukturreform-der-finanzierung-des-oepnv
 (DIR) [5] /Deutsche-Bahn/!6110291
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nanja Boenisch
       
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