# taz.de -- Automarkt in der EU: Mehr E-Autos, weniger Verbrenner
       
       > Für viele Autobauer läuft es gut. Trotzdem sägen einige, gerade die
       > deutschen Marken an den Klimazielen. Und Tesla strauchelt.
       
 (IMG) Bild: Ob die deutsche Autobranche will oder nicht, die E-Mobilitätswende rollt
       
       Berlin taz | Der Automarkt in Europa ist im Juli verglichen mit dem Juni
       leicht geschrumpft. Im Jahresvergleich aber legten die Verkaufszahlen von
       Neuwagen zu: Im Juli 2025 wurden 7,4 Prozent mehr Autos verkauft als im
       Juli 2024. Das geht [1][aus aktuellen Zahlen hervor], die der europäische
       Autoverband ACEA am Donnerstag herausgebracht hat.
       
       Vor allem bei Hybridautos stieg die Zahl der Verkäufe an, in der
       Europäischen Union haben sie inzwischen einen Marktanteil von 35,7 Prozent
       erreicht. Der Marktanteil von Diesel oder Benzinern sank dagegen seit Juli
       2024 von 47,9 Prozent auf nun 37,7 Prozent. E-Autos liegen bei 15,6 Prozent
       – vor einem Jahr waren es noch 12,5 Prozent. Trotzdem sind die Zahlen
       „immer noch weit entfernt von dem, was es für die Antriebswende bräuchte“,
       heißt es beim ACEA.
       
       Das hielt Ola Källenius, Mercedes-Chef und ACEA-Präsident, und Matthias
       Zink, Präsident des Zuliefererverbandes Clepa, am Mittwoch aber nicht davon
       ab, in einem [2][offenen Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der
       Leyen] das Verbrenner-Aus infrage zustellen. Aktuell gilt in der EU, dass
       nach 2035 keine Neuwagen mit Verbrennermotor mehr auf den Markt kommen
       dürfen. Källenius schrieb, das sei „nicht machbar“.
       
       Einige Autobauer sind anderer Meinung: Kia habe zahlreiche E-Autos
       produziert, die nur darauf warteten, verkauft zu werden, sagte etwa Marc
       Hedrich, Europachef der Hyundai-Tochter Kia, der Automobilzeitschrift
       [3][Automotive News]. Neue Verbrenner nach 2035 würden den Stromern unnötig
       Konkurrenz machen und die Gewinne dämpfen.
       
       ## Marktführer Volkswagen, Tesla sackt ab
       
       „Der Absatz von E-Autos steigt, aber die Autoindustrie sägt am europäischen
       Klimaschutz, um weiter Geld mit Verbrennern zu machen“, kritisiert auch
       Marion Tiemann, Verkehrsexpertin bei Greenpeace. Der deutsche
       Branchenverband VDA bekenne sich immer wieder explizit zum Pariser
       Klimaschutzabkommen – „offenbar nichts als hohle Worte“. Das gehe auf
       Kosten der Gesundheit und des Klimas, warnt Tiemann. „Mit ihren Abgasen
       machen Verbrenner krank und heizen die Klimakrise weiter an.“ Die
       Bundesregierung dürfe nicht zulassen, dass die deutschen Autobauer
       beschlossene Abgasgrenzwerte wieder kippen.
       
       Laut ACEA ist der [4][deutsche Hersteller Volkswagen] weiter Marktführer
       auf dem EU-Markt, 2025 verkaufte VW bisher 3,8 Prozent mehr Autos als im
       gleichen Zeitraum 2024. Auch BMW und Mercedes-Benz konnten mehr veräußern.
       Abwärts ging es für die Opel-Mutter Stellantis – und für den E-Auto-Bauer
       Tesla, der mutmaßlich unter dem schlechten Ruf seines Chefs Elon Musk
       leidet und 43,5 Prozent Absatzminus verbuchte.
       
       In Deutschland wurden im Juli insgesamt zwar deutlich – 38,4 Prozent – mehr
       Elektroautos neuzugelassen als im Vorjahr. Aber: „Aktuell verfehlen wir das
       Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030“, gibt Jonas Becker,
       Mobilitätsreferent der Klima-Allianz zu denken. Dieses Ziel hatte sich die
       Ampelkoalition 2021 gesteckt, um die Klimaziele im Verkehrssektor erreichen
       zu können. Für mehr Stromer auf den deutschen Straßen schlägt Becker vor:
       
       • transparente Preise an Ladesäulen,
       
       • politische Förderung für kleine, private E-Autos,
       
       • einen sogenannten Bonus-Malus bei der Kfz-Neuzulassung, um E-Autos
       günstiger als Verbrenner zu machen,
       
       • eine sozial gestaffelte Kaufprämie
       
       • oder [5][preiswertes Leasing für Menschen mit niedrigem Einkommen].
       
       28 Aug 2025
       
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