# taz.de -- Ex-Pirat Christopher Lauer will zur SPD: Der Suchende
       
       > Der Berliner Abgeordnete wird möglicherweise Berater für Digitales bei
       > der Bundes-SPD. Die Sondierungen scheinen weit gediehen zu sein.
       
 (IMG) Bild: Christopher Lauer schaut sich nach neuen Herausforderungen um
       
       Schon lange gibt es Spekulationen, der Berliner Ex-Pirat Christopher Lauer
       suche bei den Sozialdemokraten eine neue politische Heimat. Nun bestätigen
       Lauer und die Pressestelle von SPD-Generalsekretärin Katarina Barley, dass
       es Gespräche über eine Zusammenarbeit gibt. „Aber es ist absolut noch
       nichts in trockenen Tüchern“, so Lauer am Donnerstag zur taz.
       
       Wer, bitte schön, ist dieser Lauer, von dem man bis zur Berliner
       Abgeordnetenhauswahl 2011 noch nie etwas gehörte hatte? Aus dem Stand war
       die Piratenfraktion damals mit 8,9 Prozent ins dortige Parlament
       eingezogen. Im Laufe der Legislaturperiode zerstritten sich die meisten der
       13 Abgeordneten heillos und traten bei den Piraten aus. Bei den kommenden
       Landtagswahlen am 18. September wird die Partei wohl endgültig in der
       Versenkung verschwinden.
       
       Auch Lauer war 2014 ausgetreten, blieb aber Mitglied der Fraktion. Und als
       innenpolitischer Sprecher der Piraten hat er einen verdammt guten Job
       gemacht.
       
       Man kann ihn als politisches Naturtalent bezeichnen: Er wühlt sich durch
       Polizeiakten, wenn keiner sonst daran denkt, und ist stets auf dem letzten
       Sachstand – egal, ob es die illegale Teilräumung des besetzten Hauses in
       der Rigaer Straße 94 betrifft oder die umstrittene Ermittlungsmethode
       „Stille SMS“. Seine Aktivitäten macht er in den sozialen Netzwerken
       transparent, noch dazu ist er ein sehr guter Redner. Was die
       Schlagfertigkeit angeht, gibt es in der Berliner Politik aktuell keinen,
       der ihm das Wasser reichen kann.
       
       Und Lauer ist gerade mal 32 Jahre alt. Das einzige Zeugnis, das er
       vorweisen kann, ist sein Abitur. Studium oder Ausbildung hat er nicht. Doch
       seine politische Zukunft liegt noch vor ihm – vorausgesetzt, die SPD
       akzeptiert ihn nicht nur als neuen Genossen, sondern lässt ihn irgendwann
       auch an die Fleischtöpfe. Die sind eng umlagert, seit die Sozialdemokraten
       in den Umfragen um die 20 Prozent herumdümpeln.
       
       Für einen Seiteneinsteiger wie Lauer wird da wohl so schnell kein Mandat
       abfallen. In der aktuellen Ausgabe der Zeit heißt es, Lauer werde bei der
       Bundes-SPD möglicherweise eine Übergangsaufgabe übernehmen – „vielleicht
       als Berater für digitale Medien“.
       
       28 Jul 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Plutonia Plarre
       
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