# taz.de -- Auszeichnung für Autoren: Lewitscharoff erhält Büchner-Preis
       
       > Etliche Preise hat Sibylle Lewitscharoff schon erhalten, nun noch der
       > Büchner-Preis. Die Ausgezeichnete selbst sieht sich als „kleine, tapfere
       > Schriftstellerin im Literatur-Kanon.“
       
 (IMG) Bild: „Ich stehe nicht in der Tradition Büchners“, sagt Sibylle Lewitscharoff. 50.000 Euro bekommt sie trotzdem.
       
       DARMSTADT dpa | Für ihre unerschöpfliche Beobachtungsenergie und den
       „erfrischend unfeierlichen Sprachwitz“ ihrer Bücher wird die
       Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff mit dem renommierten
       Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Die Auszeichnung, die am
       Samstagnachmittag (16.30 Uhr) in Darmstadt überreicht werden soll, ist mit
       50.000 Euro dotiert und gilt als wichtigste literarische Anerkennung in
       Deutschland. Mit der Preisverleihung endet traditionell die Herbsttagung
       der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
       
       Die Auszeichnung erinnert an den deutschen Revolutionär und Dramatiker
       Georg Büchner („Woyzeck“), der vor 200 Jahren nur wenige Kilometer von
       Darmstadt entfernt geboren wurde und als wegweisender Autor des 19.
       Jahrhunderts gilt.
       
       Preisträgerin Lewitscharoff gibt aber zu, nur wenig mit dem politisch
       engagierten Namensgeber ihrer Auszeichnung anfangen zu können: „Er ist eine
       ehrenwerte Figur, ich stehe aber nicht in der Tradition Büchners, er ist
       mir zu fremd“, sagte die 59-Jährige. Sie habe vielmehr ein „inniges
       Verhältnis“ etwa zu dem Werk des deutschsprachigen Schriftstellers Franz
       Kafka.
       
       Sich selbst bezeichnet Lewitscharoff als „eine kleine, tapfere
       Schriftstellerin im Literatur-Kanon“. Sie liebe es, die Grammatik voll
       auszuschöpfen. „Und ich liebe es, feurig mit Freunden zu diskutieren. Das
       zeigt sich auch in meinen Texten“, sagte sie nach der Bekanntgabe der
       Auszeichnung.
       
       Die gebürtige Stuttgarterin veröffentlichte 1994 nach dem Studium der
       Religionswissenschaften ihr erstes Buch „36 Gerechte“. Für ihren Roman
       „Pong“ erhielt sie 1998 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Bislang wurde
       Lewitscharoff unter anderem ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger
       Buchmesse, dem Kleist-Preis und dem Ricarda-Huch-Preis.
       
       Als Büchner-Preisträgerin reiht sie sich ein in eine ansehnliche Liste:
       Gottfried Benn (1951) gehört dazu, Erich Kästner (1957), Günter Grass
       (1965), Heinrich Böll (1967), Friedrich Dürrenmatt (1986) und Martin
       Mosebach (2007) ebenso. Im vergangenen Jahr wurde Felicitas Hoppe
       ausgezeichnet.
       
       26 Oct 2013
       
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