# taz.de -- Umweltfreundlichkeit von Pkws: Elektroautos bringen's nicht
       
       > Hybrid- und Erdgas-Fahrzeuge dominieren die Bestenliste des Verkehrsclub
       > Deutschland. Das Urteil über Elektroautos hingegen fällt vernichtend aus.
       
 (IMG) Bild: Umweltfreundlichstes Auto 2014: der Lexus CT 200h von Toyota
       
       BERLIN taz | Der Durchbruch bei der Entwicklung eines umweltfreundlichen
       Autos lässt auf sich warten. Zwar weisen die rund 400 vom Verkehrsclub
       Deutschland (VCD) für die [1][Auto-Umweltliste] getesteten Modelle
       verbesserte Werte bei Verbrauch, CO2-Ausstoß oder Lärmbelastung auf. Eine
       revolutionäre Neuerung aber gibt es laut VCD nicht.
       
       Umweltfreundlichstes Auto 2014 ist das Hybridfahrzeug Lexus CT 200h von
       Toyota. Den Silberrang teilen sich gleich drei Modelle des VW-Konzerns, die
       allesamt mit Erdgas betrieben werden: der Seat Mii 1.0 Ecofuel Start&Stop,
       der Skoda Citigo 1.0 CNG Green Tec sowie der VW eco up. In der
       Kompaktklasse mit einer Länge von mehr als vier Metern führt der
       Gesamtsieger vor Fahrzeugen von Citroen, Peugeot und Toyota. Bei den
       Familienautos rangiert ein Peugeot-308-Modell vor dem Toyota Prius.
       
       Die technischen Fortschritte lassen sich gut am Ranking des CO2-Ausstoßes
       ablesen. Klimabestes Modell ist der Toyota Yaris in der Hybridversion, der
       75 Gramm des Klimagases pro Kilometer ausstößt. Das ist der neue Bestwert.
       Auch hier folgt mit 79 Gramm das Wolfsburger Dreigespann. „Die Listen
       zeigen, dass der für Europa für das Jahr 2020 festgelegte Flottengrenzwert
       von 95 Gramm CO2 pro Kilometer ohne Probleme zu erreichen ist“, sagt der
       verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen. Zum Vergleich: Im
       Durchschnitt liegen die Emissionen bei Neuwagen noch bei 137 Gramm.
       
       Mängel sieht der Experte weiterhin in den Angaben der Hersteller zu den
       Verbrauchswerten. Es müssten realitätsnähere Tests und Emissionsmessungen
       eingeführt werden. Bisher liegt zwischen den Prüfergebnissen der Industrie
       und dem von den Kunden tatsächlich verzeichneten Spritbedarf meist eine
       Kluft.
       
       ## Bei Luxuskarossen gut aufgestellt
       
       Lottsiepen fordert zudem eine baldige Festlegung neuer CO2-Höchstgrenzen
       für das Jahr 2025. Mit Hybridfahrzeugen sind die deutschen Hersteller vor
       allem bei den Luxuskarossen vergleichsweise gut aufgestellt. Das hält der
       VCD für einen „gefährlichen Weg“: Auf das fragile Geschäft mit Russland und
       China solle man sich nicht verlassen.
       
       Elektroautos finden sich in der Umweltliste nicht. Laut VCD reicht die
       Datenlage zu den einzelnen Modellen nicht aus. Vergleichsweise viele
       Informationen stellten nur Renault und VW zur Verfügung. Das Urteil über
       E-Mobile ist vernichtend: „Der VCD kann nicht empfehlen, dass Privatkunden
       heute ein Elektroauto kaufen.“ Für die Verbraucher wichtige Angaben über
       die Reichweiten der Modelle seien unzuverlässig, die Länge der mit einer
       Batterieladung fahrbaren Strecke variiere stark und sei von vielen äußeren
       Gegebenheiten abhängig. Zum Beispiel sinke die Reichweite bei
       Volkswagen-E-Mobilen im Winter um nicht weniger als die Hälfte.
       
       Schließlich stellen die Fachleute den Elektroautos auch aus Umweltsicht ein
       schlechtes Zeugnis aus. Zwar weisen die Statistiken den CO2-Ausstoß der
       Fahrzeuge mit null aus. Doch liegt der Vorteil lediglich in einer
       Verlagerung der Emissionen aus den Städten hin zu den Orten der
       Stromerzeugung, in denen davon meist weniger Menschen betroffen sind. Nur
       zusätzlicher Ökostrom würde Effekte für den Klimaschutz bringen, stellt der
       Verkehrsclub fest.
       
       13 Aug 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.vcd.org/auto-umweltliste.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Wolfgang Mulke
       
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