# taz.de -- Kommentar Blackwater-Urteil: Schuldspruch rettet das Image
       
       > Die Verurteilung der ehemaligen Blackwater-Söldner ist ein Erfolg – vor
       > allem für die US-Regierung. Doch damit ist es noch lange nicht getan.
       
 (IMG) Bild: Ein irakischer Polizist am Tatort.
       
       Der Schuldspruch für die ehemaligen Blackwater-Mitarbeiter wegen des Todes
       von 14 irakischen Zivilisten und der Verletzung von 17 weiteren in Bagdad
       im September 2007 war überfällig. Die Jury wischte die Argumente der
       Verteidigung hinweg, die Söldner hätten in Selbstverteidigung gehandelt,
       und benannte das wilde In-die-Menge-Schießen als das, was es war: Mord und
       Totschlag.
       
       Der Schuldspruch ist ein Erfolg, und zwar vor allem für die US-Regierung.
       Nicht zufällig hatte die Staatsanwaltschaft großen Aufwand betrieben und
       mehr ausländische Zeugen einfliegen lassen als je zuvor: Schließlich stand
       die Glaubwürdigkeit der US-Justiz auf dem Spiel. Genau die war monatelang
       Gegenstand erbitterter Verhandlungen zwischen Washington und Bagdad
       gewesen.
       
       Irak wollte die Blackwater-Leute im eigenen Land vor Gericht stellen, die
       USA lehnten das ab. Ein Freispruch wäre für ihr Image verheerend gewesen.
       Der Schuldspruch in diesem besonderen Fall kann aber nicht darüber
       hinwegtäuschen, dass die von der US-Armee angeheuerten Söldner noch immer
       in einer juristischen Grauzone operieren.
       
       So verhalten sie sich nämlich auch: im Bewusstsein einer Quasi-Immunität.
       Ein Gesetzentwurf, der das ändern sollte, liegt noch immer unbearbeitet im
       US-Kongress. Und in zig anderen Fällen von Übergriffen und Morden, im Irak
       oder in Afghanistan, versagte die US-Justiz kläglich.
       
       Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Das Strafmaß ist noch nicht
       verkündet, und die Verteidigung kündigte umgehend an, in Berufung zu gehen
       und den Fall gegebenenfalls durch alle Instanzen zu bringen. Das ist ihr
       gutes Recht. Die Pflicht der US-Politik ist es allerdings, dem
       Söldnereinsatz endlich einen klaren Rahmen zu geben. Niemand im US-Auftrag
       darf mehr mit dem Gefühl losziehen, straflos morden zu können.
       
       23 Oct 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernd Pickert
       
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