# taz.de -- Demo gegen Rot-Rot-Grün in Thüringen: Ein erbitterter Kampf
       
       > Die CDU wehrt sich lautstark gegen die Wahl eines linken
       > Ministerpräsidenten in Thüringen. Während Kritiker auf die Straße gehen,
       > rückt die Partei näher an die AfD.
       
 (IMG) Bild: Sieht sich schon als Ministerpräsident: Bodo Ramelow
       
       ERFURT dpa | Kurz vor dem möglichen Machtwechsel in Thüringen formieren
       sich am Donnerstag die Gegner von Rot-Rot-Grün in Erfurt. Bei einer
       Kundgebung am Landtag gegen den Ministerpräsidenten-Kandidaten der Linken,
       Bodo Ramelow, erwartet die Polizei am Abend bis zu 4000 Menschen.
       
       „Wir gehen von einem friedlichen Verlauf aus“, sagte ein Polizeisprecher.
       An einer ersten Demo am 9. November hatten ebenfalls einige Tausend
       teilgenommen. Bei der Ministerpräsidentenwahl am Freitag wollen die
       Abgeordneten von Linke, SPD und Grünen Ramelow zum bundesweit ersten
       Regierungschef der Linken machen.
       
       Das Dreierbündnis hat im Landtag zusammen 46 Stimmen, CDU und die
       Alternative für Deutschland (AfD) kommen auf 45. „Ich gehe davon aus, dass
       kein einziger der 46 wackelt“, sagte Ramelow am Mittwoch. Bei einem Erfolg
       von Rot-Rot-Grün muss die CDU, die in Thüringen seit 24 Jahren den
       Ministerpräsidenten stellt, erstmals in die Opposition.
       
       Der Koalitionsvertrag für die erste rot-rot-grüne Landesregierung soll am
       Donnerstag unterschrieben werden. Nach SPD und Grünen billigte am
       Mittwochabend auch die Linke auf einem Parteitag in Arnstadt mit großer
       Mehrheit das Programm für die nächsten fünf Jahre. Es sieht unter anderem
       eine Gebietsreform, den Umbau des Verfassungsschutzes sowie ein kostenloses
       Kita-Jahr vor.
       
       Das Taktieren der Thüringer Christdemokraten vor der Wahl hatte am Mittwoch
       die Parteispitze in Berlin alarmiert. Generalsekretär Peter Tauber warnte
       die Parteifreunde in Erfurt davor, einen potenziellen eigenen
       Gegenkandidaten mit Stimmen der rechtskonservativen AfD wählen zu lassen.
       „Ein Ministerpräsident der CDU darf nie von der AfD abhängig sein. Ein
       CDU-Kandidat, der dieses Amt nur mit den Stimmen der AfD erreichen kann,
       sollte diese Wahl nicht annehmen“, sagte Tauber Spiegel Online.
       
       SPD-Vizechef Ralf Stegner forderte eine Reaktion der CDU. „Die Union müsste
       klar sagen, dass sie mit Rechtspopulisten und Anti-Europäern nicht
       gemeinsame Sache macht“, sagte Stegner der Nachrichtenseite n-tv.de.
       
       4 Dec 2014
       
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