# taz.de -- Selbstanzündung wegen Abschiebung: Über den Notruf angekündigt
       
       > Ein Flüchtling in Niedersachsen hat sich mit Benzin übergossen und
       > angezündet. Die CSU fordert derweil eine konsequentere Umsetzung von
       > Abschiebungen.
       
 (IMG) Bild: Bei einer Protestaktion im Dezember 2014 protestieren Aktivisten gegen die Verschärfung des Asylrechts.
       
       LINGEN afp | Im niedersächsischen Lingen hat sich ein 36-jähriger
       Asylbewerber aus Marokko kurz vor seiner bevorstehenden Abschiebung auf
       offener Straße angezündet. Der Mann wurde am Samstagabend mit schwersten
       Brandverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert, wie die Polizei am
       Sonntag mitteilte. Den Angaben der Polizei zufolge hatte der Marokkaner
       über Notruf einen Selbstmord angekündigt.
       
       Er sollte demnach am Montag abgeschoben werden. Der Polizei zufolge goss
       sich der Mann am Samstagabend auf offener Straße gegen 21.20 Uhr Benzin
       über die Hose und zündete sich dann vor den Augen von Passanten mit einem
       Feuerzeug selbst an. Umstehende rissen den brennenden Asylbewerber zu
       Boden, um das Feuer zu löschen. Das gelang aber erst, als die Polizei mit
       einem Feuerlöscher eintraf.
       
       Der 36-Jährige wurde mit schweren Brandverletzungen zunächst in ein
       Lingener Krankenhaus eingeliefert. Kurz vor Mitternacht wurde er
       schließlich mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach
       Gelsenkirchen geflogen.
       
       In der Debatte um die Betreuung von Flüchtlingen hat
       CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt derweil zusätzlichen Finanzhilfen
       für Länder und Kommunen eine Absage erteilt. „Immer nur nach mehr Geld zu
       rufen, ist zu einfach und zu billig“, sagte Hasselfeldt der Neuen
       Osnabrücker Zeitung. Der Bund überweise den Ländern bereits eine Milliarde
       Euro zusätzlich. Diese seien in der Pflicht, ihre Hausaufgaben zu machen.
       „Da ist mehr Gehirnschmalz nötig“, sagte Hasselfeldt. Es gehe dabei auch um
       schnellere Asylverfahren, eine konsequente Abschiebung abgelehnter
       Asylbewerber oder die Finanzierung von Sprachkursen.
       
       Die Länder fühlen sich unter anderem finanziell mit der Aufnahme und
       Versorgung von Flüchtlingen überfordert und dringen auf mehr finanzielle
       Hilfe des Bundes. Angesichts der steigenden Asylbewerberzahlen lädt
       Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 8. Mai zu einem Flüchtlingsgipfel
       ins Kanzleramt.
       
       19 Apr 2015
       
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