# taz.de -- Haftstrafe für Akif Pirinçci: Denn sie wissen, was sie tun
       
       > Der Katzenkrimi-Autor ist zum Volksverhetzer geworden – und muss ins
       > Gefängnis. Hassredner:innen wie er müssen zur Rechenschaft gezogen
       > werden.
       
 (IMG) Bild: Akif Pirinçci hier im Gerichtssaal des Amtsgerichts in Bonn am 13.12.2023 muss ins Gefängnis
       
       Er war mal ein angesehener Autor einer erfolgreichen Buchserie: Akif
       Pirinçci und seine Katzenkrimis. Doch das ist lange her, jetzt hat ihn das
       Amtsgericht Bonn zu neun Monaten Haft verurteilt – wegen Volksverhetzung.
       
       Das wundert nicht, schon seit Jahren ist Pirinçci mit der rechtsextremen
       Szene fest verbandelt und gern gesehener Autor in einschlägigen Medien wie
       Junge Freiheit, eigentümlich frei oder Sezession. Er trat bei Pegida auf
       und ist zu Gast bei der AfD.
       
       Mittlerweile ist er vor allem bekannt für seine [1][volksverhetzenden,
       misogynen und homophoben Thesen.] Er bezeichnete Geflüchtete als
       ausländische „Invasoren“ und fabulierte davon, dass „fabelhaft gemästete“
       junge Männer ihren „Moslemsaft“ auf „unsere Frauen spritzten“. Er sprach
       von „unserer arschgefickten Regierung“ – damals die Große Koalition – und
       [2][verunglimpfte eine Gender-Professorin] als „Arschfick-Affine“.
       
       Für solche und ähnliche Aussagen wurde er [3][bereits mehrfach] verurteilt:
       [4][2017 wegen einer Pegida-Hassrede] und wegen eines sexistischen
       Facebook-Kommentars zu der Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Da Pirinçci die
       6.000 Euro Entschädigung aber nicht zahlte, ließ Neubauer diese Summe im
       Jahr 2022 kurzerhand von dessen Konto pfänden.
       
       Das scheint er weder als Strafe noch als Lehre anzusehen. Oder besser
       gesagt, er will es nicht. So hatte er schon 2017 bei dem [5][Prozess in
       Folge seiner Pegida-Äußerungen] auf die Frage der Dresdner Amtsrichterin,
       was er aus der Verhandlung lerne, geantwortet: „Nichts!“
       
       Nun könnte man sagen: Der Mann steht mittlerweile komplett neben seinen
       Schuhen, lasst ihn doch dort stehen, der wird nie mehr auf den Boden der
       Vernunft zurückkehren. Doch so einfach darf man es sich nicht machen.
       
       Stempelt man Hassredner:innen als „unzurechnungsfähig“ ab, spricht man
       ihnen die Verantwortung für ihr Tun ab. Sie wissen aber genau, was sie tun
       – und spüren daher zu Recht die Macht der Justiz. Dem gegenüber steht der
       harte Kampf für demokratische Räume, der scheinbar gerade erst begonnen
       hat.
       
       6 Feb 2024
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schmollack
       
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