# taz.de -- Regional- und Nahverkehr: Teurere Tickets ab 1. Januar
> Der Grund, laut vielen Verkehrsverbünden: hohe Kosten für Personal,
> Energie und Infrastruktur. Nicht nur Einzeltickets für Bus und Bahn
> werden teurer.
(IMG) Bild: Da kommt was auf die Fahrgäste zu: Bus und Straßenbahn der Ruhrbahn in Essen
dpa | Fahrgäste müssen für Fahrten in Bussen und Bahnen des öffentlichen
Nahverkehrs (ÖPNV) im kommenden Jahr vielerorts drauflegen. Zum einen wird
das Deutschlandticket, ein bundesweit gültiges Monatsabo für den ÖPNV, dann
63 Euro pro Monat kosten statt wie bisher 58 Euro.
Zum anderen erhöhen viele Verbünde auch die Preise für Einzel-,
Mehrfahrten- und Zeitkarten, wie eine Auswertung der Deutschen
Presse-Agentur ergab.
Im bundesweit größten Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) etwa steigen
die Preise ab Januar im Schnitt um 6 Prozent. Eine Einzelfahrt im Berliner
Stadtgebiet (Tarifgebiet AB) kostet dann erstmals 4,00 Euro, 20 Cent mehr
als bisher.
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) in Nordrhein-Westfalen hat eine
Ticketpreiserhöhung von durchschnittlich knapp 5 Prozent ab dem kommenden
Jahr beschlossen. Ähnlich hoch (plus 5,1 Prozent) fällt die Steigerung im
Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen aus.
## In Leipzig-Halle stiegen die Ticketpreise schon im August
Auch in der bayerischen Landeshauptstadt München wird Bus- und Bahnfahren
teurer – im Schnitt um knapp 4 Prozent ab Januar. Der Preis für die
Einzelfahrt in den zentralen Zonen M und 1 erhöht sich um 10 Cent und
kostet künftig 4,20 Euro. Die Streifenkarte wird 90 Cent teurer und kostet
ab Januar 18,70 Euro.
In manchen Verbünden sind die Preiserhöhungen bereits erfolgt, wie etwa im
Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) für den Großraum Leipzig-Halle. Schon
zum 1. August dieses Jahres sind Tickets dort im Schnitt zwischen 5 und 6
Prozent teurer geworden.
In vielen anderen Regionen sind Preiserhöhungen noch nicht bekannt, gelten
aber als wahrscheinlich. Die Gründe dafür sind überall die gleichen:
[1][gestiegene Kosten bei Personal, Energie und Infrastruktur]. Der VBB
etwa verwies auf Kostensteigerungen bei Strom sowie Kraft- und
Schmierstoffen von 38 Prozent.
Daneben dürfte auch das Deutschlandticket eine Rolle spielen. Das
bundesweit gültige ÖPNV-Abo kostet derzeit monatlich 58 Euro, soll aber zum
Januar ebenfalls teurer werden und dann 63 Euro kosten.
## Ewiger Streit ums Deutschlandticket
Die Einführung des Tickets hat bundesweit dazu geführt, dass die
Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde weniger Geld einnehmen, weil das
Deutschlandticket oft günstiger ist als die regionalen Monatskarten.
Bund und Länder wollen für diese Einnahmeausfälle aufkommen, die
Finanzierung des Deutschlandtickets und die Verteilung des Geldes von Bund
und Ländern sind aber [2][seit der Einführung dauerhafte Streitthemen].
Generell fehlt es aus Sicht des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen
(VDV) an einer auskömmlichen Finanzierung des ÖPNV in Deutschland. Neben
den Einnahmen durch die Ticketverkäufe sind die Verbünde dafür auf Mittel
des Bundes angewiesen, die sogenannten Regionalisierungsmittel. Diese
belaufen sich dem VDV zufolge im laufenden Jahr auf rund 11,56 Milliarden
Euro.
Der Verband hat vor einiger Zeit [3][in einem Gutachten] die aus seiner
Sicht notwendigen Mittel errechnen lassen, die es bräuchte, um den ÖPNV von
Grund auf zu modernisieren. Gemeint ist damit der Ausbau elektrischer
Busflotten und Investitionen in die Infrastruktur, damit langfristig das
bestehende Angebot der Verbünde aufrechterhalten werden kann.
Dafür bräuchte es dem Gutachten zufolge bis 2040 pro Jahr rund 1,44
Milliarden Euro zusätzlich vom Bund. Mehr als doppelt so viel wäre demnach
zusätzlich notwendig, um das ÖPNV-Angebot flächendeckend auszubauen und
besser zu machen als aktuell, insbesondere in ländlichen Regionen.
Die fehlenden Mittel führen derzeit aber vielmehr dazu, dass immer mehr
Verbünde Angebote reduzieren, anstatt sie auszubauen. Zuletzt hatte etwa
[4][der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg angekündigt], an Randzeiten und
am Wochenende auf weniger nachgefragten Linien einige Züge rauszunehmen.
26 Dec 2025
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(DIR) [4] /Dresdner-Bahn-geht-in-Betrieb/!6137913
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