# taz.de -- Nach Millionenstrafe für X: Schlagabtausch zwischen Musk und EU
       
       > Die EU-Kommission kann keine Anzeigen mehr auf X schalten, nachdem sie
       > der Firma eine Strafe verpasst hat. X-Chef Musk fordert, die EU
       > abzuschaffen.
       
 (IMG) Bild: Ist sauer und würde die EU am liebsten abschaffen: Elon Musk
       
       dpa/afp | Nach der hohen Strafe der EU-Kommission gegen X darf die
       Brüsseler Behörde keine Anzeigen mehr auf der Onlineplattform von
       Tech-Milliardär Elon Musk schalten. Produktchef Nikita Bier begründete das
       Verbot damit, dass der Account der Kommission gegen Regeln verstoßen habe,
       um einem X-Beitrag zu der Strafe von 120 Millionen Euro mehr Aufmerksamkeit
       zu verschaffen. Zuvor hatte Musk ebenfalls via X dazu aufgerufen, die
       Europäische Union abzuschaffen.
       
       Die EU-Kommission hatte ihre Strafe unter anderem damit begründet, [1][dass
       unter Musks Ägide die Verifikationshäkchen hinter X-Accounts irreführend
       vergeben worden seien]. Bevor der extrem reiche Unternehmer die Plattform
       im Oktober 2022 übernahm, waren die Verifikationssymbole erst nach einer
       Identitätsprüfung an prominente Nutzer und Unternehmen vergeben worden.
       Musk beschloss jedoch, dass alle zahlenden Abo-Kunden das identisch
       aussehende Symbol bekommen sollen. Inzwischen gibt es auch goldene Symbole
       für Unternehmen und silberne für Regierungsbehörden.
       
       Mit der Auflösung ihres Anzeigen-Accounts verliert die Kommission die
       Möglichkeit, die Verbreitung ihrer Beiträge zu steigern, indem sie gegen
       Bezahlung mehr Nutzern angezeigt werden.
       
       X-Produktchef Bier behauptete, die Kommission habe im fraglichen Beitrag
       einen Link veröffentlicht, der „Nutzer glauben lässt, dass es ein Video
       ist“. Im Beitrag wird aber ein 40 Sekunden langes Video zur Entscheidung
       der Kommission angezeigt, das abgespielt werden kann.
       
       ## Musk-Aussagen laut Kommission „völlig verrückt“
       
       Als Reaktion auf die EU-Millionenstrafe schrieb Musk auf X: „Die EU sollte
       abgeschafft und die Souveränität an die einzelnen Länder zurückgegeben
       werden, damit die Regierungen ihre Bevölkerung besser vertreten können.“
       Später erklärte er: „Ich liebe Europa, aber nicht das bürokratische Monster
       namens EU.“
       
       Die EU-Kommission wies diese Attacken zurück. „Es gehört zur
       Meinungsfreiheit, auch völlig verrückte Aussagen zu machen“, sagte
       Kommissionssprecherin Paula Pinho am Montag in Brüssel. Eine Geldstrafe
       gegen Musks Onlinedienst X zu verhängen, scheine der EU nicht die Sympathie
       des Milliardärs einzubringen.
       
       8 Dec 2025
       
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