# taz.de -- Bundeshaushalt 2026: Hilfsorganisationen fordern mehr Geld für Entwicklung
> Zuletzt wurde bei humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit stetig
> gekürzt. Das will auch die aktuelle Regierung nicht rückgängig machen.
(IMG) Bild: Protest gegen Kürzungen bei der Entwicklungshilfe vor dem Bundestagin Berlin am 10. November
Mit einem riesigen Bumerang haben am Montag Mitglieder von 16
Hilfsorganisationen vor dem Bundestag gegen die Einsparungen bei
humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit im Haushalt 2026
demonstriert. Die Botschaft: Die Kürzungen kommen als Krisen zurück.
„Wenn Hilfe ausbleibt, verschärfen sich Konflikte – etwa in Syrien, [1][im
Sudan], aber auch in Burkina Faso, Mali oder Somalia. Es liegt im Interesse
Deutschlands und Europas, das zu verhindern“, erklären die Organisationen
in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Teil der Aktion sind unter anderem
die Welthungerhilfe, Caritas international, Diakonie Katastrophenhilfe,
Misereor und Save the Children Deutschland.
Die Welthungerhilfe müsse aufgrund der Kürzungen Unterstützung etwa in Mali
und Niger zurückfahren, erklärt Justyna Szambelanm, Referentin für
Entwicklungszusammenarbeit bei der Hilfsorganisation, der taz. „Das heißt,
wir können weniger Menschen erreichen“. Besonders betroffen seien
vulnerable Personen, wie alleinerziehende Frauen. Für sie würde es
schwerer, an Nahrung für ihre Kinder zu kommen. „Die Folgen der
Unterernährung in der Kindheit bleiben ein Leben lang“, sagt Szambelanm.
Bei Ausbleiben von Unterstützung griffen Menschen auf andere
Bewältigungsstrategien zurück, verkaufen etwa ihre letzten produktiven
Mittel wie Kleinvieh und würden noch verwundbarer. Andere wiederum würden
sich gewalttätigen Gruppen anschließen. Damit steige das Konfliktpotenzial.
## „Deutschland profitiert von Entwicklungszusammenarbeit“
„Deutschland profitiert von der Entwicklungszusammenarbeit“, sagt
Szambelanm. „Es ist ein wichtiges Instrument, um strategische
Partnerschaften mit dem Globalen Süden aufzubauen – was ja auch ein
Anliegen der Bundesregierung ist.“ Entwicklungsgelder gehen globale
Herausforderungen an, „die uns alle betreffen“, sagt Szambelanm. Es gehe um
Themen „wie Klimaschutz und -anpassung, Vorbeugung von Pandemien und
Krankheiten, stabile Lieferketten“.
Am Donnerstag findet die Bereinigungssitzung im Haushaltsausschuss statt,
hier können letzte Änderungen vorgenommen werden. Der Ausschuss beschließt
dann den finalen Entwurf für den Haushalt 2026, der Ende November vom
Bundestag angenommen werden soll.
Die Mittel des Bundesentwicklungsministeriums wurden seit vier Jahren
kontinuierlich gekürzt. [2][2025 sank der Etat im Vergleich zu 2022 um ein
Drittel] auf 9,9 Milliarden Euro. Auch das Budget für humanitäre Hilfe beim
Auswärtigen Amt wurde im Vergleich zu 2022 um 60 Prozent gekürzt und liegt
nunmehr bei rund 1 Milliarde Euro.
2026 sind zwar keine weiteren Kürzungen geplant, Hilfsorganisationen
fordern aber eine Korrektur der bisherigen Einsparungen. Für humanitäre
Hilfe sollen demnach 2,5 Milliarden Euro und im Etat des
Entwicklungsministerium 11,2 Milliarden Euro bereitgestellt werden.
10 Nov 2025
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(DIR) [2] /Starke-Kuerzungen-bei-Entwicklungsgeldern/!6109817
## AUTOREN
(DIR) Leila van Rinsum
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