# taz.de -- Prekäres Wohnen: Nicht die beste Adresse
       
       > Die Zustände in einem Göttinger Plattenbau sorgen seit Jahren für
       > Schlagzeilen. Vermutlich haben sich Investoren bereichert, die Stadt
       > schaut nur zu.
       
 (IMG) Bild: Um den Plattenbaublock an der Groner Landstraße in Göttingen steht es gar nicht gut
       
       Muss man dieses Elend noch einmal beschreiben? Es ist ja längst in allen
       Medien gewesen, in den meisten mehr als einmal: das „Horrorhaus von
       Göttingen“. Der 70er-Jahre-Plattenbaublock an der Groner Landstraße, dicht
       am Stadtzentrum, direkt an der Bahnlinie. Wo Menschen Wäscheständer an die
       Fensterbretter montieren, weil drinnen nicht genug Platz ist. Dutzende von
       Fernsehteams sind hier schon durchmarschiert – manche wurden angegriffen.
       
       Dutzende Reporter haben angewidert den Geruch im Treppenhaus beschrieben,
       die Mischung aus Urin und Fäkalien und Moder und Müll. Die Ratten und
       Kakerlaken, die aus den unbewohnten, zugemüllten, teils ausgebrannten
       Wohnungen in die noch bewohnten Appartements übersiedeln. Den Sperrmüll in
       jedem Flur und jeder Ecke, die ausgeschlachteten Schrottautos im Hof und in
       der Tiefgarage.
       
       Die Berichte lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen. Da sind die,
       die sich vor allem wohlig gruseln. Tenor: Oh, mein Gott, wie kann man so
       leben, mitten in Deutschland, was sind das für Menschen? Wer schmeißt denn
       seinen Müll einfach aus dem Fenster?
       
       Und die, die Einzelschicksale in den Vordergrund rücken – von Menschen, die
       hier festhängen. Alte, Kranke, Menschen mit Kindern, die beklagen, keine
       andere Wohnung zu bekommen, keinen Job, nicht einmal Arzttermine, sobald
       sie ihre Adresse nennen. Die, die verzweifelt versuchen, zumindest ihr
       Eckchen im Elend sauber und ordentlich zu halten und manchmal noch den Flur
       oder ein Stück vom Hof.
       
       Es ist nicht erst seit gestern in den Schlagzeilen, dieses Horrorhaus. Es
       ist auch nicht das einzige in der Republik. Während der Coronapandemie
       sorgte es für Schlagzeilen, weil die Stadt es wegen diverser Verstöße gegen
       die Quarantänebestimmungen kurzerhand abriegeln ließ. [1][Widerrechtlich,
       wie das Verwaltungsgericht später feststellte]. Vor zwei Monaten ging ein
       Video in den sozialen Medien viral, das zwei Bewohner beim „Ratten angeln“
       zeigt. Einer angelt aus dem Küchenfenster Ratten vom Hof, während der
       andere mit einem Stock nach ihnen schlägt, bis sie tot sind.
       
       ## Der abgetauchte Großeigentümer
       
       In dem schwerstsanierungsbedürftigen Wohnblock geht es also schon lange nur
       noch bergab, aber mit der Pleite des letzten Großeigentümers hat die
       Talfahrt in Richtung Verwahrlosung und Verelendung noch einmal rasant an
       Geschwindigkeit gewonnen.
       
       Fast 300 Wohnungen in diesem Block gehörten der Gänseliesel Wohn GmbH und
       der Winteks GmbH. Die wiederum gehören in das verschachtelte
       Immobilienreich der Münchener Omega AG von Ralph Reinhold. Im Zentrum von
       dessen Holding steht eine Familienstiftung mit dem schönen lateinischen
       Namen „Nervus Rerum“, zu Deutsch: der Nerv, die Haupttriebkraft der Dinge,
       bildungsbürgerlich für Geld. Einziger Stiftungszweck: das Auskommen der
       Familie Reinhold zu sichern. Das System Benko lässt grüßen.
       
       Reinhold hatte bis 2021/2022 in ganz Deutschland Wohnblöcke im Segment
       „affordable living“ („bezahlbares Wohnen“) aufgekauft – meist versehen mit
       großartigen Sanierungsversprechen, zu deren Realisierung man bei all dem
       Wachstumseifer aber nie kam. Dafür, berichtet das Handelsblatt, feierte
       Reinhold legendäre Partys, in Ischgl und auf der Wiesn, mit leicht
       bekleideten Models, viel Champagner und allem, was man in dieser Branche
       sonst noch so toll findet.
       
       Die Zinswende 2022 brach dem riskanten kreditfinanzierten Geschäftsmodell
       schließlich das Genick. Ab 2023 häufen sich die Beschwerden aus
       Omega-Immobilien, dass Reparaturen unterbleiben und Nebenkosten nicht
       weitergeleitet werden, schon da droht ganzen Wohnblöcken die Abschaltung
       von Strom und Wasser, Müll wird nicht mehr abgeholt, Fahrstühle und
       Heizungen fallen aus.
       
       Ein Notverkauf des gesamten Unternehmens an die Whitefield Group ändert
       daran nichts, im Gegenteil. Für die Mieter ist nun erst recht niemand mehr
       erreichbar.
       
       Die Münchener Staatsanwaltschaft ermittelt sowohl gegen Reinhold als auch
       den Käufer Aydin Tasci von der Whitefield Group wegen
       Insolvenzverschleppung, Bankrotts und Betrugs, berichtete die Süddeutsche
       Zeitung zuerst. Aber natürlich gilt da die Unschuldsvermutung.
       
       Während hier also immer noch unklar ist, wer sich die Taschen wann wie
       vollgemacht hat, ist ziemlich klar, auf wessen Kosten das ging: auf Kosten
       der Mieter und der Steuerzahler. Denn auch das ist Teil des
       Geschäftsmodells: Ein Großteil der Mieten in diesen Objekten wird vom
       Jobcenter bezahlt.
       
       ## Die Sache mit dem Jobcenter
       
       In Göttingen gehören die heruntergekommenen Wohnungen an der Groner
       Landstraße sogar zu dem vergleichsweise teuersten Wohnraum. Um die 20 Euro
       pro Quadratmeter werden hier aufgerufen. Der Trick: Man bewegt sich knapp
       innerhalb der Grenzen an Mietkosten, die vom Jobcenter als angemessen
       anerkannt werden – die Wohnungen sind aber deutlich kleiner.
       
       Wenn also das Jobcenter sagt, einer Einzelperson stünden 45 bis 50
       Quadratmeter zu und die dürften maximal 511 Euro kosten – dann vermietet
       man hier 20-Quadratmeter-Wohnungen für 400 Euro. Das liegt innerhalb der
       Grenzen und muss vom Jobcenter übernommen werden. Der Deutsche Landkreistag
       fordert deshalb, eine Deckelung bei den Quadratmeterpreisen einzuführen.
       
       1,28 Millionen Euro gießen Stadt und Landkreis [2][einer NDR-Recherche] aus
       dem März zufolge jedes Jahr in diesen Wohnblock. Davon möchte der
       derzeitige Verwalter, die Coeles Group, aber nichts wissen. Von den 161
       Mietern, die seine Firma verwalte, hätten 145 Mietschulden, sagte im
       Oktober Geschäftsführer Dominik Fricke der Bild-Zeitung. Allein aus den
       letzten beiden Jahren stünden 854.551,53 Euro an Mietzahlungen aus.
       
       Von „massenhaftem Sozialhilfebetrug“ sprechen im Folgenden die Welt und die
       BZ aus dem Hause Springer. Und erklären auch gleich den Trick: Wenn man die
       Abtretungserklärung widerruft, die dafür sorgt, dass das Jobcenter das Geld
       direkt an den Vermieter zahle, bekomme man das Geld auf sein eigenes Konto
       und könne es für andere Dinge ausgeben. Für Mietschulden könnte man dann
       ein Darlehen beantragen – und das auch wieder zweckentfremden.
       
       Die Stadt Göttingen widerspricht dieser Darstellung einige Tage später: Nur
       31 Mieter erhalten das Geld direkt, bei 98 Bedarfsgemeinschaften geht die
       Miete direkt an die Vermieter. Und Darlehen, die im Übrigen ja auch
       zurückgezahlt werden müssten, habe man 2025 nur siebenmal, 2024 nur ein
       einziges Mal gewährt. Unmöglich, damit auf diese Summe an Außenständen zu
       kommen.
       
       Es gibt ein weiteres Problem mit diesen Zahlungen: Das Jobcenter darf,
       selbst bei offensichtlichen Mängeln, keine Mietminderung durchsetzen. In
       der Groner Landstraße geht die Heizung nicht, Reparaturen – selbst bei
       Wasserschäden – werden nicht ausgeführt, Mieter klagen über kaputte
       Fenster, schimmelige Wohnungen und Ungeziefer. Mieterberatungen raten in
       solchen Fällen oft zum Widerruf der Abtretungserklärung. Denn nur so kann
       man Mietminderungen durchsetzen.
       
       Einzelne Kleineigentümer, die ebenfalls Wohnungen in dem Block vermieten,
       bestätigen im Gespräch mit der taz allerdings auch, dass die Probleme
       weitgehend hausgemacht sind. „Natürlich gibt es da Mieter, die sehr
       schwierig sind“, sagt einer, der anonym bleiben will. Er erzählt von
       Wohnungen, in denen mehr Leute gemeldet sind, als es Quadratmeter gibt –
       aber wenn man klingelt, mache nie jemand auf. Allerdings, sagt er, habe man
       sich diese Leute doch auch ins Haus geholt. Hauptsache, vermietet,
       Hauptsache, Amt zahlt.
       
       Zwei weitere Kleineigentümer erzählen unabhängig voneinander, es habe da so
       Vermittler gegeben. „Die konnte man anrufen, dann hatte man drei Tage
       später eine neue rumänische Familie in der Wohnung. Und die haben dann auch
       geholfen, Leistungen zu beantragen.“
       
       ## Der Aufräumer und seine Gehilfen
       
       Es gibt weitere Vorgänge, die das Agieren der Hausverwalter von der Coeles
       Gruppe zumindest fragwürdig erscheinen lassen – wiederum mit freundlicher
       Hilfe der Springer-Presse. Da ist zum Beispiel der Mann, der in einem
       großen Artikel in der Bild-Zeitung am 29. Oktober präsentiert wird als
       „Medizin-Student“, der „Deutschlands schlimmstes Haus“ aufräumt.
       
       Nur ganz nebenbei erwähnt der Text, dass Louis Krause (26) vor ein paar
       Jahren eine Gartenbaufirma gegründet hat. Er packe hier an, weil es sonst
       keiner mache, steht im Artikel. Was da nicht steht: dass die Gartenbaufirma
       von Louis Krause von der Wohneigentümergemeinschaft Aufträge im
       sechsstelligen Bereich erhalten hat. Dass die Gartenbaufirma zusammen mit
       der Göttinger Immoservice zur Coeles Group gehört, an der Krause wiederum
       beteiligt ist.
       
       Mit den gleichen Formulierungen, die in dem Bild-Artikel stehen, wird wenig
       später ein Spendenaufruf auf Gofundme gestartet – von einem anderen
       Teilhaber der Coeles Group. Erst als das Göttinger Tageblatt nachfragt, was
       es damit auf sich hat, wird die Spendensammlung gestoppt. „Ein
       Missverständnis“ und eine „private Initiative ohne Absprache mit der
       Geschäftsführung“ sei das gewesen, heißt es.
       
       Unter den wenigen Kleineigentümern, mit denen die taz sprechen konnte und
       die meist nur einzelne Wohnungen in diesem Block besitzen, ist die Stimmung
       gespalten. Die einen glauben, dass die Coeles Group nur versuche zu retten,
       was zu retten ist. Immerhin ist mit dem Ausfall der insolventen
       Großeigentümerin auch ein Großteil des Hausgelds, also die von den
       Wohnungseigentümern geleistete Vorschusszahlung, weggefallen, es gibt eine
       unübersichtliche Zahl an Außenständen bei Stadt, Stadtwerken und
       Handwerkern. Das Geld reiche hinten und vorne nicht.
       
       Andere argwöhnen, man sei vor allem darauf aus, die eigenen Verluste zu
       minimieren. Die Coeles Group tritt als Eigentümerin, Hausverwalterin,
       Auftraggeberin und Auftragnehmerin in Personalunion auf. Ständig werden
       neue Sonderumlagen beschlossen, Aufträge an Tochterfirmen verteilt, oft
       ohne Gegenangebote einzuholen.
       
       Hier wolle sowieso niemand mehr arbeiten, sagt der Geschäftsführer
       öffentlich. Und er gibt wahlweise den Mietern oder der Insolvenzverwaltung
       die Schuld. Die Tochterfirmen seien die Einzigen, die bereit wären die
       Rechnungen so lange zu stunden, bis ein neuer Investor gefunden sei. Was er
       öffentlich nicht sagt: Für einen solchen Investor wäre natürlich vieles
       einfacher, wenn man bis dahin so viele Mieter und Kleineigentümer vergrault
       hätte, dass man ungehindert durchsanieren könnte.
       
       ## Der Anwalt und seine Mandantin
       
       Für Anwalt Sven Adam ist klar, dass hier am Ende die Stadt eingreifen muss.
       Er hat schon öfter Mieter aus der Groner Landstraße vertreten. Auch die
       Familien, die gegen das improvisierte Coronagefängnis geklagt hatten. Die
       bekamen zwar Recht – aber ihr Versuch Schadensersatz zu bekommen,
       scheiterte am Prozesskostenrisiko.
       
       Seine aktuelle Mandantin heißt Calina Farcas-Moldovan. Sie sitzt als
       alleinerziehende Mutter von vier Kindern in einer dieser
       Zweizimmerwohnungen fest, die vom Jobcenter bezahlt werden. Im Zimmer ihrer
       Söhne geht der Strom nicht, das Fenster lässt sich nicht öffnen, der
       Schimmel kriecht von der Fensterfront über die Decke bis in den
       Kleiderschrank.
       
       Das zweite Zimmer – ein Schlaf- und Wohnzimmer mit Küchenzeile, das sie mit
       ihren vierjährigen Zwillingstöchtern bewohnt, beheizt sie notdürftig mit
       einem selbst gekauften Elektroheizlüfter – die Heizung wurde im März ab-
       und seither nicht wieder angeschaltet. Obwohl sie sich erkennbar bemüht,
       alles ordentlich und sauber zu halten, bekommt sie den Kakerlakenbefall
       allein nicht in den Griff. Wenn sie versucht, beim Hausmeister Bescheid zu
       sagen, erreicht sie niemanden.
       
       Sven Adam hat deshalb gleich mehrere Klagen angestrengt – gegen den
       Vermieter, aber auch gegen die Stadt. Die müsste, argumentiert er, die
       Wohnung für unbewohnbar erklären, wie es im niedersächsischen
       Wohnraumschutzgesetz vorgesehen ist, und seine Mandantin und ihre Kinder
       woanders unterbringen. Die Kosten dafür könnte sie dann beim Vermieter
       eintreiben. Doch das Verwaltungsgericht lehnt einen entsprechenden
       Eilantrag rundheraus ab.
       
       In Wirklichkeit schützt das niedersächsische Wohnraumschutzgesetz nämlich
       keine Mieter – auch wenn man das in der politischen Debatte gern anders
       darstellte. Es entstand nach dem öffentlichen Aufschrei in der Coronazeit,
       als klar wurde, welches Risiko von den katastrophalen Arbeiterunterkünften
       in der Fleischindustrie ausging. Vorher hatten schon die Zustände in der
       [3][Plattenbausiedlung Wollepark in Delmenhorst] für Aufsehen gesorgt, wo
       Vermieter Nebenkosten unterschlugen, bis ihren Mietern das Wasser abgedreht
       wurde.
       
       Das niedersächsische Wohnraumschutzgesetz sollte den Gemeinden nun eine
       weitere Möglichkeit verschaffen, in solchen Fällen durchzugreifen. Es
       zwingt sie aber nicht dazu. Die Drohung, eine Wohnung für unbewohnbar zu
       erklären, wie es das Gesetz vorsieht, dient vor allem als Druckmittel, um
       Vermieter auf Trab zu bringen. Die können auch mit Bußgeldern belegt
       werden.
       
       Das setzt aber natürlich voraus, dass diese Vermieter greifbar und
       zahlungsfähig sind. In Göttingen zeigen sich die Tücken des Gesetzes: Bei
       einzelnen leerstehenden Wohnungen hat die Stadt durchaus mit der
       Unbewohnbarkeitsdrohung gewedelt, um die Vermieter dazu zu bringen, sie
       zumindest sorgsam zu verschließen und so weiterem Vandalismus,
       Brandstiftung und Vermüllung vorzubeugen.
       
       Bei der Wohnung von Farcas-Moldovan verkneift sie sich das aber – denn da
       ist ja niemand, der sich durch Drohungen zu irgendwas bewegen ließe. Dabei
       ist der Befund in beiden Fällen derselbe: Die Wohnungen sind nicht
       beheizbar, verschimmelt, von Ungeziefer befallen.
       
       Anwalt Adam ist empört, weil das Gericht der Argumentation der Stadt folgt
       und sich der Not seiner Mandantin verschließt. Es argumentiert sogar, sie
       hätte halt selbst für Reparaturen sorgen sollen, sei für den Zustand der
       Wohnung mitverantwortlich und hätte es darin ja nun auch schon so lange
       ausgehalten, dass man jetzt keine Eilbedürftigkeit annehmen könnte.
       
       Im Grunde aber hatte der Anwalt das natürlich kommen sehen. Er kann jetzt
       nur hoffen, dass der öffentliche Wirbel seiner Mandantin zu einer besseren
       Unterkunft verhilft. Die Wohnungsverwaltung hat ihr nach ein paar
       Zeitungsinterviews und Fernsehauftritten prompt fristlos gekündigt – mit
       dem Verweis darauf, dass die Wohnung gemäß dem niedersächsischen
       Wohnraumschutzgesetz überbelegt sei. Zum Glück fehlt auch das Geld, eine
       Räumung anzustrengen.
       
       ## Wie es auch anders gehen kann
       
       Sucht man nach Beispielen, wie das auch anders geht, landet man oft beim
       [4][Canarisweg in Hannover]. Auch der war lange als Problemimmobilie
       verschrien. Im Jahr 2019 musste sogar eine Kita geräumt werden, weil die
       Bewohner Aschenbecher und andere Dinge von den Balkonen auf die Kinder
       warfen.
       
       Dann kaufte das städtische Wohnungsbauunternehmen Hanova den Block. Über
       den Kaufpreis, den man der Vonovia und anderen nach deren jahrelanger
       Misswirtschaft noch zahlte, schweigt man sich lieber aus. 45 Millionen Euro
       soll die Sanierung kosten, die immer noch andauert. Und jetzt – fünf Jahre
       später – zeigen sich die ersten Erfolge.
       
       „Man muss da mit sehr viel Personal reingehen und als Erstes die Vermüllung
       und den Vandalismus bekämpfen“, sagt Lars Grundmann, der bei der Hanova das
       Bestandsmanagement verantwortet. Ein Quartiersmanagement, das man sich mit
       der Stadt teilt, Nachbarschaftshilfen, ein Mieterbüro, ein Hausmeister- und
       Reparaturserviceteam, das ständig vor Ort ist und zwei Jahre geduldiger,
       persönlicher Ansprache habe es gebraucht, bis die Menschen Vertrauen darin
       fassten, dass sich hier wirklich etwas ändert und sie kooperierten. „Ich
       kann mir nur schwer vorstellen, dass ein privater Investor das zu leisten
       bereit ist“, sagt Grundmann, „wir verdienen ja nach wie vor nichts an
       dieser Immobilie.“ Gleichzeitig kämen kommunale Wohnungsbauunternehmen eben
       auch schnell an ihre Grenzen. „Man kann das nicht in allen
       Problemimmobilien der Stadt gleichzeitig umsetzen.“
       
       Die Stadt Göttingen hat gerade erst eine ähnlich problematische Immobilie
       im Hagenweg gekauft. Ob die saniert und revitalisiert werden soll oder
       abgerissen, steht noch nicht fest.
       
       Die Groner Landstraße wird wohl weiter auf Rettung warten müssen.
       
       27 Nov 2025
       
       ## LINKS
       
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