# taz.de -- Masken-Affäre um Jens Spahn: Linke und Grüne verschärfen den Ton
       
       > Der Sudhoff-Bericht liegt jetzt auch ungeschwärzt vor.
       > CDU-Gesundheitsministerin Warken wird daraufhin der Verschleierung
       > bezichtigt. Und Spahn? Soll gelogen haben, sagt ein Grünen-MdB.
       
 (IMG) Bild: Jetzt wird's aber irgendwie doch ungemütlich für ihn: Jens Spahn im Bundestag
       
       Berlin dpa | Vor dem Auftritt von Sonderermittlerin Margaretha Sudhof im
       Bundestag wird die Kritik am Vorgehen von [1][Ex-Gesundheitsminister Jens
       Spahn] bei der Beschaffung von Corona-Masken lauter. Sudhofs Bericht ist
       inzwischen nicht mehr nur in teils geschwärzter Form bekannt, mehrere
       Medien berichten auch über die ungeschwärzte Version. Der
       Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen erhebt auf dieser Basis schwere
       Vorwürfe gegen den heutigen Unionsfraktionschef Spahn und
       Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU).
       
       Der ungeschwärzte Bericht zeige, dass Warken „an mehreren Stellen gezielt
       Schwärzungen vorgenommen hat – mit dem offensichtlichen Ziel, die
       Verantwortung von Jens Spahn und weiteren Mitgliedern der Union zu
       verschleiern, die in der Pandemie Staat und Steuerzahler zur Beute gemacht
       haben“, sagte Dahmen.
       
       Über Details des ungeschwärzten Sonderberichts hatten zuvor mehrere Medien
       berichtet, darunter die Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR, der Spiegel sowie
       die Bild-Zeitung. Passagen zeigten, wie Spahn persönlich in
       Beschaffungsentscheidungen eingebunden gewesen und wie er vor Risiken
       gewarnt worden sei, schrieb die Süddeutsche.
       
       Dahmen sagte dazu: „Pandemie war in ganz Europa. Allen fehlten Masken. Aber
       nirgendwo sonst wurden in einem so beispiellosen Ausmaß Milliarden an
       Steuergeld verschleudert – für Masken, die in der überwältigenden Mehrheit
       nie geliefert wurden oder von so miserabler Qualität waren, dass sie später
       vernichtet werden mussten.“
       
       ## Linkspartei: Ein Untersuchungsausschuss ist dringend notwendig
       
       Der Grünen-Politiker erklärt: „Die Enthüllung zeigt schwarz auf weiß: Jens
       Spahn hat gelogen. Nicht einmal, nicht in guter Absicht, nicht nur in
       Details – sondern wiederholt, systematisch und mit dem Ziel, sich selbst
       und Netzwerke in seinem Umfeld zu schützen.“
       
       [2][Scharfe Kritik kam auch von der Linken]. Die Union nutze offenbar alle
       Möglichkeiten, um Spahns persönliche Verstrickungen zu decken, sagte Ates
       Gürpinar, Sprecher für Gesundheitsökonomie der Linken-Fraktion. Er meinte,
       die [3][Sonderermittlerin Sudhof und deren Bericht zum
       Gesundheitsministerium (BMG)] würden aus der Union diskreditiert.
       
       Gürpinar sagte: „Ein Untersuchungsausschuss ist dringend nötig, die mehr
       als fragwürdigen Einmischungen von Spahn, die das unionsgeführte BMG lieber
       verheimlichen wollte, müssen lückenlos aufgeklärt und er selbst zur
       Verantwortung gezogen werden.“
       
       Zu Beginn der Pandemie 2020 waren schützende FFP2-Masken erst gar nicht zu
       erhalten und dann zunächst knapp. Aus noch schwelenden Rechtsstreitigkeiten
       zur Maskenbeschaffung drohen dem Bund noch heute Risiken in Milliardenhöhe.
       Der Haushaltsausschuss des Bundestages will am Dienstag mit
       Sonderermittlerin Sudhof ein „Fachgespräch“ zu ihrem Bericht führen.
       
       5 Jul 2025
       
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