# taz.de -- Rechtsextremes Sommerfest in Schnellroda: AfD-naher Ideologe predigt Umsturz
       
       > Der Fraktionsgeschäftsführer der AfD-Landtagsfraktion, Erik Lehnert, hat
       > sich offen verfassungsfeindlich geäußert – in Sorge um das „eigene Volk“.
       
 (IMG) Bild: Der AfD-Bundestagsabgeordnete Helferich, auf Antrag des NRW-Landesverbandes aus der Partei geschmissen, war auch in Schnellroda
       
       Berlin taz | Der Fraktionsgeschäftsführer der Landtagsfraktion der AfD
       Brandenburg macht keine halben Sachen: Erik Lehnert sitzt auf der Bühne des
       Sommerfests des extrem rechten Verlages Antaios und sagt: „Es dreht sich um
       die Frage, was an erster Stelle steht – die Verfassung oder das Überleben
       des eigenen Volkes … wenn die Verfassung verhindert, dass wir überleben,
       muss man eben anders vorgehen.“
       
       Das Publikum, darunter viele Identitäre, Neonazis, aber auch AfD-Leute,
       klatscht begeistert angesichts der ungewohnt offenen Ansage pro Umsturz.
       Passend dazu zeigten Teilnehmer*innen des Festes bei ihrer Anreise
       offen die White-Power-Geste oder trugen gleich einen
       nationalsozialistischen Reichsadler auf dem Polohemd, [1][wie
       Journalist*innen festhielten].
       
       Demonstrativ lobt Lehnert im selben Gespräch auch seinen Arbeitgeber
       Hans-Christoph Berndt, den Fraktionsvorsitzenden der AfD Brandenburg. Der
       hatte in der letzten Woche die eher [2][zaghaften und zum Scheitern
       verurteilten Mäßigungsversuche] der AfD-Spitze aus Angst vor dem Verbot
       deutlich kritisiert.
       
       Beim jährlichen Sommerfest des rechtsextremen Verlages in Schnellroda vor
       gut einer Woche hat die AfD unterdessen weitere Verbotspunkte gesammelt:
       [3][Wie im letzten Jahr] feierten mehrere AfD-Größen mit. Neben Maximilian
       Krah, der sich gerade in einer strategischen 180-Grad-Wende [4][gegen
       völkische Konzepte ausgesprochen hatte], war auch Matthias Helferich vor
       Ort, der von seinem Landesverband Nordrhein-Westfalen aus der Partei
       geschmissen wurde und nun beim Bundesschiedsgericht dagegen klagt.
       
       ## „Verzahnung“ zeigen
       
       In der Vergangenheit war auch Parteichefin Alice Weidel zu Gast, wie
       Verleger Götz Kubitschek freimütig in einem selbst veröffentlichten
       Mitschnitt sagte. Der Ideologe ist also darum bemüht, die „Verzahnung“ mit
       der AfD angesichts jüngster Mäßigungsversuche herauszustellen. Tenor: Jetzt
       erst recht.
       
       Der AfD-Abgeordnete Helferich zog mit: Auf dem Sommerfest fotografierte er
       sich demonstrativ mit dem Rechtsextremisten Martin Sellner, von dem sich
       der Bundesvorstand zuletzt distanziert hatte.
       
       15 Jul 2025
       
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 (DIR) Gareth Joswig
       
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