# taz.de -- Alleinerziehende in Armut: Kohlrabi gibt es erst später
       
       > Bürgergeld, alleinerziehend, zwei Kinder: Unsere Autorin spart, wo sie
       > kann. Doch manchmal müssen Schuhe auch neu sein. Wenigstens für die
       > Kinder.
       
 (IMG) Bild: Wo günstige Kinderschuhe finden, die noch tragbar sind?
       
       Eine Gurke für 1,25 Euro. Ich schlucke, lege sie zurück und hoffe, dass sie
       in ein oder zwei Wochen wieder günstiger wird. Normalerweise vertilgen
       meine Kinder fast eine Gurke am Tag. Ich schaue weiter: ein kleiner
       Kohlrabi für 89 Cent. Ich greife nach dem größten Exemplar und lege ihn
       dann doch wieder zurück. Bei Kohlrabi weiß ich inzwischen, dass er in ein
       paar Tagen wieder 20 Cent günstiger sein kann.
       
       Ich verkaufe meine Daten gegen Coupons, um die Minitomaten mit der
       entsprechenden App für 1,99 Euro zu bekommen. Denn die Minitomaten essen
       die Kinder gern. Wenn sie 2,26 Euro kosten, verzichte ich, weil wieder neue
       Turnschuhe anstehen und die Geburtstage der Kinder nahen. So läuft das
       Einkaufen mittlerweile ab.
       
       Die Vorstellung, dass man aus Armut und Bürgergeldbezug mit der richtigen
       Anstrengung und dem nötigen Eifer selbst wieder herauskommt, verkennt die
       Situation vieler. Vor allem alleinerziehende Mütter wie ich sind von Armut
       betroffen – eben weil sie alleinerziehend sind und ihnen sowohl Zeit wie
       auch ein zweites Einkommen fehlen.
       
       Es gibt in Deutschland 1,7 Millionen Alleinerziehende, die meisten von
       ihnen sind Frauen. Ganze 41 Prozent der Alleinerziehenden mit
       minderjährigen Kindern gelten laut einer [1][Studie im Auftrag der
       Bertelsmann-Stiftung] als armutsgefährdet. Und es ist eben nicht möglich,
       dieser Armut mal eben zu entkommen.
       
       ## Suche nach einem anderen Job
       
       Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie und bin die erste, die studiert hat.
       Schon während meines Masterstudiums habe ich als wissenschaftliche
       Mitarbeiterin ordentlich verdient. Es ging mir gut.
       
       Ohne in einer Partnerschaft zu sein, entschied ich mich, Mutter zu werden.
       Unterhalt oder Unterhaltsvorschuss sind in meiner Konstellation
       ausgeschlossen. Noch bin ich in Elternzeit, aber wenn ich für das Kleine
       einen Kita-Platz habe, werde ich wieder arbeiten gehen. In einem anderen
       Job als bisher. Denn als wissenschaftliche Mitarbeiterin hätte ich zu viele
       Nachmittagstermine, das lässt sich mit der Kinderbetreuung nicht
       vereinbaren.
       
       Eines meiner Kinder hat einen Pflegegrad. Zwei Kinder zu versorgen, die
       Miete zu stemmen, Strom und Heizung zu bezahlen, die alltäglichen Dinge
       anzuschaffen – das ist mit einem Teilzeitjob kaum zu schaffen. Von Reisen
       will ich gar nicht sprechen. Um über die Runden zu kommen, werde ich
       aufstocken müssen. Ich werde etwas mehr haben als jetzt, aber gelte
       weiterhin als arm.
       
       Bislang fühle ich mich trotz allem privilegiert. Ich habe studiert, hatte
       immer gut bezahlte Jobs, ich kenne meine Rechte und weiß, wie man
       Widersprüche formuliert.
       
       ## Angst vor verkürzten Leistungen
       
       Doch im Wahlkampf wurde wieder viel auf Bürgergeldempfänger*innen
       geschimpft. Die Aussagen der vergangenen Wochen machen mir Angst. Ich
       erhalte Bürgergeld – noch. Ich weiß nicht, ob eine neue Bundesregierung die
       Leistung möglicherweise verringern wird.
       
       Bürgergeld sei ein [2][Anreiz zur Faulheit], lautete sinngemäß die
       Botschaft von Friedrich Merz, der nun wohl bald Kanzler wird. 2024 wurden
       die Regelsätze zuletzt erhöht. Ob Merz versuchen wird, das rückgängig zu
       machen oder die Leistungen auf anderem Weg zu verringern? Das wäre fatal,
       schließlich wurden die Beträge lediglich an die hohe Inflation angepasst.
       Wenn Lebensmittel und andere Dinge im Preis steigen, ändert sich auch der
       Betrag des Existenzminimums.
       
       Vielleicht werden auch wie von Merz angekündigt die Sanktionen verschärft.
       Dabei weiß jede*r, der oder die sich mit der Materie Bürgergeld
       beschäftigt, dass sogenannte [3][Totalverweigerer extrem selten sind]. Die
       meisten Empfänger*innen haben schwere Erkrankungen, Süchte, massive
       psychische Probleme, besuchen Deutschkurse, sind alleinerziehend, stocken
       auf oder sind eben Kinder. Kinder kosten.
       
       Die Polizeistation als Weihnachtsgeschenk habe ich gebraucht besorgt, auch
       Bücher und Kleidung suche ich in Zweite-Hand-Portalen. Doch die Schuhe für
       das ältere Kind, den Beitrag für die Klassenkasse, den Kinobesuch kann ich
       nicht gebraucht kaufen. Freizeitpark oder Ferienworkshops sind teuer.
       Natürlich nutzen wir geförderte Angebote und bekommen durch den Berlinpass,
       den Kinder erhalten, die Transferleistungen beziehen, vergünstigten
       Eintritt.
       
       Es gibt aber Situationen, da wollen die Kinder machen, was die anderen
       Kinder machen: in die Kletterhalle gehen oder auf den Rummel, das Spaßbad
       mit Riesenrutsche besuchen oder mit dem neuen Fineliner mit Radierfunktion
       schreiben. Das mag zum Überleben nicht notwendig sein, fürs Dazugehören
       schon.
       
       ## Falsches Misstrauen
       
       Vor fast 15 Jahren hat das Bundesverfassungsgericht festgestellt, dass die
       Regelsätze für Kinder zu niedrig sind und das Existenzminimum von Kindern
       nicht gedeckt ist. Anstatt den Regelsatz anzuheben, überlegte sich die
       damalige Familienministerin Ursula von der Leyen von der CDU etwas anderes.
       Sie rief 2011 das [4][Bildungs- und Teilhabegesetz (BuT)] ins Leben. Damit
       die Eltern das Geld nicht direkt bekommen und davon Bier und Zigaretten
       kaufen, muss es umständlich beantragt werden. Deshalb und weil viele ihren
       Rechtsanspruch darauf nicht kennen, wird es kaum abgerufen.
       
       Will ich die 15 Euro, die jedem Kind monatlich zustehen, beispielsweise für
       den Sportverein in Anspruch nehmen, muss ich die Mitgliedsbescheinigung
       sowie die Quittung der Überweisung an das Jobcenter schicken. Schon oft
       musste ich anschließend nachhaken, weil die Bearbeitung solang dauerte. 20
       Euro gibt es seit Corona zudem monatlich pro Kind als Sofortzuschlag.
       Leider frisst die Inflation auch das wieder auf.
       
       Mit dem Geld kommt man nicht weit. Ich musste mir die Frage stellen: Soll
       das ältere Kind einen Schwimmkurs belegen? Oder soll es weiter zum
       Selbstverteidigungskurs gehen, den es so gerne macht? Beides kann
       lebensrettend sein. Aber beides auf einmal geht nicht. Die Leistung BuT ist
       auch nicht übertragbar vom großen aufs kleine Kind, wenn etwa das Baby
       keinen Kurs macht. Beim Schwimmen hatte ich Glück, ich ergatterte nach
       vielen Nachfragen einen Platz beim DLRG – für 50 Euro im Jahr plus
       Aufnahmegebühr. Bei den Berliner Bäder Betrieben, wo viele in der Stadt ihr
       Seepferdchen machen, kosten 18 Termine fast 200 Euro.
       
       Das Misstrauen gegenüber den Eltern ist übrigens nicht berechtigt, hat
       [5][eine weitere Bertelsmann-Studie] belegt, Direktzahlungen kommen demnach
       sehr wohl den Kindern zugute.
       
       ## Wunsch nach mehr Entscheidungsfreiheit
       
       Ich selbst zwacke regelmäßig meinen eigenen Regelsatz an, um meinen Kindern
       das zu kaufen, was sie brauchen, um gesund aufzuwachsen. Ich trinke weder
       Alkohol noch rauche ich. Ich habe keine teuren Hobbys und wüsste auch
       nicht, wann ich Zeit dafür hätte. Ich verzichte: kein Latte Macchiato,
       damit die Kinder zusammen mit Freunden zum neuen hippen Eisladen mit
       frischen Waffeln gehen können. „Ich brauche nichts“, sage ich und tupfe dem
       Kleinkind die Eisschlieren von der Wange. Mit einem Taschentuch in der Hand
       fühlt sie sich nicht ganz so leer an.
       
       Einen solchen Lebensstil habe ich mir vor meiner Mutterschaft nicht
       vorstellen können. Als ich noch als wissenschaftliche Mitarbeiterin
       arbeitete, lud ich meine Freund*innen zum Kaffee, Essen oder einen Drink
       ein, heute laden sie mich ein. Wenn ich damals etwas wollte, kaufte ich es
       mir. Ich hatte nicht einmal im Kopf, was eine Gurke so kostet. Sie landete
       einfach im Einkaufskorb.
       
       Heute bin ich Anfang 40 und finde sparsam sein und nachhaltig leben nicht
       verkehrt. Auch dem Minimalismuskonzept kann ich etwas abgewinnen. Doch
       meine Kinder sollen sich nicht abgehängt fühlen, weil sie auf gesunde
       Lebensmittel, Hobbys oder Ausflüge verzichten müssen. Sie sollen selbst
       entscheiden, wie der Rucksack oder die Schuhe aussehen – und nicht
       unbedingt das nehmen müssen, was gerade am Flohmarktstand günstig angeboten
       wird. Mehr Entscheidungsfreiheit, das wünsche ich mir.
       
       Selbst schuld, werden manche sagen, wenn sie diesen Text lesen. Kinder soll
       man nur kriegen, wenn man sie sich leisten kann.
       
       ## Die Scham
       
       Würde man dieser Argumentation folgen, sähe es weltweit schlecht aus mit
       den Geburtenraten. Kinder kosten den Staat immer. Auch Kindergeld, Schulen
       und Spielplätze sind volkswirtschaftliche Ausgaben. Aber sie lohnen sich.
       [6][Wissenschaftler des Instituts für Wirtschaftsforschung ifo] haben
       vorgerechnet, dass Familien mit jedem Kind im Durchschnitt ein kleines
       Vermögen an den Staatshaushalt transferieren. Ohne sie würden die
       Sozialsysteme bald kollabieren. Meine Kinder werden dem Staat aller
       Wahrscheinlichkeit nach mehr bringen als sie kosten – trotz Bürgergeld.
       
       Ich kann meinen Kindern vielleicht nur wenig Materielles bieten, dafür
       einen sicheren Hafen und unendlich viel Liebe, damit sie sich zu
       zufriedenen, resilienten, verantwortlichen, demokratischen und
       konfliktfähigen Erwachsenen entwickeln. Auch Bildung und Wissen kann ich
       ihnen weitergeben. Ohne diese Basis würde ihnen auch Reichtum wenig
       Lebenszufriedenheit bringen.abwehren
       
       Es gibt viele unterschiedliche Leistungen des Staates für Familien, aber
       Alleinerziehende profitieren wenig von ihnen. Unterhalt,
       Unterhaltsvorschuss, Kinderzuschlag, Bürgergeld und Wohngeld fressen sich
       gegenseitig auf. Das Armutsrisiko für Ein-Eltern-Familien steigt seit
       Jahren. Die Wissenschaftlerin [7][Eva Maria Hohnerlein vom
       Max-Planck-Institut] spricht von „intransparenten Regelungen und sich
       kannibalisierenden Wechselwirkungen“.
       
       Wütend bin ich trotzdem schon länger nicht mehr. Ich habe mich irgendwie an
       die Armut gewöhnt. Nur im direkten Vergleich mit anderen Familien, die sich
       auf Spielplätzen über Urlaubsziele unterhalten oder in der Whatsapp-Gruppe
       nach weiteren Kindern für den Theaterworkshop am Wochenende fragen, fühle
       ich sie: die Armut und das Gefühl, nicht dazuzugehören.
       
       Ich dränge das Gefühl weg. Es wäre zu schmerzhaft, sich permanent damit zu
       befassen. Auch die Scham versuche ich abzuwehren. Ich sage mir, dass diese
       Form der Familienpolitik beschämend ist und nicht meine Situation. Und doch
       ist sie da, wie unter einem riesigen Wäscheberg begraben.
       
       ## Viel Angriffsfläche
       
       Ich habe im Laufe meiner Mutterschaft sehr viele
       Diskriminierungserfahrungen diesbezüglich gemacht: weiblich, Mutter,
       alleinerziehend. Du wirst dann anders gelesen, das bietet viel
       Angriffsfläche. Alleinerziehende sind eben allein, kein Eltern-Team, das
       gemeinsam auftritt, und damit sind sie verwundbarer – zumindest fühle ich
       mich manchmal so.
       
       Ob in Arztpraxen, in der Kita, in Beratungsstellen oder anderen
       Institutionen – alleinerziehende Frauen können diskriminiert werden. Eine
       Ursache dafür kann der sogenannte Halo-Effekt sein. Man spricht von ihm,
       wenn man nur eine oder wenige Informationen über einen Menschen hat,
       beispielsweise dass jemand alleinerziehend ist, und dann weitere
       Eigenschaften dazu dichtet.
       
       Vielleicht liest die Erzieherin in der Kita das Kind anders, wenn sie weiß,
       dass es in einer Ein-Eltern-Familie lebt und Bürgergeld bezieht. Zu dem
       Merkmal alleinerziehend kommen dann andere imaginierte Eigenschaften hinzu
       wie wenig Bildungsressourcen, Überforderung, Überbehütung, psychisch
       instabil, weil allein und so weiter.
       
       Aktuell suchen wir einen Kitaplatz. Auch da darf ich erst mal dankbar sein,
       dass die Betreuung in Berlin grundsätzlich kostenlos ist. Die Suche ist
       nicht einfach. Ich habe eine Zusage für eine private Kita mit vielen
       Gütesiegeln bei uns um die Ecke. Die Erzieher*innen fahren mit einem
       gemieteten Bus alle zwei Wochen auf einen Bauernhof. Nice to have – aber
       pädagogisch nicht zwingend und für Bürgergeldempfängerkinder wie meine von
       vornherein ausgeschlossen: Neben dem Mittagessen, das in Berlin für Kinder,
       die soziale Transferleistungen bekommen, übernommen wird, kostet die Kita
       94 Euro im Monat. Das haben wir nicht.
       
       ## Privilegierte Ehefamilien
       
       Eine andere Kita, die sich Vielfalt auf die Fahnen geschrieben hat und
       Regenbogenfamilien, Alleinerziehende und kinderreiche Familie ausdrücklich
       willkommen heißt, nimmt 64 Euro. Eine soziale Staffelung gibt es auch hier
       nicht. Es ist zu viel, ich suche weiter. Eine Tagesmutter hat Plätze frei
       und nimmt nur 12 Euro. Doch da ich als Alleinerziehende die Urlaubs- und
       Krankentage sowie kürzere Betreuungszeiten nicht abfedern kann, klappt es
       auch hier nicht.
       
       Schuld an der Armut ist nicht etwa die Arbeitslosigkeit, denn 71 Prozent
       der alleinerziehenden Mütter und 87 Prozent der alleinerziehenden Väter
       gehen laut Bertelsmann-Stiftung einer Arbeit nach. Ursächlich dafür scheint
       ein System zu sein, das immer noch von Zwei-Eltern-Familien ausgeht. Ich
       bin stolz auf meinen Master mit 1,0, gleichzeitig bin ich stolz auf unsere
       kleine Familie. „Wir sind gut so, wie wir sind“, versuche ich meinen
       Kindern zu vermitteln. Doch die angebliche Politik gegen Kinderarmut
       suggeriert genau das Gegenteil: Das Max-Planck-Institut stellte fest, dass
       unser System vor allem Ehefamilien privilegiert. Dass die neue
       Bundesregierung das ändern wird, bezweifle ich.
       
       Und die [8][Kindergrundsicherung]? Viele fordern sie, vielleicht ohne zu
       wissen, dass sie keinen großen Mehrwert für Kinder in Armut hätte. Der
       Regelsatz bliebe eigentlich gleich, lediglich die Struktur würde verändert.
       Leistungen sollen leichter beantragt werden können, verschiedene Leistungen
       würden anders zusammengefasst. Das klingt gut, wäre aber nur eine neue
       Form, keine neue Leistung. Und selbst das wird mit der neuen Regierung wohl
       nicht mehr kommen.
       
       ## Ausnahmsweise mal wirklich neue Schuhe
       
       Charity wie Weihnachtsgeschenke von privaten Organisationen, Lebensmittel
       von der Tafel und Portale für gebrauchte Dinge lassen jüngere Kinder in dem
       Glauben, sie würden anderen Kindern in ihrem Umfeld in nichts nachstehen.
       Spürbar wird Armut bei älteren Kindern.
       
       Mein Schulkind achtet besonders auf seine Schulsachen, weil es weiß, dass
       sie kosten. Zwischen den Jahren war es besonders hart. Das Schulkind
       stolperte an einer Baustelle so unglücklich, dass es einen dicken blauen
       Fleck am Knie bekam und die Sohle vom Winterschuh abriss.
       
       Das Hämatom verblasste wieder, zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert.
       Aber ich musste nach neuen Winterschuhen für die nur noch wenigen Wochen
       bis zum Frühling Ausschau halten. Ich verbrachte Stunden am Handy, um
       günstige zu finden, die noch tragbar waren, was man letztlich erst sicher
       weiß, wenn sie im Paket ankommen. Das Schulkind wollte mir von seinem
       Taschengeld etwas dazu geben, was ich empört ablehnte. Abends, in einer
       ruhigen Minute, überkam mich die Trauer darüber, dass es in eine
       Verantwortung geht, in die es nicht gehen sollte. Letztlich kaufte ich im
       Ausverkauf neue Winterschuhe für 38 Euro. Mein Schulkind war sehr glücklich
       über die ausnahmsweise mal wirklich neuen Schuhe aus einem Karton mit
       knisterndem Füllpapier.
       
       In meinem Alltag wird klar, dass die Regelbedarfe viel zu niedrig sind, um
       unser Existenzminimum sicherzustellen. Will ich gesunde Lebensmittel statt
       Vitaminpillen aus der Drogerie für meine Kinder, will ich einen Sportverein
       mit der nötigen Ausrüstung statt darauf zu warten, dass der Hort irgendwann
       mal irgendeine AG anbietet, will ich einen Musikkurs für mein Kleinkind
       statt ein Soundbuch mit bunten Knöpfen, dann reicht es nicht.
       
       Wenn eine neue Bundesregierung das Thema Kinderarmut nur mit neuen Labeln
       versieht oder die Leistungen sogar verringert, bleiben meine Kinder arme
       Kinder. So wie viele andere auch.
       
       8 Mar 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/user_upload/Factsheet_Alleinerziehende_2024.pdf
 (DIR) [2] /Generaldebatte-im-Bundestag/!5989525
 (DIR) [3] /Aktivistin-zu-Buergergeld-Sanktionen/!5996498
 (DIR) [4] /Bildungs--und-Teilhabepaket-BuT/!5530021
 (DIR) [5] https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2018/november/gegen-armut-geld-fuer-familien-kommt-bei-kindern-an
 (DIR) [6] https://www.ifo.de/DocDL/ifo_Forschungsberichte_27.pdf
 (DIR) [7] https://idw-online.de/de/news720098
 (DIR) [8] /Kindergrundsicherung/!t5564697
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Katharina Schwedt
       
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