# taz.de -- Tourismus in Venedig: Die goldene Gans
       
       > Unsere Autorin lebt schon mehr als 30 Jahre in Venedig. Während des
       > Karnevals fällt auf: Die Stadt ist mittlerweile ein rein kommerzielles
       > Schauobjekt.
       
 (IMG) Bild: Touristen bestaunen ein traditionelles venezianisches Kostüm während des Karnevals in Venedig im Januar 2024
       
       Venedig taz | Richtung Markusplatz kann man nur noch in Trippelschrittchen
       laufen. Weit und breit sind keine eleganten Rokoko-Damen, Harlekins oder
       Pulcinellas zu sehen, nur resignierte Tagestouristen in Regencapes, die den
       langen Weg vom Festland in Kauf genommen haben, um sich an
       bangladeschischen Ein-Euro-Shops mit Wackelgondeln und Pasta-to-go-Läden
       durch die Gassen schieben.
       
       Mit seinen 90.000 Besuchern am Karnevalssamstag wurde der diesjährige
       Karneval von Venedig zum Flop erklärt – wobei der Begriff „Flop“ in einer
       Stadt, die im Jahr von 30 Millionen Touristen niedergerannt wird, natürlich
       relativ ist. Das Wochenende vor Rosenmontag und Faschingsdienstag gilt
       traditionell als Höhepunkt des venezianischen Karnevals – an dem an
       Spitzentagen „normalerweise“ 150.000 Touristen auf die 49.000 verbliebenen
       Venezianer treffen, sofern diese nicht die Flucht ergriffen haben.
       
       Der touristischen Monokultur wird in Venedig seit 30 Jahren wie eine
       Staatsreligion gehuldigt: Den Anfang machte der langjährige und von den
       Medien viel gehätschelte Bürgermeister, der Philosoph Massimo Cacciari, als
       er mit seinem Privatisierungsmanifest 1994 garantierte, Investoren alle
       Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Gesagt, getan: In 30 Jahren verlor
       die Stadt 30.000 Einwohner. Dem von Bürgermeister Cacciari initiierten
       Programm folgten alle seine Nachfolger. Venedig soll keine Stadt mehr sein,
       sondern nur noch Schauobjekt. Heute stehen den in der Stadt verbliebenen
       49.172 Venezianern 50.016 Touristenbetten gegenüber.
       
       Jede frei gewordene Wohnung wird nicht vermietet, sondern in eine
       Ferienwohnung verwandelt. Venedig ist die Stadt mit den meisten
       Ferienwohnungen in ganz Italien. [1][Dank Ocio], einer venezianischen NGO,
       die den Wohnraum in Venedig analysiert, weiß man, dass die Fabel von den
       Bedürftigen, die sich mit der Vermietung eines Zimmers ihr Einkommen
       verbessern, nie gestimmt hat. Fünf Prozent der Hosts gehören Hunderte
       Wohnungen, machen aber 30 Prozent des Umsatzes aus. 75 Prozent der Hosts
       leben nicht in Venedig.
       
       Zu den Gewinnern der Airbnb-Pest gehören aber auch Hotels, Versicherungen
       und andere Unternehmen, die unzählige Ferienwohnungen betreiben: „Ganze
       Wohngebäude wurden de facto in Hotels verwandelt, ohne dass das
       städtebaulich oder steuerlich so gewertet wurde. Somit können auch sie von
       der steuerlichen Begünstigung für die Vermietung von Ferienwohnungen
       profitieren, die bei 23 Prozent liegt“, sagt Francesco Penzo von Ocio – und
       weist auf die Absurdität hin, dass ein venezianisches Gesetz, das
       vorschreibt, die Vermietung von Wohnungen als Airbnb auf 120 Tage zu
       beschränken, nicht angewendet wird. Weil die Anwendung des Gesetzes dem
       Bürgermeister freigestellt ist.
       
       Zu den Profiteuren der Airbnb-Pest gehören in Venedig auch die Bettwanzen.
       Denn anders als in Hotels, wo das Gesundheitsamt dafür sorgt, dass mit
       Bettwanzen verseuchte Zimmer nicht weitervermietet werden können, gilt das
       für Ferienwohnungen nicht. Da hängt es allein vom Vermieter ab – der sich
       ungern um seinen Gewinn bringen lässt.
       
       Weil in Venedigs Häusern nur noch wenige Venezianer leben, hört man in den
       Gassen niemanden mehr Venezianisch sprechen. Stattdessen Englisch,
       Französisch, Deutsch und – gelegentlich noch – Italienisch. Um zu wissen,
       wer in den Gassen Venedigs unterwegs ist, muss aber niemand den Mund
       aufmachen, es reicht ein Smartphone in der Tasche. Damit offenbart er dem
       digitalen Hirn der Stadt sein Innerstes: Der Smart Control Room ist darauf
       spezialisiert, Daten abzuschöpfen: mittels automatisch eingeloggter und
       georteter Smartphones, Sensoren, 700 Überwachungskameras mit
       Gesichtserkennung und 50 Bewegungsmeldern, weiß die Stadt Venedig, dass von
       den 90.000 Besuchern des diesjährigen Karnevalssamstag 60.000 Besucher aus
       dem Ausland angereist sind: 16,3 Prozent Franzosen, 11,5 Prozent Engländer,
       10,1 Prozent Spanier und 9,9 Prozent Deutsche, wundersamerweise auch
       Karibikbewohner von der Insel Aruba, den Niederländischen Antillen und
       Zentralamerikaner aus Belize.
       
       22 Prozent der italienischen Besucher kamen aus der Lombardei und dem
       Friaul, 8 Prozent aus dem Veneto. Mit dem Smart Control Room verfügt die
       Stadt Venedig über eine Masse von Daten, die zwar anonymisiert erhoben
       werden, die aber zu wertvollen Rohstoffen werden, wenn sie in die falschen
       Hände geraten.
       
       Die Karnevalsveranstaltungen werden von „Vela“, dem operativen Arm der
       Stadt, vermarktet, der auch die einstigen venezianischen Volksfeste Regata
       Storica und das Redentore-Fest organisiert. Die Geldmaschine Karneval
       funktioniert: Ein Ticket für die Karnevalsshow im Arsenale kostete für eine
       dreiköpfige Familie schnell mehr als hundert Euro.
       
       Venedig ist die Gans, die goldene Eier legt. Auch für die Region Veneto,
       von wo aus die Tagestouristen in Bussen und auf Booten anreisen.
       Folgerichtig nennt sich das Veneto neuerdings The Land of Venice –
       ungeachtet der Tatsache, dass Venedig alles sein mag, aber definitiv kein
       Land. Aber die Wirklichkeit spielt in dieser Parallelwelt, in der Venedig
       keine Stadt mehr ist, sondern nur ein zu vermarktendes Produkt, keine Rolle
       mehr.
       
       Karneval in Venedig heute, das ist ein Massenspektakel in einer zum
       Komparsen degradierten Stadt: Während Tausende Nichtkostümierte mit ihren
       Smartphones Jagd auf einen Maskierten machen, machen sich einige wenige
       Privilegierte in Reifröcken und Puderperücken auf zum [2][„Ballo del
       Doge“,] dem teuersten Karnevalsball der Stadt, wo sie von Akrobaten,
       Tänzern und Verrenkungskünstlern bespaßt werden. Im Norden der Stadt, unter
       den gewaltigen Marmorsäulen der Scuola della Misericordia, versammelte sich
       einst die Bruderschaft der Barmherzigkeit – von der heute wenig zu spüren
       ist, wenn 5.000 Euro Eintritt im bürgermeistereigenen Renaissance-Gebäude
       pro Kopf verlangt werden. Wer sich das nicht leisten kann, darf dort
       immerhin noch für 800 Euro beim „After Dinner“ auf die leergegessenen
       Teller schauen.
       
       Der jetzige Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, konnte die vom
       Renaissance-Architekten Sansovino erbaute [3][Scuola della Misericordia]
       bis zum Jahr 2051 umsonst pachten; im Gegenzug für 11 Millionen Euro, die
       er – nach eigenen Angaben – für die Renovierung ausgegeben hat und wohl
       wieder reingeholt haben dürfte, indem er die Scuola für Events vermietet.
       
       Brugnaro wurde 2015 zum ersten Mal gewählt und 2020 für weitere fünf Jahre
       in seinem Amt bestätigt, allerdings nicht von den Venezianern: Mehr als 63
       Prozent der Venezianer stimmten gegen ihn. Brugnaro stammt aus Spinea und
       ist – aus venezianischer Sicht – ein campagnolo, ein Landei, das nicht mal
       in der ehemaligen Provinz Venedig wohnt, sondern in der Provinz Treviso in
       Mogliano Veneto, deren Bewohner dank der noblen Geste des Regenten Luigi
       Brugnaro I. die Museen von Venedig an Feiertagen umsonst besuchen dürfen –
       ein Privileg, das sonst nur Venezianern vorbehalten war.
       
       Um zu verstehen, warum Venedig von Bürgermeistern regiert wird, die weder
       in Venedig wohnen noch die Interessen der Venezianer vertreten, muss man
       wissen, dass Venedig über keine eigene Stadtverwaltung verfügt, sondern
       während des Faschismus von einer geschäftstüchtigen Gruppe Industrieller
       mit dem Festland zwangsverheiratet wurde: Zur Zeit von Mussolini lebten in
       Venedig noch 200.000 Einwohner, auf dem Festland nur 40.000. Heute hat sich
       das Verhältnis praktisch umgekehrt.
       
       Die Mehrheit der Wählerschaft lebt auf dem Festland: 177.000
       Festlandsbewohnern stehen etwas mehr als 49.000 Venezianer gegenüber, man
       könnte sagen: auf verlorenem Posten. Wenn der Bürgermeister von Venedig
       gewählt wird, wählen ihn nicht die Venezianer, sondern die
       Festlandsbewohner von Mestre, Marghera, Favaro, Campalto,
       Chirignago-Zelarino, deren Lebenswirklichkeit sich fundamental von der
       Venedigs unterscheidet: Wasser versus Land. Das Festland ist Brugnaroland,
       in Venedig dagegen versammeln sich viele Kritiker. Bürgermeister Brugnaro
       rächte sich deshalb an den Venezianern, indem er nur Festlandbewohner in
       den Stadtrat berief.
       
       Fünf Mal haben die Venezianer durch Volksabstimmungen versucht, der
       Zwangsehe mit dem Festland zu entkommen, fünf Mal wurden sie von den
       Festlandsbewohnern überstimmt. Warum alle Bürgermeister Venedigs diese
       Zwangsehe wie das Dogma von der Dreifaltigkeit verteidigen, erklärt sich
       vor allem mit den Geldern des Spezialgesetzes für den Erhalt von Venedig,
       die das Regieren auf dem Festland vereinfachen: Gelder, die nicht dem
       Erhalt von venezianischen Fundamenten und Palazzi dienen, sondern in
       Bürgersteigen auf dem Festland enden.
       
       Überdies ist der Bürgermeister von Venedig auch Bürgermeister der
       „Metropolitanstadt Venedig“, wie die ehemalige Provinz Venedig heute
       hochtrabend heißt: sindaco metropolitano. Auf dem Festland der
       „Metropolitanstadt“ leben sechzehnmal mehr Menschen als in Venedig, die
       diesen Metropoliten schon aus dem Grunde anbeten, weil er alles dafür tut,
       dass der Tagestourismus Venedig auch weiterhin ungehindert überfluten kann
       – und die so Geschäfte machen. Auf Airbnb und booking.com verkaufen sich
       selbst umliegende Dörfer wie Campagna Lupia oder Quarto d’Altino als
       Venedig.
       
       Und daran wird auch das [4][Eintrittsgeld für Venedig] nichts ändern, das
       am 25. April eingeführt wird: Vielmehr wird damit klar, dass Venedig nicht
       mehr als lebendige Stadt betrachtet, sondern zum gebührenpflichtigen Museum
       degradiert wird. Mit den lächerlichen fünf Euro ist keine Höchstgrenze für
       die Zahl der Tagestouristen verbunden – die Bewohner des Veneto, die 70
       Prozent der Tagestouristen ausmachen, sind davon befreit. Das Eintrittsgeld
       dient lediglich als Feigenblatt für den weiterhin unregulierten Ausverkauf
       der Stadt: „Wie anders ist es zu verstehen, wenn gleichzeitig vier neue
       Wasserverbindungen vom Festland geschaffen werden? Natürlich ist mit dem
       Eintrittsgeld keine Begrenzung des Massentourismus verbunden“, sagt Aline
       Cendon von der venezianischen Bürgervereinigung Gruppo 25 aprile.
       
       Als Venedig im letzten Herbst auf die rote Liste der gefährdeten Stätten
       des [5][Unesco-Welterbes] gestellt werden sollte, rettete sich die
       venezianische Stadtverwaltung mit dem Eintrittsgeld. Und das Unesco-Komitee
       jubelte: Das Eintrittsgeld sei ein einzigartiges Pilotprojekt zur
       Begrenzung des Tagestourismus, das auch in andere Städte exportiert werden
       könne. Die Touristenströme würden kontrolliert dank des Smart Control Room.
       
       Aber nicht nur die Touristenströme werden kontrolliert, sondern auch die
       Venezianer, die jeden Familienangehörigen melden müssen, der sie besucht,
       und sei es auch nur tagsüber, um einen QR-Code zu erhalten, der erlaubt,
       umsonst nach Venedig zu kommen – eine Maßnahme eines Überwachungsstaats.
       
       Wie interessant die Daten des [6][Smart Control Room] für Investoren in
       Venedig sind, zeigt sich auch darin, dass das private Transportunternehmen
       Marive mit der Zusammenarbeit mit dem Smart Control Room wirbt. Zufällig
       gehört Marive auch zu den Sponsoren des bürgermeistereigenen
       Basketballklubs Reyer Venezia Mestre.
       
       Als Bürgermeister ist der Unternehmer Luigi Brugnaro ein wandelnder
       Interessenkonflikt. Mittelpunkt seines Wirtschaftsimperiums ist die Holding
       Umana, ein Konglomerat von etwa 20 Firmen, dessen Geschäfte er beim
       Amtsantritt schwor, einem „Blind Trust“ überlassen habe, um
       Interessenkonflikte zu vermeiden. Indes zählen zu den Sponsoren seines
       Basketballverein Reyer etliche in Venedig tätige Unternehmer: etwa das
       private Transportunternehmen Alilaguna, das seine Firmentreffen in der
       bürgermeistereigenen Misericordia abhielt, Zeitarbeiter der
       bürgermeistereigenen privaten Arbeitsvermittlungsagentur Umana beschäftigte
       und sowohl mit Direktverträgen für den öffentlichen Nahverkehr als auch mit
       der Ausweitung des Alilaguna-Imperiums belohnt wurde.
       
       „Die Sponsoren von Reyer haben in gewisser Weise Vorteile, wie im Fall von
       Alilaguna, das direkte Verträge für einige Strecken erhielt, ohne dass es
       überhaupt eine Ausschreibung gab. Im Jahr 2022 gab es eine, aber zumindest
       bis 2019 gab es keine“, sagt Marco Gasparinetti. Er ist
       Oppositionspolitiker der Bürgervereinigung Terra&Acqua, der über die
       Interessenkonflikte des Bürgermeisters in einem Blog berichtete und dafür
       vom Präsidenten von Alilaguna auf 150.000 Euro Schadensersatz verklagt
       wurde. Für Gasparinetti ist dies ein klarer Fall einer
       Einschüchterungsklage.
       
       Die Interessenkonflikte des venezianischen Bürgermeisters zogen bereits
       2015 mit ihm in das Rathaus am Canal Grande ein, als Luigi Brugnaro sein
       Amt nicht nur als ehemaliger Präsident des Arbeitgeberverbands
       Confindustria, sondern auch als Besitzer eines 40 Hektar großen, mit
       Giftmüll belasteten, aber strategisch gut gelegenen Areals in Porto
       Marghera antrat, das er dem italienischen Staat für den Spottpreis von 5
       Millionen Euro abgekauft hat. Und das er, wie die venezianische Opposition
       2018 enthüllte, dem chinesischen Investor Ching Chiat Kwong verkaufen
       wollte.
       
       Als im Herbst 2023 ein Bus in Mestre über die marode Leitplanke stürzte und
       21 Menschen starben, delegierte die venezianische Staatsanwaltschaft einen
       Teil der Ermittlungen zum Busunglück an die Gemeindepolizei von Venedig,
       die dem Bürgermeister untersteht und damit folglich in einem
       Interessenkonflikt steht. Und dass die Aktiengesellschaft Venis, das
       Informatikunternehmen, das den Smart Control Room betreibt, für die
       Staatsanwaltschaft das IT-Material des Vorfalls überprüfen soll, ist im
       Zusammenhang mit einem Unglück, das 21 Menschen das Leben gekostet hat,
       zumindest eigenartig. Und noch eigenartiger ist, dass der Geschäftsführer
       der Aktiengesellschaft Venis gleichzeitig Direktor für Marketing und
       Kommunikation der bürgermeistereigenen Basketballmannschaft Reyer und
       Präsident des Informatikunternehmens Attiva ist, das wiederum zur
       bürgermeistereigenen Umana-Holding gehört.
       
       Die Interessenkonflikte des venezianischen Bürgermeisters weckten auch das
       Interesse der letzten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Italiens
       verbliebenen [7][Investigativsendung „Report“]. „Report“ enthüllte weitere
       Details: Etwa, dass dem chinesischen Investoren zwei Palazzi aus
       städtischem Besitz verkauft wurden. Mister Kwong bekam Palazzo Donà und
       Palazzo Papadopoli für einen Freundschaftspreis. Er war bei der
       öffentlichen Ausschreibung auf wundersame Weise der einzige Bieter und
       bekam den Zuschlag, nachdem ihm sein Vertrauensmann geschrieben hatte: „Es
       wird kein Problem sein, ihn [den Palazzo] an Sie zu vergeben. Ich habe die
       rechte Hand des Bürgermeisters getroffen, und er hat mir das bestätigt.“
       
       Dank „Report“ wissen wir auch, dass Brugnaro, obwohl schon im Amt, den
       Verkauf seines Grundstücks in Marghera tatsächlich selbst mit dem Chinesen
       verhandelt hat. Dass sein propagierter Blind Trust sehr gut sehen kann, kam
       heraus, nachdem „Report“ mit einem Video bewies, wie Brugnaro sich mit dem
       Chinesen im Spielcasino von Venedig getroffen hat, um dort sein Grundstück
       anzupreisen, auf dem eine gigantische Waterfront entstehen sollte. Als
       Brugnaro von dem Chinesen auch noch eine nicht rückzahlbare Garantie von 10
       Millionen Euro für das Geschäft verlangte, war es Mister Kwong doch zu
       viel: Das Geschäft kam nicht zustande.
       
       Wie sehr Brugnaros Amt seinen Geschäften dient, bewies auch ein
       Sachverständiger für Geldwäsche: Seit Brugnaro sein Amt antrat, haben sich
       die liquiden Mittel seiner Unternehmen verzehnfacht. Kein schlechter Deal.
       
       Mit Brugnaro als Bürgermeister wird Venedig wohl weiter im Würgegriff der
       Kommerzialisierung untergehen. Und alles, was den venezianischen Karneval
       einst ausgemacht hat, wie das Stegreiftheater oder Tänzer und Musiker, die
       durch die Gassen zogen, der Vergangenheit angehören.
       
       17 Feb 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://ocio-venezia.it/
 (DIR) [2] https://ilballodeldoge.com/ballo-del-doge/
 (DIR) [3] https://www.misericordiadivenezia.it/en/
 (DIR) [4] /Fuenf-Euro-fuer-Venedig/!5955347/
 (DIR) [5] https://www.unesco.de/kultur-und-natur/welterbe/welterbe-weltweit/venezianisches-verteidigungssystem-des-16-bis-17
 (DIR) [6] https://netzpolitik.org/2021/ueberwachung-in-venedig-smart-city-auf-dem-wasser/
 (DIR) [7] /Italienisches-Politmagazin-Report/!5835525
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Petra Reski
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Venedig
 (DIR) Tourismus
 (DIR) Schwerpunkt Korruption
 (DIR) Lesestück Recherche und Reportage
 (DIR) Italien
 (DIR) Tourismus
 (DIR) Unesco-Kulturerbe
 (DIR) Albanien
 (DIR) Venedig
 (DIR) Venedig
 (DIR) Genuss
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Venedig verlangt Eintritt: Fünf Euro gegen den Massenansturm
       
       Wer eine Tagestour nach Venedig macht, zahlt künftig Eintritt. Zu härteren
       Maßnahmen gegen Überfüllung kann sich die Stadt aber nicht durchringen.
       
 (DIR) Reisen in der Klimakrise: Länger Urlauben hilft dem Klima
       
       Passen sich Urlaubsreisende der Klimakrise an? Nein, nicht nachhaltig,
       zeigt die Forschung. Helfen könnten weniger Kurztrips.
       
 (DIR) Immaterielles Unesco-Kulturerbe: Denk ich an Deutschland
       
       Sechs neue Traditionen sind nun Kulturerbe, darunter Finsterwalder
       Sangestradition und Berliner Techno. Aber Deutschland hat noch viel mehr zu
       bieten.
       
 (DIR) Italiens Asylpolitik: Albanien stimmt Abkommen zu
       
       Das Parlament des osteuropäischen Nicht-EU-Staats gibt grünes Licht:
       Künftig darf Italien in Albanien Geflüchtetenlager errichten und
       Asylanträge prüfen.
       
 (DIR) Doku „Lagunaria“ über Venedig: Die Ballade vom Versinken
       
       Erst kam die Flut, dann die Pandemie. Der Dokumentarfilm „Lagunaria“ von
       Giovanni Pellegrini sinniert über ein Venedig nach seinem Verschwinden.
       
 (DIR) Fünf Euro für Venedig: Ein besonderer Tag
       
       Ab 2024 sollen Tagestouristen für Venedig an bestimmten Tagen Eintritt
       bezahlen. Die Maßnahme wird keines der drängenden Probleme der Stadt lösen.
       
 (DIR) Essen in Venedig: Wein, Cicchetti, Dolce Vita
       
       In Venedig gibt es eine Spezialität, die Einheimischen ebenso schmeckt wie
       Touristen: Kleine, üppig belegte Brothappen zum Aperitif.