# taz.de -- Initiative für Erhalt von 9-Euro-Ticket: Flatrate soll bleiben
       
       > Eine breite Initiative fordert die Verlängerung des 9-Euro-Tickets für
       > den ÖPNV. In der Regierung bahnt sich Streit über ein Anschluss-Projekt
       > an.
       
 (IMG) Bild: Laut einer Umfrage wünschen sich 79 Prozent der Bürger:innen ein günstiges Nachfolgeangebot
       
       Berlin taz | Das 9-Euro-Ticket braucht bis Ende des Jahres eine
       Fortführung, meint eine breit getragene Initiative und hat einen Aufruf
       gestartet, um die Bundesregierung unter Druck zu setzen. Die [1][Initiative
       „9-Euro-Ticket weiterfahren“] fordert neben der Verlängerung der Flatrate
       mehr Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie in mehr
       Personal und bessere Arbeitsbedingungen. An Haltestellen, in Regionalbahnen
       und im Internet sollen Unterschriften gesammelt werden. Außerdem plant die
       Initiative für den 27. August einen bundesweiten Aktionstag. Am Mittwoch
       darauf endet das 9-Euro-Projekt.
       
       „Die steigende Teuerungsrate zum Ablauf des 9-Euro-Monatstickets wird für
       viele Menschen sehr hart zu Buche schlagen“, sagt die frühere
       Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, Sabine Leidig vom Institut
       Solidarische Moderne. Die rot-grün-rote Denkfabrik hat den Aufruf
       mitinitiert, der von Attac Deutschland, der Radorganisation Changing Cities
       und dem Verein Neue Ökonomie mitgetragen wird. „Verkehrsminister Wissing
       will keine Lösung, die der notwendigen Verkehrswende gerecht wird“,
       kritisiert Leidig. Die Initiative fordert ab 2023 eine 365-Euro-Jahreskarte
       und für Menschen mit wenig Einkommen den Erhalt des 9-Euro-Tickets oder
       einen Nulltarif.
       
       Unterstützt wird der Aufruf unter anderem von
       Fridays-for-Future-Vertreterin Carla Reemtsma, dem Armutsforscher Christoph
       Butterwegge, dem Künstler Konstantin Wecker und der Aktivistin Carola
       Rackete. „Soziale und ökologische Krisen müssen sich nicht gegenseitig
       befeuern, wir können sie gleichzeitig lösen“, so Rackete. „Das 9-Euro
       Ticket ist ein Beispiel dafür: Es schafft [2][günstigen Zugang zu Mobilität
       und bringt den Klimaschutz] voran.“
       
       Laut einer Umfrage wünschen sich 79 Prozent der Bürger:innen ein
       günstiges Nachfolgeangebot. In der Bundesregierung bahnt sich aber Streit
       über eine Regelung nach August an. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken und die
       Grünen-Chefin Ricarda Lang sind für eine direkte Anschlusslösung. Die FDP
       lehnt das bislang ab. Bundesverkehrsminister [3][Volker Wissing will erst
       im November darüber beraten], wenn der Abschlussbericht der Marktforschung
       vorliegt.
       
       25 Jul 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://9-euro-ticket-weiterfahren.de/
 (DIR) [2] /Die-Zukunft-des-OePNV/!5865587
 (DIR) [3] /Nachfolge-fuer-9-Euro-Ticket/!5866833
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Krüger
       
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