# taz.de -- Merkel über GroKo-Verhandlungen: Sie will vier Jahre
       
       > Merkel spricht in einer ZDF-Sendung über die Große Koalition:
       > „Schmerzlich“ sei die Abgabe der Finanzen und sie stehe zum Versprechen,
       > vier Jahre zu regieren.
       
 (IMG) Bild: Angela Merkel spricht am Sonntagabend im ZDF über die Koalitionsverhandlungen
       
       Berlin afp/dpa | Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Entscheidung
       gerechtfertigt, in den Koalitionsverhandlungen der SPD das
       Finanzministerium zu überlassen. [1][„Das ist schmerzlich mit dem
       Finanzminister“], sagte Merkel am Sonntag in der ZDF-Sendung „Berlin
       direkt“. „Aber es ist aus meiner Sicht auch akzeptabel.“
       
       Denn andernfalls wären die Koalitionsgespräche gescheitert, stellte Merkel
       klar. „Die Alternative wäre gewesen, dass wir einfach hätten sagen müssen
       den Menschen, in der Sache haben wir einen Koalitionsvertrag, aber wir
       können uns leider auf die Ressorts nicht einigen. Das war nicht
       verantwortbar.“
       
       Die SPD hatte in den Koalitionsverhandlungen mit der Union das bislang von
       der CDU geführte Finanzministerium erstritten. Besonders in der CDU rief
       dies massive Kritik hervor. „Wir haben seitens der CDU einen Preis gezahlt
       für diese Regierung“, räumte Merkel ein. „Ich hätte gerne das
       Finanzministerium behalten.“ Der SPD das Ressort zuzugestehen, sei aber
       eine „bewusste Entscheidung“ gewesen.
       
       Merkel betonte, dass die Grundzüge der Finanzpolitik in dem
       Koalitionsvertrag vereinbart seien. Insofern könne ein Finanzminister von
       der SPD nicht machen, was er wolle. Darauf werde die Union achten,
       unterstrich die CDU-Vorsitzende. Merkel betonte zudem, dass die CDU nun
       wieder das Wirtschaftsministerium besetze und der Bereich Bauen in das
       CSU-geführte Innenministerium geholt worden sei.
       
       ## Zu große Zugeständnisse an die SPD
       
       Nach dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen war der Vorwurf laut
       geworden, Merkel habe zu große Zugeständnisse an die SPD gemacht, um die
       Fortsetzung ihrer Kanzlerschaft zu sichern. Natürlich sei sie angetreten,
       „um diese wunderbare Position wieder ausführen zu können“, sagte sie. Aber
       wer Kanzler sein wolle, müsse auch Verantwortung für das Land übernehmen.
       Sie habe vor der Bundestagswahl gesagt, dass sie wieder für vier Jahre
       antreten wolle. Dies wolle sie auch einhalten.
       
       „Ich gehöre zu den Menschen, die Versprochenes auch einhalten“, fügte die
       CDU-Vorsitzende hinzu. Sie sehe ihre Autorität in der CDU nicht beschädigt,
       betonte Merkel. Es sei klar, dass nach zwölf Jahren Amtszeit eine
       Nachfolgedebatte stattfinde. Denn „dann ist ja klar, dass ich ja nicht
       weitere zwölf Jahre Bundeskanzlerin sein werde“, sagte Merkel. Auch an
       ihrem Parteivorsitz wolle sie festhalten. „Für mich gehören diese beiden
       Ämter (Kanzlerschaft und Vorsitz) in eine Hand, um auch eine stabile
       Regierung führen zu können“, sagte Merkel. „Dabei bleibt es.“
       
       11 Feb 2018
       
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