# taz.de -- Kampf gegen Islamismus: Die Terroristen-Ampel des BKA
       
       > Mit einem standardisierten Fragebogen will das BKA „Gefährder“ besser
       > einschätzen. Diese werden in drei Stufen sortiert: die höchste ist „Rot“.
       
 (IMG) Bild: Das BKA entwickelte das Bewertungsinstrument gemeinsam mit Psychologen der Uni Konstanz
       
       Wiesbaden taz | Der Fall Anis Amri war für die Sicherheitsbehörden ein
       Schock. Im Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum waren sie Anfang November zu der
       fatalen Einschätzung gekommen, von dem Mann, der knapp sieben Wochen später
       auf dem Berliner Weihnachtsmarkt zwölf Menschen tötete, gehe keine akute
       Gefahr aus. [1][Ein neues Bewertungsinstrument], das das Bundeskriminalamt
       gemeinsam mit forensischen Psychologen der Universität Konstanz entwickelt
       hat, soll nun dabei helfen, islamistische Gefährder besser einzuschätzen.
       
       „Radar-iTE“ ist kein Computerprogramm, das mit Algorithmen die Gefahr
       berechnet, die von einem Islamisten ausgeht. Mit Hilfe eines
       Risikobewertungsbogens mit standardisierten Fragen und festgelegten
       Antwortkategorien sollen die zuständigen Beamten möglichst viele
       Informationen aus dem Leben eines sogenannten Gefährders zusammentragen.
       Ist die Person gewalttätig? Wie geht sie mit Behörden um? Welche Rolle
       spielen Waffen und Sprengstoff? Wie sieht es mit den Kontakten außerhalb
       der Szene aus? Solche Aspekte sollen die Beamten erheben.
       
       Danach wird der Gefährder nach festgelegten Regeln in eine dreistufige
       Skala eingeordnet. Gelb steht für ein moderates, Rot für ein hohes Risiko.
       „Damit wird erstmals eine bundesweit einheitliche Bewertung des
       Gewaltrisikos von polizeilich bekannten militanten Salafisten möglich“,
       sagt BKA-Präsident Holger Münch. „So können sich die Sicherheitsbehörden
       noch zielgerichteter mit den Personen befassen, bei denen ein hohes Risiko
       besteht.“
       
       Eine andere Chance haben diese angesichts begrenzter Ressourcen auch nicht.
       Derzeit gibt es bundesweit 573 eingestufte Gefährder, also Personen, denen
       die Behörden einen Anschlag zutrauen. Etwa 200 von ihnen leben derzeit in
       Deutschland und sind nicht in Haft.
       
       Einen Test hat Radar-iTE schon bestanden. Aus Sicherheitskreisen ist zu
       hören, dass Anis Amri aufgrund der vor dem Anschlag vorhandenen
       Informationen als eindeutig rot eingestuft wurde. Doch da war es zu spät.
       
       3 Feb 2017
       
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 (DIR) [1] http://www.bka.de/DE/Presse/Listenseite_Pressemitteilungen/2017/Presse2017/170202_Radar.html
       
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 (DIR) Sabine am Orde
       
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