# taz.de -- Die Grünen und die Linkspartei: Vertrauliches Date beim Italiener
       
       > Die vier Fraktionvorsitzenden der Parteien treffen sich erstmals im
       > kleinen Kreis. Es geht um die „politische Lage“ und die Chance für
       > Rot-Rot-Grün.
       
 (IMG) Bild: Schauen nach links – und in die Mitte: Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter
       
       Berlin taz | Die Fraktionsvorsitzenden von Grünen und Linkspartei im
       Bundestag werden sich heute Abend erstmals zu einem vertraulichen Gespräch
       treffen. Das erfuhr die taz am Vormittag aus Grünen-Kreisen. Teilnehmen
       werden Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter für die Grünen und Sahra
       Wagenknecht und Dietmar Bartsch für die Linkspartei.
       
       Die vier Spitzenpolitiker würden sich in einem italienischen Restaurant in
       Berlin treffen, hieß es bei den Grünen. Geplant sei ein „ausführlicher
       Austauch zur politischen Lage“. Es ist das erste Gespräch dieser Art, in so
       kleiner Runde haben sich die FraktionschefInnen der beiden
       Oppositionsparteien noch nie getroffen.
       
       Man kann davon ausgehen, dass die Fraktionsspitzen auch über Möglichkeiten
       eines rot-rot-grünen Bündnisses nach der Bundestagswahl 2017 sprechen
       werden. „Ich schaue ja kühl auf Bündnisoptionen wie Schwarz-Grün oder
       Rot-Rot-Grün“, sagte Göring-Eckardt am Donnerstag der taz.
       
       Bei beiden Varianten gebe es Verbindendes und Trennendes. „Entscheidend
       ist, dass Demokraten miteinander reden und Kontakt halten“, sagte
       Göring-Eckardt. „Sonst ist man nach Wahlen gar nicht mehr handlungsfähig
       und das wäre fatal und verantwortungslos.“ Der Sieg Donald Trumps sei
       spätestens der Anlass, sich das noch einmal klar zu machen.
       
       Erst im Oktober hatten sich rund 100 Abgeordnete von SPD, Grünen und Linken
       getroffen, um sich kennenzulernen und auszutauschen. Sogar SPD-Chef Sigmar
       Gabriel hatte dem Treffen damals einen spontanen Besuch abgestattet. Dies
       war allgemein als Signal gewertet worden, dass Gabriel sich die Option
       eines Linksbündnisses offenhalten will.
       
       Auch die Grünen haben ein strategisches Interesse an dieser Option. Sie
       wollen mit einem Kurs der Eigenständigkeit in den Bundestagswahlkampf
       ziehen, sich also Bündnisse in alle Richtungen offenhalten. So wollen sie
       bürgerliche und linksgrüne WählerInnen gleichermaßen ansprechen und auf die
       unsicheren Mehrheiten im kommenden Bundestag reagieren.
       
       Die Grünen-Spitze pflegt deshalb auch Kontakte zur Union. Göring-Eckardt
       war am Mittwochabend bei der so genannten Pizza-Connection zu Gast, einer
       Runde von je 15 Unions- und Grünen-Abgeordneten, die sich regelmäßig
       trifft. Dass das geplante Treffen mit den Linkspartei-Spitzen zeitlich so
       nah an diesem Besuch liegt, sei Zufall, hieß es bei den Grünen.
       
       10 Nov 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ulrich Schulte
       
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