# taz.de -- Nahost-Verhandlungen in New York: Sieben Stunden ohne Durchbruch
       
       > Sie kommen nicht aus der Sackgasse: US-Außenministerin Clinton und
       > Israels Ministerpräsident Netanjahu können trotz Marathon-Gespräch kaum
       > Positives vermelden.
       
 (IMG) Bild: Hillary Clinton zeigt es: so wenig Fortschritt nach mehr als sieben Studen Gespräch. Trotzdem können sie und Benjamin Netanjahu noch lachen.
       
       TEL AVIV/NEW YORK taz | US-Außenministerin Hillary Clinton und Israels
       Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben am Donnerstag nach einem mehr
       als siebenstündigen Gespräch lediglich erklärt, sich weiterhin für eine
       Wiederaufnahme direkter Nahost-Friedensgespräche einsetzen zu wollen. Im
       Zentrum des Gespräch habe "die Herstellung der Bedingungen für die
       Wiederaufnahme direkter Verhandlungen mit dem Ziel einer
       Zwei-Staaten-Lösung" gestanden, teilten sie in einer kurzen gemeinsamen
       Erklärung mit.
       
       Den erhofften Durchbruch brachte das Marathongespräch in New York offenbar
       nicht. Clinton hatte sich zuvor positiv gezeigt, die Gespräche aus der
       Sackgasse führen zu können, in welche sie nach der Ankündigung Israels zum
       Bau von 1300 neuen Wohnungen in Ost-Jerusalem geraten waren. Clinton und
       US-Präsident Barack Obama übten nach der Bekanntgabe dieser Pläne am Montag
       scharfe Kritik.
       
       Ist der Durchbruch auch nicht erzielt worden, berichtet die Tageszeitung
       Haaretz jedoch, dass sich die US-Regierung und Israel näher gekommen seien.
       Das Blatt beruft sich auf Netanjahus Verhandlungsdelegation.
       
       Die israelische Presse wertete es als gutes Zeichen, dass die Gespräche
       statt der vereinbarten anderthalb mehr als sieben Stunden dauerten. Zwei
       Stunden lang sollen Clinton und Netanjahu sogar ohne ihre Berater
       gesprochen haben. Nach israelischen Medienberichten will Netanjahu am
       Monatsende noch einmal zu einem Gespräch mit Präsident Barack Obama nach
       Washington reisen.
       
       Und eine Zusage machten die USA an Israel: Die Amerikaner wollen bei den
       Nahost-Friedensverhandlungen Israels Sicherheitsbedürfnisse in vollem
       Umfang berücksichtigen. An die Adresse der Palästinenser gewandt sagte
       Clinton außerdem, dass die Ziele im Nahost-Friedensprozess nur durch
       direkte Gespräche erreicht werden könnten.
       
       Netanjahu hat die Sicherheitsbedürfnisse Israels ins Zentrum der
       Friedensverhandlungen gestellt. Israel will unter anderem auch nach einem
       Abkommen mit den Palästinensern Soldaten im Jordantal an der Grenze zu
       Jordanien stationieren. Damit will Israel eine Bewaffnung von militanten
       Palästinensergruppen unter anderem mit Raketen unterbinden. Darüber hinaus
       drängt Netanjahu nach israelischen Medienberichten die US-Regierung nicht
       nur zu Sicherheitsgarantien, sondern zu einem Sicherheitsabkommen.
       
       Die direkten israelisch-palästinensischen Gespräche, die auf Druck der USA
       am 2. September aufgenommen worden waren, wurden kurz darauf unterbrochen,
       weil Israel sich weigerte, einen Baustopp für Siedlungen im israelisch
       besetzten Westjordanland zu verlängern. Nach Bekanntwerden der neuen
       Baupläne kündigte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Mittwoch an, den
       UN-Sicherheitsrat einschalten zu wollen.
       
       12 Nov 2010
       
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