# taz.de -- Waffenexporte nach Syrien: Auf Russland ist Verlass
       
       > Schon die Sowjetunion war für den Assad-Clan wichtigster Waffenlieferant.
       > Auch heute boomen die Rüstungsexporte Russlands nach Syrien.
       
 (IMG) Bild: Demonstration gegen Putins Unterstützung für Assad in Berlin.
       
       MOSKAU taz | Die Eskalation in Syrien rückt die militärischen Beziehungen
       zwischen Moskau und Damaskus erneut in den Vordergrund. Russland versorgt
       Syrien seit den 1970er Jahren mit Rüstungsgütern; die Sowjetunion war für
       den Assad-Clan wichtigster Waffenlieferant und Syrien der engste Verbündete
       der UdSSR im Nahen Osten.
       
       Das russische Rüstungskonsortium Rosoboronexport unterhält bis heute eine
       Niederlassung in Syrien und stellt auch technische Berater zur Verfügung.
       Allein 2011 soll Russland für eine Milliarde US-Dollar schwere Waffen –
       darunter auch Raketensysteme – nach Syrien geliefert haben. Insgesamt
       stehen noch Lieferungen in Höhe von 4 Milliarden Dollar aus.
       
       An Syriens Mittelmeerküste befindet sich der Hafen Tartus, Russlands
       einziger Flottenstützpunkt im Mittelmeer. Tartus scheint auch weiterhin
       Umschlagplatz für russische Waffenlieferungen zu sein. Susan Rice,
       US-Gesandte bei den Vereinten Nationen, sagte Anfang der Woche erneut, dass
       Lieferungen dieser Art „verwerflich“ sein. Sie berief sich auf Berichte von
       Menschenrechtlern, die bei Tartus das Anlegen des russischen Schiffs
       „Professor Katsmann“ beobachtet hatten.
       
       Der Frachter kam aus dem griechischen Piräus und hatte bei der Überfahrt
       den Funk abgeschaltet. Da auch keine offizielle Ladeliste verfügbar war,
       vermuten Bürgerrechtler Munition und Waffen an Bord. Schon im Januar hatte
       in Zypern der Frachter „Chariot“ mit einer Ladung von Präzisionsgewehren
       angelegt, die angeblich für die Türkei bestimmt waren, dann aber doch nach
       Tartus geliefert wurden.
       
       Moskaus UN-Botschafter Witali Tschurkin sagt dazu routinemäßig, es handele
       sich um legale Geschäfte, die keinen Einfluss auf den Konflikt in Syrien
       hätten. Indes hat der russisch-syrische Waffenhandel seit Beginn der
       blutigen Unterdrückung von Protesten gegen Assad im März 2011 stark
       zugenommen, insbesondere der Handel mit kleineren und Handfeuerwaffen.
       
       Der abtrünnige Chefrevisor des syrischen Verteidigungsministeriums, Mahmud
       Suleiman Haj Hamad, sagte gegenüber Reuters, dass sich die syrischen
       Rüstungsausgaben 2011 im Schnitt verdoppelt hätten. Vor den Unruhen
       lieferte Moskau 50 Prozent aller syrischen Waffen. 30 Prozent kamen aus
       China und Nordkorea, 20 Prozent aus Iran.
       
       2 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Klaus-Helge Donath
       
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