# taz.de -- Streit der Woche: Ist die Welt in Syrien machtlos?
       
       > Der Friedensplan des UN-Sondergesandten Kofi Annan wird bisher nicht
       > eingehalten. Die Staatengemeinschaft sucht nach einer Lösung für den
       > Konflikt.
       
 (IMG) Bild: Dieses von syrischen Bürgern aufgenommene Bild soll einen Panzer des Militärs zeigen - eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es nicht.
       
       In den Hochburgen der syrischen Protestbewegung nimmt die Intensität der
       Gefechte zwischen den Regierungstruppen und den Rebellen zu. Aktivisten
       berichteten am Dienstag von Kämpfen in den Provinzen Idlib, Daraa und
       Damaskus-Land. Am Vortag seien 40 Menschen von den Truppen des Regimes von
       Präsident Baschar al-Assad getötet worden.
       
       Die Staatengemeinschaft diskutiert währenddessen über die nächsten
       Schritte. Der Friedensplan, den Kofi Annan als UN-Sondergesandter im März
       mit Syriens Herrscher Baschar al-Assad vereinbart hatte, scheint
       gescheitert.
       
       Die syrische Regierung hatte sich in dem Sechs-Punkte-Plan verpflichtet,
       einen politischen Dialog mit der Opposition aufzunehmen, die Kämpfe zu
       beenden, Ärzten und Helfern in die Kampfgebiete zu lassen, Journalisten
       Bewegungsfreiheit zu geben, gefangengenommene Demonstranten freizulassen
       und die Versammlungsfreiheit zu respektieren.
       
       Vertreter des syrischen Widerstandes hatten in den vergangenen Tagen
       erklärt, sie fühlten sich nicht mehr an den Friedensplan des UN-Vermittlers
       Kofi Annan gebunden, weil Assad seinen Teil der Vereinbarung nicht
       eingehalten habe.
       
       Für Aufsehen sorgte insbesondere das Massaker in Hula, einer Siedlung in
       Zentralsyrien, bei dem mehr als 100 Menschen auf brutale Weise umgebracht
       worden. Mitarbeiter der Vereinten Nationen hatten erklärt, die meisten der
       Opfer seien hingerichtet worden. Augenzeugen in Hula machen
       regierungsfreundliche Milizen für das Blutbad verantwortlich, die aus den
       Nachbardörfern stammen. Assad hingegen wies jede Verantwortung für das
       Massaker zurück. „Nicht einmal Ungeheuer" könnten „eine so abscheuliche
       Tat“ vollbringen, sagte der Staatschef am Sonntag in einer Rede vor dem
       Parlament in Damaskus.
       
       Assad warf den ausländischen Regierungen vor, einen Plan zur „Zerstörung“
       seines Landes zu verfolgen. Syrien befinde sich bereits in einem „vom
       Ausland aus geführten echten Krieg“. Für die Gewalt in Syrien machte er
       erneut einen „erneut einen „zunehmenden Terrorismus“ verantwortlich.
       
       Eine Lösung des Konfliktes ist also weiterhin nicht in Sicht. Kann die Welt
       nur zuschauen, was in Syrien passiert? Oder können andere Staaten aktiv
       werden? Und wenn ja: Wie?
       
       Was meinen Sie: Ist die Welt machtlos? 
       
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       Woche lesen Sie in der sonntaz vom 9./10. Juni. An jedem gutsortierten
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       5 Jun 2012
       
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 (DIR) Sebastian Heiser
       
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