# taz.de -- Pressefreiheit in Sachsen: Endlich raus aus dem Sachsensumpf
       
       > Zwei Journalisten bekamen 2010 Geldstrafen für Texte über Verbindungen
       > von Politik und Rotlichtmilieu. Nun wurden sie endgültig freigesprochen.
       
 (IMG) Bild: Der Sachsensumpf. Unendliche Weiten....
       
       DRESDEN taz | Zwei sächsische freie Journalisten können aufatmen: Nach rund
       fünf Jahren Verfahrensdauer ist der Freispruch für die
       „Sachsensumpf“-Berichterstatter Thomas Datt und Arndt Ginzel am Donnerstag
       rechtskräftig geworden. Die Dresdner Staatsanwaltschaft zog ihre Revision
       gegen das im Dezember 2012 in zweiter Instanz ergangene Urteil zurück.
       
       Beide Journalisten waren 2008 wegen übler Nachrede angeklagt worden. Es
       ging um zwei Beiträge in Spiegel und in Zeit online, in denen in Frageform
       die möglichen Verstrickungen sächsischer Justizbeamter in Leipziger
       Korruptionsnetzwerke beleuchtet wurde.
       
       Das Amtsgericht Dresden [1][hatte sie in erster Instanz im August 2010
       dafür noch zu Geldstrafen verurteilt.] Das Urteil löste beim Deutschen
       Journalistenverband und anderen Journalistenorganisationen ein heftiges
       Echo aus und wurde als Angriff auf die Pressefreiheit gewertet. Alle
       Formulierungen seien presserechtlich gedeckt, hieß es damals, weshalb die
       Staatsanwaltschaft auf die strafrechtliche Ebene ausweichen wolle.
       
       Das Landgericht tendierte schließlich auch in diesem Sinne und hob das
       Urteil auf. Der mit einer auch in sächsischen Justizkreisen umstrittenen
       Hartnäckigkeit vorgehende Staatsanwalt Christian Kohle legte jedoch
       Revision gegen das Urteil ein. Ein halbes Jahr später gab er jetzt klein
       bei. Die beiden Journalisten zeigten sich erleichtert und bedankten sich
       bei ihren Unterstützern.
       
       Der Rechtsexperte Klaus Bartl von der Linksfraktion des Landtages
       kommentierte, die Staatsanwaltschaft sei offenbar selbst „zur späten
       Einsicht gelangt, dass ihr überhartes Vorgehen gegen publizistische
       Aufklärungsbemühungen rund um den ´Sachsensumpf` dem Rechtsstaat einen
       Bärendienst erwiesen hat“.
       
       Am Donnerstagvormittag hatte zugleich der Sächsische Landtag im
       Zusammenhang mit der Aussetzung des Prozesses gegen Jugendpfarrer Lothar
       König über die Frage debattiert, wie politisch die sächsische Justiz
       agiere.
       
       11 Jul 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sachsensumpf-dresdner-gericht-verurteilt-kritische-journalisten-a-711705.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Michael Bartsch
       
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