# taz.de -- Kommentar Schwarz-Rot: Die Politik der Bilder
       
       > Die Union und die SPD wollen über eine Koalition verhandeln. Erstes
       > Vorhaben: Eine gute Show für die Basis, damit die den Plan auch abnickt.
       
 (IMG) Bild: Bitte recht freundlich: Alexander Dobrindt, Peter Ramsauer und Hannelore Kraft auf dem Balkon der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin.
       
       Das ging jetzt aber flott. Nicht einmal drei Stunden haben die Unterhändler
       von SPD und Union am Donnerstag gebraucht, um zu einem wenig überraschenden
       Ergebnis zu kommen: Sie wollen es miteinander versuchen.
       
       Dafür, dass die Große Koalition keine Liebesheirat wäre, ist man sich
       ungewöhnlich rasch einig geworden. Wichtig ist jetzt die Bilderpolitik. Vor
       allem darf keiner der Beteiligten allzu große Freude über das
       Verhandlungsergebnis zu zeigen. Denn noch haben die Gremien der einzelnen
       Parteien nicht zugestimmt.
       
       Bei den Sozialdemokraten sollen am Sonntag gar 200 Genossinnen und Genossen
       stellvertretend für die Basis ihr Okay geben. Da wirkt Erleichterung, gar
       Überschwang über erfolgreich geführte Sondierungsgespräche leicht
       deplatziert.
       
       Bei seinem Statement unmittelbar nach der dritten und letzten
       Sondierungsrunde schaute SPD-Parteichef Sigmar Gabriel denn auch angemessen
       ernst und hielt sich strikt im Konjunktiv. Er glaube, man werde eine
       gemeinsame Basis mit der Union finden können. Derlei suggeriert
       Entscheidungs- und Verhandlungsspielraum.
       
       Weit weniger streng wirkten da schon die Unions-Generalsekretäre Hermann
       Gröhe und Alexander Dobrindt. Während Gröhe so etwas wie Erleichterung
       anzumerken war, musste sich CSU-Mann Dobrindt zurückhalten, seiner Freude
       nicht allzu großen Ausdruck zu verleihen. Auch war es ihm ein Anliegen, die
       Botschaft zu verbreiten, er habe sich mit SPD-Vizechefin Hannelore Kraft
       ausgesöhnt.
       
       Die beiden waren beim vorangegangenen Sondierungsgespräch lautstark
       aneinander geraten. Um das Ganze sichtbar und spürbar zu machen, hatten
       sich in einer Sitzungspause Kraft und Dobrindt auf dem Balkon der
       Parlamentarischen Gesellschaft gezeigt. Man scherzte. Und mit
       Verkehrsminister Ramsauer machte Kraft Erinnerungsfotos mit dem Handy.
       Schön für die beiden. Aber schlecht für die Bilderpolitik.
       
       Es wird doch erst noch um Inhalte gekämpft werden. Oder?
       
       17 Oct 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Maier
       
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