# taz.de -- Geplantes Freihandelsabkommen: Vorteil für US-Konzerne
       
       > Verbraucherschützer sehen in einem Abkommen zwischen EU und USA einen
       > Angriff auf die Demokratie. Europa könne mit Genfood überschwemmt werden.
       
 (IMG) Bild: Verbraucherschützer warnen vor US-Importen, weil sie etwa Genmais fürchten
       
       BRÜSSEL taz | Umwelt- und Verbraucherschützer haben massive Vorwürfe gegen
       die EU und die USA erhoben. Bei den derzeit in Brüssel laufenden Gesprächen
       über ein Freihandelsabkommen drohe eine Aufweichung europäischer Umwelt-
       und Gesundheitsstandards, sagte Monique Goyens, Generalsekretärin des
       EU-Verbraucherverbands BEUC. Außerdem bereiteten die Unterhändler einen
       „Angriff auf die Nationalstaaten und die Demokratie“ vor.
       
       Sorgen macht den Verbraucherschützern vor allem die geplante wechselseitige
       Anerkennung von Umwelt- und Gesundheitsstandards. EU-Handelskommissar Karel
       De Gucht sei nicht zu trauen, wenn er verspreche, die europäischen
       Standards würden gewahrt, sagte Goyens.
       
       Das Abkommen werde dazu führen, dass der europäische Markt mit US-Produkten
       wie Genfood überschwemmt werde, die die EU-Regeln nicht einhalten. Da diese
       Produkte nicht gekennzeichnet werden sollen, drohe ein
       Verdrängungswettbewerb zulasten hochwertiger europäischer Lebensmittel. „De
       Gucht redet wie ein Politiker“, sagte Goyens. Der Belgier verschweige, dass
       das Abkommen die großen US-Konzerne bevorzugen würde.
       
       Schon jetzt würden auch EU-Firmen niedrigere Standards verlangen. Verärgert
       sind die Verbraucherschützer über den geplanten Investorschutz. Wenn
       US-Konzerne gegen EU-Staaten klagen könnten, würden diese sich nicht mehr
       trauen, neue Umwelt- und Gesundheitsgesetze zu erlassen. Das beeinträchtige
       die Demokratie. Diese Klauseln müssten weg.
       
       13 Nov 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Eric Bonse
       
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