# taz.de -- Endlagersuche wohl unter CDU-Führung: Entscheidung unter vier Augen
       
       > CDU-Frau Ursula Heinen-Esser soll den Vorsitz der Expertenkommission
       > übernehmen. Umweltverbände finden das nicht gut.
       
 (IMG) Bild: Wohin mit dem Müll? Nun wird unter CDU-Führung gesucht.
       
       GÖTTINGEN taz | Union und SPD haben sich offenbar auf eine wichtige
       Personalie bei der Endlagersuche verständigt: Die CDU-Frau Ursula
       Heinen-Esser soll den Vorsitz der Expertenkommission übernehmen. Das haben
       nach taz-Informationen die Bundestagsfraktionschefs Volker Kauder und
       Thomas Oppermann unter vier Augen besprochen. Offiziell bestätigt wurde das
       bislang aber nicht.
       
       Die Kommission für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle soll dem
       Standortauswahlgesetz vom Juli 2013 zufolge wichtige Grundsatzfragen der
       nuklearen Entsorgung klären und Handlungsempfehlungen für Bundestag und
       Bundesrat erarbeiten.
       
       Ihr für vergangenen Herbst geplanter Arbeitsbeginn hatte sich durch die
       Bundestagswahl und die Koalitionsverhandlungen nach hinten verschoben. Für
       die 33-köpfige Kommission haben bislang nur die Energiewirtschaft, die
       Gewerkschaften und die Kirchen jeweils zwei Vertreter benannt. Zudem gelten
       die Bundestagsabgeordneten Eckard Pols (CDU) und Sylvia Kotting-Uhl (Grüne)
       als gesetzt.
       
       Eine Mehrheit der Umweltverbände will die ihnen zugedachten Plätze nach
       gegenwärtigem Stand nicht besetzen, weil sie gravierende Mängel in dem
       beschlossenen Suchverfahren sehen. In der Entscheidung für die langjährige
       Umweltstaatssekretärin Heinen-Esser sehen sich Anti-AKW-Initiativen nun in
       ihrer Kritik bestätigt.
       
       „Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die Sonntagsreden vom
       fairen Neustart in der Endlagersuche nicht ernst gemeint sind, dann ist er
       Oppermann und Kauder überzeugend gelungen“, spottet Jochen Stay von der
       Organisation ausgestrahlt. Heinen-Esser habe als Staatssekretärin das
       Gesetz mit erarbeitet, als Bundestagsabgeordnete mit verabschiedet, und nun
       solle sie es mit evaluieren. Sie sei alles andere als unabhängig und
       unparteiisch.
       
       25 Feb 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Reimar Paul
       
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