# taz.de -- SPD-Gesetzentwurf zur Mietbremse: Heiko Maas will es wissen
       
       > Bei Wiedervermietungen sollen Mieten künftig gedeckelt werden. Betroffen
       > sind vor allem Ballungsgebiete wie der Berliner Prenzlauer Berg.
       
 (IMG) Bild: Und während die einen noch fröhlich Eis schlecken, können die anderen sich schon 'ne neue Bleibe suchen
       
       BERLIN taz | Am Montag traf sich der Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD)
       mit dem Berliner Mieterverein und Mietern der Kopenhagener Straße 46 im
       Stadtteil Prenzlauer Berg. Maas wollte wissen, warum die Mieten in dem
       Gründerzeitbau im attraktiven Szeneviertel um das Dreifache steigen sollen.
       
       Am Mittwoch nun hat Maas den anderen Ministern der schwarz-roten
       Bundesregierung seinen Gesetzentwurf für eine Mietpreisbremse vorgelegt.
       Damit drückt der Minister, dessen Haus bei der Mietrechtsreform
       federführend ist, aufs Tempo. Und das nicht ohne Grund.
       
       Tatsächlich geht die Schere zwischen den Bestandsmieten und denen nach
       einer Wiedervermietung immer weiter auseinander. In Berlin etwa liegen die
       Wiedervermietungsmieten mit durchschnittlich 7,10 Euro pro Quadratmeter
       zuzüglich Nebenkosten um 20 Prozent über den Bestandsmieten. In Regensburg
       müssen Mieter, die eine neue Wohnung mieten, sogar 36 Prozent mehr
       berappen, als eine bewohnte Wohnung kostet. Das geht aus einer Erhebung des
       Deutschen Mieterbunds hervor, mit das Bundesjustizministerium die
       Notwendigkeit einer Miepreisbremse begründet.
       
       Bislang gilt: Bei Wiedervermietung einer Wohnung kann der Eigentümer
       verlangen, was der Wohnungsmarkt hergibt. Stimmen Bundesregierung und
       Bundestag dem Mietpreisbremsen-Gesetzentwurf zu, soll die Miete nach einem
       Mieterwechsel nicht mehr als 10 Prozent über der ortsüblichen
       Vergleichsmiete liegen dürfen.
       
       ## Ausnahmen geplant
       
       ## 
       
       Allerdings sind auch Ausnahmen geplant, etwa für Neubauwohnungen und Räume,
       die vor einer Wiedervermietung umfassend saniert wurden. Auch Wohnungen,
       die schon über dem Mietspiegel lagen, sollen weiterhin teuer vermietet
       werden dürfen.
       
       Damit kommt Maas Kritikern aus Immobilienwirtschaft und CDU entgegen. Die
       befürchten, dass eine Mietpreisbremse auch Neubautätigkeit und
       Investitionen in die Sanierung vorhandener Bauten bremsen könnte. Die CDU
       ist trotzdem vom Tempo des Justizministers überrascht. „Die Mietpreisbremse
       bremst den Wohnungsneubau aus“, erneuerte Marc Weinstock vom
       CDU-Wirtschaftsrat die Kritik. „Deshalb wird es spätestens im Bundestag
       eine Kurskorrektur geben müssen.“
       
       Der Berliner Mieterverein begrüßte dagegen den Gesetzentwurf. „Das ist ein
       wichtiger Schritt“, sagte Geschäftsführer Reiner Wild. Er bemängelte aber
       den „Bestandsschutz für erhöhte Mieten“. Das, so Wild, „ist überflüssig und
       schreibt dauerhaft überhöhte Mieten fest“.
       
       Und noch eine Einschränkung gibt es: Nach dem Willen des Justizministeriums
       soll die Mietpreisbremse nur für Gebiete mit „angespanntem“ Wohnungsmarkt
       gelten. Diese auszuweisen, ist Sache der Länder.
       
       ## Maklerprovision soll wegfallen
       
       Nach Schätzungen des Ministeriums werden etwa 4 der 21 Millionen
       Mietwohnungen unter das Gesetz fallen, das Anfang 2015 in Kraft treten
       soll. Dann soll laut Gesetzentwurf auch die Maklerprovision wegfallen, die
       bislang die Mieter zahlten.
       
       Eine andere Vereinbarung des Koalitionsvertrags hat Maas von vornherein
       ausgespart: CDU und SPD hatten nämlich auch verabredet, die
       Modernisierungsumlage zeitlich zu begrenzen. Weil dies aber rechtlich
       kompliziert ist, soll es dazu erst im Herbst eine Vorlage geben.
       
       Für die Mieter in der Kopenhagener Straße 46 wird das zu spät sein. Ihr
       Problem war keine Mieterhöhung nach Neuvermietung. Stattdessen will der
       Eigentümer nach einer energetischen Luxusmodernisierung knapp 8 Euro pro
       Quadratmeter auf die bisherige Miete draufschlagen.
       
       20 Mar 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Uwe Rada
       
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