# taz.de -- Kommentar Mietpreisbremse: Instrument der Volksverdummung
       
       > Die Mietexplosion wird durch die Preisbremse nicht verhindert. Denn die
       > ortsübliche Vergleichsmiete bleibt unangetastet.
       
 (IMG) Bild: Was die Wohnungen hier wohl kosten?
       
       Der neue Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat eine Mietpreisbremse
       erarbeitet. Und man kann sie durchaus als bahnbrechenden Erfolg feiern.
       Schließlich durften die Mietpreise bei der Neuvergabe vollkommen ungebremst
       durch die Decke schießen. Da ist auf den ersten Blick jede Art von
       Begrenzung natürlich ein Fortschritt.
       
       Heißt das aber nun, dass Mietexplosionen ein wirksamer Riegel vorgeschoben
       wird? Mitnichten. Denn der Turbo-Motor der Preisspirale bleibt
       unangetastet: Es ist die sogenannte ortsübliche Vergleichsmiete, die
       gemeinhin über Mietspiegel ermittelt wird. Das klingt erst mal nach einem
       vernünftigen Ansatz – ist tatsächlich aber nichts weiter als ein Instrument
       der Volksverdummung.
       
       Denn die ortsübliche Vergleichsmiete ist keinesfalls der Durchschnitt aller
       bezahlten Mieten. Bei ihrer Berechnung, so ist es gesetzlich festgelegt,
       werden erst mal nur alle Verträge berücksichtigt, die in den letzten vier
       Jahren neu abgeschlossen wurden und die bei steigenden Mieten also
       tendenziell über dem Schnitt liegen. Ältere Verträge werden nur mitgezählt,
       wenn der Wohnungseigentümer in den letzten vier Jahren die Miete erhöht
       hat.
       
       Der Mietspiegel ist also nichts anderes als ein Mietenexplosionsspiegel.
       Und auf die darin stehenden „Vergleichsmieten“ kann man als Hauseigentümer
       künftig immer noch zehn Prozent draufschlagen.
       
       Und selbst diese minimale Beschränkung soll nur in Gebieten gelten, die von
       dem jeweiligen Bundesland extra ausgewiesen werden. Wohlmeinend kann man
       also zum Schluss kommen, dass die Reform wenigstens extreme Wuchermieten
       ausschließen könnte. Das ist toll – aber kein Fortschritt. Denn Wucher ist
       in Deutschland eh schon überall verboten.
       
       20 Mar 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gereon Asmuth
       
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