# taz.de -- Streit um Spitzenkandidat Juncker: SPD will ein klares „Ja“ von Merkel
       
       > Die SPD will, dass sich dir Kanzlerin eindeutig auf Juncker festlegt.
       > Nach Drohungen Camerons kontert CSU-Politiker Uhl: Die EU funktioniere
       > auch ohne Großbritannien.
       
 (IMG) Bild: Sind sich offenbar nicht ganz grün: Merkel und Juncker
       
       FRANKFURT AM MAIN/BERLIN afp | Im Machtkampf um die Ernennung des neuen
       EU-Kommissionspräsidenten fordert die SPD eine eindeutige Festlegung von
       Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf den Luxemburger Jean-Claude
       Juncker. „Es ist absurd, dass wir seit einer Woche ernsthaft darüber
       diskutieren, ob ein Wahlsieger auch das angestrebte Amt übernehmen darf“,
       [1][sagte SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann] der Frankfurter Rundschau vom
       Montag. Immerhin sei Juncker als gewählter Spitzenkandidat der europäischen
       Konservativen in die Europawahl gegangen – und einzelne Länder wie
       Großbritannien hätten kein Veto-Recht gegen seine Ernennung.
       
       Wegen der kolportierten [2][Drohung Londons mit einem EU-Austritt] dürfe
       die Europäische Union nicht ihre demokratischen Grundsätze in Frage
       stellen, sagte Oppermann weiter. SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi warnte
       Merkel eindringlich davor, dem Druck Großbritanniens nachzugeben: „Es wäre
       eine Farce, ließe sich Europa nun ausgerechnet von jemand erpressen, der
       Europa nicht versteht und gegen den Erfolg Europas hetzt, um sich national
       zu profilieren“, sagte sie der Frankfurter Rundschau. Der britische Premier
       David Cameron dürfe „nicht bestimmen, in welche Richtung die EU geht“.
       
       Der CSU-Außenpolitiker Hans-Peter Uhl würde im Zweifelsfall eine Isolation
       Großbritanniens in Kauf nehmen. „Wenn die Briten den Alleingang wagen und
       aus der EU austreten wollen, bitte sehr! Das wäre zwar ein Schaden für die
       EU, aber sicher ein noch viel größerer Schaden für die Briten“, sagte Uhl
       der Bild. CSU-Fraktionsvize Hans-Peter Friedrich sagte dem Blatt hingegen,
       Juncker müsse „auf seine Kritiker – und damit auch auf David Cameron –
       zugehen und sich in strittigen Sachfragen mit ihnen einigen“. Der künftige
       Kommissionspräsident sollte auch die Unterstützung Londons genießen,
       betonte Friedrich.
       
       Der Kandidat für den Posten des EU-Kommissionschefs soll – so sehen es die
       EU-Verträge vor – dem Parlament von den Staats- und Regierungschefs der
       Mitgliedstaaten vorgeschlagen werden. Sie sollen dabei das Ergebnis der
       Europawahl vom 25. Mai berücksichtigen, bei dem die konservative
       Europäische Volkspartei (EVP) am besten abgeschnitten hatte. Juncker oder
       auch sein sozialdemokratischer Konkurrent Martin Schulz (SPD) müssten dann
       noch eine Mehrheit der Abgeordneten im Parlament hinter sich bringen.
       
       2 Jun 2014
       
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 (DIR) [1] http://www.fr-online.de/europawahl/eu-kommissionspraesident-spd-setzt-sich-fuer-juncker-ein,27125132,27320850.html
 (DIR) [2] /Gezerre-um-EU-Kommissionschef/!139526/
       
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