# taz.de -- US-Zusammenarbeit mit Palästinensern: Konflikt zwischen Bündnispartnern
       
       > Israel ist erbost über die Bereitschaft der USA, mit der
       > palästinensischen Einheitsregierung zu kooperieren. Für Netanjahu ist das
       > ein Schlag unter die Gürtellinie.
       
 (IMG) Bild: Eine Zusammenarbeit mit der Hamas kommt für Israel nicht in Frage.
       
       JERUSALEM dpa | Israel hat sich verärgert über die Bereitschaft der USA
       geäußert, mit der neuen palästinensischen Einheitsregierung
       zusammenzuarbeiten. Israel sei „zutiefst enttäuscht“ über die Mitteilung
       des US-Außenministeriums, schrieb der israelische Botschafter in den USA,
       Ron Dermer, auf seiner Facebook-Seite. Die USA hatten mitgeteilt, sie
       wollten mit der „technokratischen Übergangsregierung“ der Palästinenser
       zusammenarbeiten, an der die als Terrororganisation eingestufte Hamas nicht
       mit Ministern beteiligt sei.
       
       An einer Militärsperre im Westjordanland kam es in der Nacht zum Dienstag
       zu einem tödlichen Zwischenfall. Die israelische Armee teilte mit, ein
       Palästinenser habe zuerst auf die Soldaten geschossen und einen von ihnen
       verletzt. Daraufhin hätten die Soldaten das Feuer erwidert und den Mann
       getötet.
       
       Nach palästinensischen Berichten war der 30-jährige Ala Odeh aus einem Dorf
       bei Nablus hingegen unbewaffnet. Soldaten hätten sein Geschäft in der Nacht
       nach dem Zwischenfall durchsucht.
       
       Das israelische Sicherheitskabinett hatte kurz vor dem Vorfall mitgeteilt,
       es werde die neue palästinensische Einheitsregierung von Fatah und Hamas
       für jeden Angriff verantwortlich machen, der von den Palästinensergebieten
       ausgeht. Israel will die Expertenregierung unter Führung von
       Ministerpräsident Rami Hamdallah boykottieren und binnen sechs Monaten
       geplante Wahlen in den Palästinensergebieten verhindern, wenn die Hamas
       daran teilnimmt.
       
       ## Boykott beschlossen
       
       Jen Psaki, Sprecherin im US-Außenamt, kündigte am Montag an, man werde
       genau beobachten, ob die zuletzt von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas
       bekräftigten Grundsätze auch eingehalten würden. Israels
       Sicherheitskabinett hatte zuvor einstimmig einen Boykott der neuen
       Regierung beschlossen. Sieben Jahre nach dem Bruch zwischen den
       Palästinensern war in Ramallah eine Einheitsregierung von Fatah und Hamas
       vereidigt worden.
       
       Abbas' Sprecher Nabil Abu Rudeineh nannte die US-Entscheidung zur
       Zusammenarbeit „wichtig“. Es sei eine „Botschaft an die israelische
       Regierung und die internationale Gemeinschaft, dass die palästinensische
       Position internationalem Gesetz entspricht“, sagte er nach Angaben der
       Nachrichtenagentur „Wafa“.
       
       Israel müsse verstehen, „dass die Welt sich verändert“ und solle daher
       alles tun, „um das zu retten, was vom Friedensprozess übriggeblieben ist“.
       
       3 Jun 2014
       
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