# taz.de -- Streit bei den Palästinensern: Hamas-Proteste gewaltsam aufgelöst
       
       > Einheiten von Präsident Mahmud Abbas sind gewaltsam gegen
       > Hamas-Mitglieder vorgegangen. Gestritten wird auch über die Bezahlung der
       > Hamas-Beschäftigten.
       
 (IMG) Bild: Protestaktion der Hamas-Anhänger.
       
       RAMALLAH ap | Trotz der Bildung einer palästinensischen Einheitsregierung
       sind Einheiten von Präsident Mahmud Abbas gewaltsam gegen Mitglieder der
       Hamas vorgegangen. Ein Führer der Hamas, Hassan Jusef, sagte, die Polizei
       habe eine Kundgebung der Hamas im Westjordanland am Montagabend gewaltsam
       aufgelöst. Die Beamten hätten einen aus 30 Autos bestehenden Konvoi
       gestoppt, Hamas-Fahnen beschlagnahmt und ihn sowie andere Protestler
       genauso wie Journalisten geschlagen.
       
       Die militante islamistische Hamas hatte den Gaza-Streifen 2007 besetzt und
       Abbas nur Teile des Westjordanlands überlassen. Mit der Bildung einer
       Einheitsregierung sollte die tiefe Spaltung zwischen der Fatah-Organisation
       von Abbas und Hamas überwunden werden.
       
       Die Spannungen wuchsen jedoch seitdem wieder und die Hamas zwang in der
       letzten Woche die Banken in Gaza, geschlossen zu bleiben. Dabei ging es um
       einen Streit mit Abbas über die Bezahlung von 40.000 Beschäftigten, die die
       Hamas im Gaza-Streifen angestellt hatte.
       
       Abbas hatte zwar die Gehälter für 150.000 Beamten freigegeben, die loyal zu
       ihm stehen, nicht aber die von der Hamas während deren siebenjähriger
       Herrschaft im Gaza-Streifen bestellten Beschäftigten. Ihre Bezahlung werde
       einige Zeit in Anspruch nehmen, hatte Abbas vergangene Woche erklärt.
       
       Nach wochenlangen Verhandlungen hatten sich die radikalislamische Gruppe,
       die von Israel als Terrororganisation gesehen wird, vergangene Woche mit
       Abbas auf die Einheitsregierung aus Technokraten geeinigt. Die Aussöhnung
       der beiden Palästinenser-Fraktionen war in Israel auf scharfen Protest
       getroffen.
       
       10 Jun 2014
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Palästina
 (DIR) Hamas
 (DIR) Mahmud Abbas
 (DIR) Gaza
 (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt
 (DIR) Israel
 (DIR) Israel
 (DIR) Einheitsregierung
 (DIR) Staatspräsident
 (DIR) Israel
 (DIR) Palästina
 (DIR) Palästinenser
 (DIR) Benjamin Netanjahu
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Entführte israelische Jugendliche: Weitere Palästinenser festgenommen
       
       Nach den entführten Jugendlichen wird auch im Norden nahe der Stadt Nablus
       gesucht. Außerdem gab es weitere Festnahmen. Israel vermutet die Hamas
       hinter der Tat.
       
 (DIR) Entführte Jugendliche in Israel: Fieberhafte Suche
       
       Unbekannte haben drei Jugendliche aus Siedlungen im Westjordanland
       entführt. Israel reagiert mit Verhaftungen und einer großangelegten Suche.
       
 (DIR) Nahostkonflikt nach Regierungsbildung: Luftangriff auf Gaza
       
       Israels Luftwaffe hat erstmals seit der Bildung der palästinensischen
       Einheitsregierung auf den Gazastreifen gezielt. Sie tötete einen
       hochrangigen Salafisten.
       
 (DIR) Neuer israelischer Präsident Rivlin: Ein überzeugter Demokrat
       
       Israels neuer Präsident Reuven Rivlin ist gegen einen Palästinenserstaat.
       Er verspricht eine völlig unpolitische Präsidentschaft.
       
 (DIR) Israel reagiert auf Palästinenser: Mehr Wohnraum für Siedler
       
       Der israelische Regierungschef Netanjahu reagiert auf die palästinensische
       Einheitsregierung wütend. Damit macht er sich international keine Freunde.
       
 (DIR) US-Zusammenarbeit mit Palästinensern: Konflikt zwischen Bündnispartnern
       
       Israel ist erbost über die Bereitschaft der USA, mit der palästinensischen
       Einheitsregierung zu kooperieren. Für Netanjahu ist das ein Schlag unter
       die Gürtellinie.
       
 (DIR) Nach Einigung von Fatah und Hamas: Es muss noch viel passieren
       
       Jahrelang haben die Menschen im Gazastreifen auf eine Aussöhnung gehofft.
       Jetzt ist sie da. Es keimt neue Hoffnung auf.
       
 (DIR) Kommentar Abbas und Netanjahu: Wir sind die einzigen Opfer
       
       Mahmud Abbas hat den Holocaust als das größte Verbrechen der modernen
       Geschichte gewürdigt. Netanjahus Reaktion darauf ist ein Desaster.