# taz.de -- Vorschlag für Rentenkommission: Späterer Renteneintritt für Akademiker?
       
       > Nach dem Rentenpaket ist vor der Rentenkommission. Ein Vorschlag will den
       > Renteneintritt ab sofort an die Beitragsjahre koppeln. Bärbel Bas findet
       > die Idee gut.
       
 (IMG) Bild: Mindestbeitragsjahre statt Alter: Der Vorschlag soll auch in der Rentenkommission diskutiert werden
       
       dpa | Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat Sympathie für die Idee,
       den Renteneintritt nicht mehr an das Alter zu koppeln – sondern an die Zahl
       von Beitragsjahren. Bas sagte im ARD-„Bericht aus Berlin“: „Ich finde die
       Idee grundsätzlich ganz gut.“ Es gebe zwei unterschiedliche Modelle. Zum
       einen könne man das Renteneintrittsalter nach der Lebenserwartung
       formulieren oder danach, wer eine bestimmte „Strecke“ eingezahlt habe.
       
       Bas nannte ein Beispiel: Wenn jemand mit 16 schon angefangen habe mit einer
       Ausbildung und dann eine gewisse Strecke in die Sozialversicherungssysteme
       einbezahle, der könne dann auch früher aussteigen. „Und wer später anfängt,
       vielleicht erst ein Studium macht und dann später erst in die Kassen
       einzahlt, der muss dann auch länger arbeiten.“ In der Rentenkommission
       würden sicherlich beide Modelle diskutiert werden.
       
       ## Vorschlag von Wirtschaftsprofessor
       
       Der [1][Wirtschaftsprofessor Jens Südekum] hatte sich zuvor dafür
       ausgesprochen, den Renteneintritt nicht mehr an das Alter, sondern an die
       Zahl von Beitragsjahren zu koppeln. „Die Lebensarbeitszeit ist eine
       Stellschraube, an die wir ranmüssen, um die gesetzliche Rente zu sichern“,
       sagte Südekum Bild. „Rente für alle mit 70 ist falsch. Besser ist es, den
       Renteneintritt nicht an eine starre Alterszahl zu koppeln, sondern an eine
       Mindestanzahl von Beitragsjahren.“
       
       Er sagte weiter: „Wir müssen auf die tatsächlichen Lebensarbeitszeiten
       gucken. Akademiker zahlen deutlich später in die Rentenkasse ein als
       jemand, der mit 16 oder 18 Jahren eine Lehre beginnt und dann
       durcharbeitet. Den Rentenbeginn an die Beitragsjahre zu binden, ist
       gerechter.“ Südekum ist persönlicher Berater von Finanzminister Lars
       Klingbeil (SPD).
       
       Bas hatte bereits der Rheinischen Post gesagt: „Wer früh angefangen hat
       einzuzahlen, z. B. zum Lehrbeginn mit 16, könnte früher in Rente gehen als
       andere, die nach einem Studium erst später begonnen haben.“
       
       Bis 2031 steigt das Rentenalter [2][schrittweise auf 67 Jahre]. Wer 45
       Beitragsjahre vorweisen kann, darf früher in den Ruhestand gehen. Für
       Versicherte, die nach dem 1. Januar 1953 geboren sind, steigt die
       Altersgrenze laut Arbeitsministerium mit jedem Jahrgang stufenweise um zwei
       Monate. Wer nach dem 1. Januar 1964 geboren wurde, kann abschlagsfrei in
       Rente gehen, wenn er das 67. Lebensjahr vollendet hat.
       
       ## Rentenkommission
       
       Nach monatelangen Diskussionen hatte der Bundestag [3][am Freitag für das
       Rentenpaket gestimmt], es muss noch den Bundesrat passieren. Streit gab es
       in der Frage nach der Stabilisierung des Rentenniveaus und der Ausweitung
       der Mütterrente. Noch vor Weihnachten [4][soll eine Rentenkommission
       eingesetzt] werden. Bis Mitte 2026 sollen Vorschläge vorliegen – die dann
       rasch in ein Gesetzgebungsverfahren münden sollen.
       
       8 Dec 2025
       
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